Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

18 monate, dauernuckeln und schlecht schlafen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: 18 monate, dauernuckeln und schlecht schlafen

AnniundChrista

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Sehr geehrte Frau Welter, meine Tochter ist 18 monate alt und war noch nie eine gute Schläferin. On den letzten Wochen kam hinzu, dass sie erst krank war, dann zwei Eckzähne bekommen hat und dann wieder krank war. Dementsprechend waren die Nächte. Doch momentan ist es besonders extrem. Nachts wird sie alle 30-60 min wach und will durchgehend nuckeln. Ohne nuckeln weint sie. Auch tagsüber. Sie schläft auch deutlich länger, dafür aber sehr viel unruhiger. Seit zwei Tagen klappt der mittagsschlaf auch nicht mehr bzw sie wird nach kurzer Zeit wieder wach, will dann nur nuckeln und schläft dann nicht wieder richtig ein. Tagsüber ist sie dadurch natürlich nicht gut drauf. Hinzu kommt, dass ich in der 17. Woche schwanger bin und das nuckeln mich wirklich stört, es geht von unangenehm bis schmerzhaft und weiterschlafen kann ich daher dabei nicht. Ich werde sogar richtig wütend dabei. Kann es Vllt sein, dass ich durch die Schwangerschaft nicht mehr genug Milch habe und die deshalb so oft an die brust will. Außer mumi isst sie nämlich so gut wie nix. Ich würde am liebsten abstillen, aber Christa isst halt nichts. Wenn ich nicht da bin, isst sie auch stundenlang nichts, bis ich wieder da bin und sie stillen kann. Ich bin echt fertig. Haben Sie Vllt einen Rat? Viele Grüße Anne


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Liebe Anne, ich hoffe, es ist ok dass ich antworte und nicht Biggi :-) Es kann tatsächlich sein, dass deine Milchmenge durch die Hormone der Schwangerschaft zurück gegangen ist oder zurück geht. Und wenn du an dir beobachtest, dass dich das Stillen oder die Intensität des Stillbedürfnisses deiner Maus wütend machen, dann solltest du dir wirklich überlegen, ob du sie allmählich abstillst. Wenn sie nichts außer Muttermilch essen mag, sich aber bislang gesund und altersgemäß entwickelt, dann wird sie wohl als Ersatz noch die Flasche mit künstlicher Milch brauchen. Ich vermute, dass sie sich schwer tun wird, von deiner Brust loszukommen, da sie nach deiner Beschreibung wie ein Baby mit besonderen Bedüfnissen wirkt. Diese Kinder stillen meist deutlich länger, weil sie mehr Nähe und Geborgenheit benötigen als Altersgenossen. So ist ihre Natur und es lässt sich nicht ändern. In eurem Fall also wird sie lernen müssen, die Flasche und vermutlich auch einen Schnuller statt der Brust zu akzeptieren. Das wird wohl nicht ohne Wutanfälle und Tränen gehen, je gelassener und verständnisvoller du jedoch reagierst, desto leichter wird es deiner Maus fallen. Überlege dir also vorab genau, in welchen Zeiträumen nicht mehr gestillt werden soll. In dieser Zeit bietest du deiner Kleinen Ablenkung und andere Milch oder kleine Snacks an. Wundere dich nicht, wenn sie die erst einmal wutschnaubend verschmäht - aber gib auch nicht nach, nur weil sie laut schreit. Hab Verständnis für dein Baby, es fällt ihr wirklich nicht leicht zu akzeptieren, dass sich jetzt etwas ändert. Nachts könnte es so laufen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Lieben Gruß, Kristina


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