Elfi
Ich merke, dass mich die Arbeit psychisch sehr stark belastet. Mein Körper fühlt sich ständig angespannt an, fast wie in Alarmbereitschaft – weil ich innerlich die Angst habe, dass meinem Baby etwas passieren könnte oder ich es verliere, auch wenn ich rational weiß, dass ich eigentlich keine gefährlichen Aufgaben habe. Trotzdem reagiert mein Körper sehr stark auf diese innere Anspannung – vor allem mit deutlich erhöhtem Blutdruck. Dazu kommen Kopfschmerzen, Übelkeit, starkes Ziehen im Bauch und manchmal auch Schwindel. Ich habe meine Werte in den letzten Tagen dokumentiert: Der Blutdruck steigt fast immer morgens vor der Arbeit deutlich an, bleibt tagsüber hoch und sinkt dann, sobald ich zu Hause bin und mich wieder sicher fühle. Ich messe auf der Arbeit und zuhause unter den selben Bedingungen, immer mit 15-30 Minuten Ruhepause zuvor. Auf der Arbeit steigen selbst dann die Werte bis auf 163/104, zuhause sind sie im Normalbereich 126/84. Für mich zeigt das, dass mein Körper auf die Arbeitssituation mit Dauerstress reagiert – und ich kann das nicht mehr willentlich regulieren, obwohl ich mich bemühe. Ich habe große Sorge, dass diese dauerhafte Anspannung und der hohe Blutdruck meinem Baby langfristig schaden könnten – zum Beispiel durch eine schlechtere Versorgung, eine Schwangerschaftsvergiftung oder andere Komplikationen. Zusätzlich arbeite ich im selben Krankenhaus, in dem damals die Ausschabung stattgefunden hat (hatte bereits eine FG). Ich glaube, dass mein Körper diesen Ort unterbewusst mit Gefahr verbindet – und sobald ich dort bin, reagiert er automatisch mit innerer Anspannung und den beschriebenen Symptomen. Habe ich unter diesen Umständen die Chance auf ein individuelles BV? Deine Schwangerschaftswoche: 14
Guten Abend, ja, ein individuelles BV kann von Ihrer Fachärztin / Ihrem Facharzt oder dem betriebsärztlichen Personal ausgestellt werden, wenn Ihre Gesundheit oder die der Schwangerschaft nachvollziehbar gefährdet wird und nicht durch eine Anpassung der Arbeitsbedingungen behoben werden kann. Das schließt auch starken Stress oder psychosomatische Beschwerden mit ein, ist aber auch individuell von der Einschätzung Ihrer Ärzte abhängig. Zum aktuellen Zeitpunkt befinden Sie sich in der 5. SSW, wo Kreislaufbeschwerden, Übelkeit und Unterleibsziehen häufig auch Symptome der Frühschwangerschaft sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es daher im Moment noch schwierig sein könnte, direkt ein BV zu erwirken. Auch kommt es darauf an, welche Tätigkeiten Sie konkret in der Schwangerschaft durchführen. Mein Rat an Sie: Dokumentieren Sie Ihre Ängste, Symptome und z.B. RR-Werte genau und vereinbaren Sie ein offenes Gespräch mit Ihren behandelnden Ärzten. Schildern Sie die Gesamtsituation und lassen Sie sich evtl. zunächst krankschreiben. Wenn die Beschwerden anschließend weiter anhalten sollten, haben Sie eine bessere Argumentationsgrundlage für ein individuelles BV. Alles Gute, Annika Thies
Himbeere2008
Das klingt nach AU nicht nach BV. Vielleicht kann dein Arzt dich erst einmal für 1-2 Wochen krank schreiben und dich so aus der Situation rausnehmen.
Elfi
Ich bin zur Zeit in der 14. SSW, nicht in der 5ten.
Elfi
Und ich hab meine Werte jetzt eine Woche lang dokumentiert. Auf der Arbeit, sowie zu Hause. Und auf der Arbeit sind sie immer um die 160/100, zuhause 127/80.