HannaD
Guten Tag liebes Team, Ich bin frisch schwanger in der 4+2 saw. Meine Tochter 2 1/2 wird noch regelmäßig gestillt, vor allem nachts. Ich hatte bereits 2 Fehlgeburten wo man nicht den Grund dafür kennt. Mir wurde aber jedesmal gesagt das, das stillen der Grund dafür gewesen sein könnte. Jetzt habe ich Angst eine erneute Fehlgeburt zu erleiden. Meine Ärztin meinte bei der Letzten Schwangerschaft könnte man eine erneute Schwangerschaft mit Progesteron unterstützen. Nun hab ich gelesen, das Progesteron während der stillzeit nicht eingenommen werden sollte. Jetzt bin ich total unsicher mit allem. Hat jemand mit einer ähnlichen Situation Erfahrungen. Würde mich über jede Antwort freuen. Vielen Dank.
Liebe HannaD, dein Verlust tut mir sehr leid und ich kann deine Angst sehr gut verstehen. Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen. Es gibt keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. Ich hatte diese Frage schon einmal und habe den medizinischen Beirat der LLL eingeschaltet, hier die damalige Antwort – ich zitiere: Progesteron hemmt in der Schwangerschaft das Prolaktin, weshalb bei vielen Frauen bis zur 20. SSW die Milchmenge zurückgeht (etwa ab Woche 18 schwenkt der Körper auch um zur Produktion von Kolostrum). In einer gut eingespielten Laktation, was in der Regel gegen Ende des Wochenbetts passiert, wird das Prolaktin nur noch direkt beim Stillen in höheren Dosen ausgeschüttet und sinkt dann schnell ab. Es hat keinen merklichen Einfluss auf den Progesteronspiegel. Selbst wenn sich in den nächsten Wochen herausstellt, dass die Mutter Blutungen/einen Progesteronmangel hat, könnte man auch dann noch mit einem Progesteronpräparat arbeiten. Das ist auch in der Stillzeit möglich. Es gibt keine Evidenz, dass ein Weiterstillen die Gefahr einer Fehlgeburt erhöht. Sei umarmt von Biggi
AnniLi42
Da du explizit auch nach anderen Erfahrungen gefragt hast, möchte ich dir kurz von mir berichten. Ich bin mit meinem zweiten Sohn (aktuell 9 Wochen alt) schwanger geworden, da war mein "Großer" gerade 15 Monate. Abgestillt hat er sich selber ein paar Tage nach Geburt des kleinen Bruders (Zitat: "Die Boobie-Milch smeckt nimma"), bis dahin habe ich ihn nach Bedarf gestillt. Ich habe beide Kinder mit Progesteroneinnahme im ersten Trimester bekommen (zur Reduktion von Blutungen und Krämpfen) und habe damit in Bezug auf die Blutungen sehr positive Erfahrungen gemacht, sie wurden jeweils deutlich seltener nach ein paar Tagen Progesteron und auch die Krämpfe wurden schwächer. Ich hatte eine recht niedrige Dosierung (1, maximal 2 mal täglich 200mg vaginal, ich vertrage das Progesteron vom Kreislauf her leider schlecht) und das war laut zwei verschiedenen Frauenärztinnen problemlos stillverträglich :-) wie auch immer du entscheidest: ich wünsche dir alles Gute und diesmal eine erfolgreiche Schwangerschaft!
HannaD
Vielen Dank für Ihre Antwort. Es hat sehr geholfen. Viele Grüße Hanna
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