Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Arbeitslos seit 8 Monaten und schwanger geworden

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Arbeitslos seit 8 Monaten und schwanger geworden

uniquecat

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Sehr geehrte Frau Bäder, Ich suche leider vergeblich seit Oktober einen neuen Job. Nun bin ich gewollt schwanger und würde gerne wissen wie es weitergeht. Was wenn ich während der Probezeit in den Mutterschaft komme? Suche als Arzthelferin eine Arbeit, da dürfte ich ja vieles gar nicht mehr ausführen?! Komme ich ins alg2- ist dann alles genauso wie wenn ich nicht schwanger wäre? Was ist mit Elternzeit? Und mutterschutzgeld? Was wenn ich vorher noch heirate? Ich hoffe sie können mir helfen diese Fragen zu beantworten. Würde gerne wissen welchen Status ich habe und von welchem Geld ich leben muss. Vielen Dank, Katharina Schuldt


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, als Arzthelferin können jedoch durchaus noch am Empfang arbeiten oder Verwaltungstätigkeiten ausüben. Ich denke nicht, dass man hier von einem notwendigen generellen Beschäftigungsverbot sprechen kann, was im übrigen auch dazu führen würde, dass sie Probleme bekommen würden mit dem Bezug von Arbeitslosengeld 1. Ich würde mich also weiter um eine Tätigkeit bemühen. Das Elterngeld wird bei Ihnen im Rahmen des Grundbetrages geleistet. wwenn Sie ins Arbeitslosengeld 2 rutschen, bekommen Sie dieses eben weiter, es wird dann aber geprüft, inwieweit der Kindsvater unterhaltsverpflichtete ist. Liebe Grüße NB


Mitglied inaktiv

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Blödes Timing. da würde ich jetzt versuchen JEDEN, wirklich JEDEN Job zu nehmen den Du bekommen kannst. Und wenn es Aushilfe im Supermarkt an der Kasse ist. Jeden Euro den du jetzt verdienst erhöht dein EG. Ansonsten gibt es nur den mindestsatz von 300 € - der solltest du dann Hartz4 bekommen dort zudem auch noch angerechnet wird weil du das EG nicht selbst "erarbeitet" hast. Zudem hast Du ohne AG keine EZ. Nächstes Problem wäre Krankenversicherung. Aktuell läuft die noch weil du ALG1 bekommst. wenn der Anspruch durch ist rutscht du in Hartz4 - allerdings wird dann der Kindsvater - sofern du mit ihm zusammenlebst - sein Einkommen genauso komplett offen legen müssen wie du auch, ebenso Vermögen usw. Und sollte das Amt dann zu dem Schluß kommen das du nicht bedürftig ist - weil er zu viel verdient oder ihr zuviel Vermögen habt bekommst Du auch kein Hartz4. Und wärst damit nicht weiter krankenversichert. In die Versicherung deines Freundes kannst Du nicht, außer ihr heiratet, dann könntest du in seine Familienversicherung, genau wie da Kind nach der Geburt, sofern er Pflichtmitglied in der gesetzlichen KV ist. Ob Du schwanger bist oder nicht spielt weder bei ALG1 eine Rolle noch bei Hartz4 oder der Frage ob es dir zusteht. Du kannst allerdings Mehrbedarf geltend machen. Davon ab, wer sollte eine Arzthelferin schwanger einstellen wenn die mit ziemlicher Sicherheit direkt ins BV geht? da würde schon die KK genau nachschauen ob da nicht Betrugsabsichten hinter stecken. Du musst dem AG das zwar nicht sagend as Du schwanger bist, aber wenn du in 8 Monaten keinen neuen Job gefunden hast scheinen die ja bei euch auch nicht so verbreitet zu sein. Wie wahrscheinlich ist es also das du eine Stelle findest bevor man was sieht? Nach der Geburt bekommst du wie gesagt EG, je nachdem ob Du bis dahin gearbeitet hast oder nicht eben in Höhe von 300 € Mindestens bzw 67% des Einkommens. Mutterschaftsgeld wird es keines mehr geben, da du dann ja IMO auch nicht mehr die Voraussetzungen für ALG1 erfüllst. Dann hätte es da noch was gegeben. Bliebe evtl die Einmalzahlung oder evtl die 13 € pro Tag von der KK. Allerdings wie gesagt keine EZ, heißt wenn bei euch die Ämter fix sind werden die dafür Sorge tragen das du evtl nach einem Jahr EG eine Betreuung für dein Kind vorweisen musst damit man dich weider ins Berufsleben bekommt. Ein netter Berater gönnt dir evtl auch die 3 Jahre - unter der Voraussetzung du bist dann im Hartz4. Wenn nicht bist du eh normale "Hausfrau". Als diese kannst Du natürlich solange daheim bleiben wie du magst und wie ihr es euch finanziell leisten könnt. Da der Vater nach der Geburt eh für dich und das Kind zuständig ist - also auch finanziell, müsst ihr halt schauen ob es passt. Ob verheiratet oder nicht ist egal, heirat würde aber den Status Krankenversicherung erleichtern. Für alles andere ist es recht egal. Vaterschaftsanerkennung, Frage gemeinsames Sorgerecht, welcher Nachname usw könnt ihr alles auch ohne heirat regeln. Und Unterhalt für Kind und für dich ist auch unabhängig von de Ehe. Für ALG1, EG, Hartz4 usw spielt das alles auch keine Rolle, der Umstand das ihr ein gemeinsames Kind erwartet, spricht nicht gerade für getrennte "Wege". Zumal wenn ihr zusammen wohnt. Also werden ihr beim Amt als Bedarfsgemeinschaft angesehen. Wegen Probezeit in Mutterschutz, das speilt eh keine Rolle. Da die Probezeit als erfüllt gilt, sprich der AG kann dich nicht kündigen, sobald er von der Schwangerschaft weiß. Ein befristeter Vertrag würde allerdings einfach so auslaufen, da muss ja nichts gekündigt werden. Und manche machen es inzwischen so das es erst 3-6 Monate befristete Verträge gibt- quasie als "Probezeit", die dann in einen unbefristeten umgewandelt werden. Wenn die Befristung dann ausläuft bist du auf den gleichen Stand wie vorher, außer das du ein paar Euro mehr evtl für das EG hast. Den die Anwartschaft für ALG1 dürfte dann noch nicht wieder erfüllt sein. Evtl gibt es dann aber trotzdem Mutterschaftsgeld falls es in dem Zeitraum fällt mit dem auslaufendem Vertrag. Aber das müsste man dann schauen sollte das wirklich der Fall sein.


Philomena0303

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Warum H4? Wenn du und dein Partner beschlossen habt, dass ihr es euch leisten könnt, dass du arbeitslos schwanger wirst, dann wird er ja wohl für dich aufkommen können und auch müssen.


Sternenschnuppe

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Dein Mann oder Partner, Vater des Kindes auf jeden Fall finanziell für Dich und das Kind zuständig. Elternzeit bekommst Du keine ohne Arbeitgeber. Wie war denn Eure Planung als ihr Euch entscheiden habt ein Kind zu zeugen?


malini

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"...nun bin ich gewollt schwanger". San müsst ihr ja irgendwie geplant haben, von was ihr lebt. Schau, dass du irgendeine Arbeit kriegst, nur so hast du zumindest ein Jahr etwas Elterngeld! Ansonsten - was verdient dein Freund?


uniquecat

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Vielen Dank für die Antworten. Die Frage war halt auch wie lange ich überhaupt noch Mama werden kann- werde dieses Jahr noch 37 Hoffe nun dass alles gut läuft und ich damit zurecht komme erstmal kein Einkommen mehr zu haben. Mein Mann kann uns natürlich versorgen, und nach 3 Jahren kann ich es ja auch wieder versuchen. Bewerbe mich aktuell immer noch, aber läuft leider etwas schleppend. lg


Mitglied inaktiv

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Wenn du schon 37 bist würde ich an deiner Stelle auch lieber die Famlienplanung in Angriff nehmen als auf eine Arbeit zu warten, denn schwanger werden kann man nur noch begrenzte Zeit. Irgendwann ist es dann doch zu spät. Andererseits hattest du schon 20 Jahre lang Gelegenheit Geld auf die Seite zu legen und kannst jetzt davon zehren, was du zurückgelegt hast für besondere Lebenlagen.


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