Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Kleinkind (13 Monate) isst einfach kaum, schlägt den Löffel weg, spuckt es aus

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Kleinkind (13 Monate) isst einfach kaum, schlägt den Löffel weg, spuckt es aus

HauptstadtBaby

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Hallo, Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Meine Tochter (13 Monate) war noch nie ein guter Esser, aber zumindest Obst(Gläschen) hat sie ohne Probleme gegessen. Seit etwa 2 Monaten ist es aber noch schlimmer geworden. Morgens lehnt sie einfach alles ab, außer ihre Flasche (Brot, Obstmuß, Banane, Milchbrei, Joghurt, Quark). Deswegen gebe ich ihr anstatt Milch jetzt schon immer eine Trinkmahlzeit, damit sie auch wirklich satt wird. Mittags koche ich meistens selber und auch sehr abwechslungsreich. Da sie erst die 2 Hasenzähnchen hat, zerdrücke ich auch alles klein (pürieren eigentlich nicht mehr). Sie hat auch Hunger, weil sie schon schmatzt und "namnamnam" sagt. Aber sobald sie im Hochstuhl sitzt, ist das egal. Sie hat spätestens nach ein paar Happen den Löffel und meine Hand weg. Wenn es doch ein Löffelchen in ihren Mund schafft, spuckt sie sofort alles wieder aus. Ich habe es schon mit altersgerechten Gläschen versucht, habe das Essen wieder püriert, habe kleines Fingerfood gemacht. Es bringt nichts, sie schmaddert nur herum und isst nicht. Ich habe auch schon versucht, ob es besser ist, wenn ich nicht gleichzeitig mitesse, aber das macht es noch schlimmer. Abends versuch ich es dann mit dem Rest vom Mittag, Obstmuß (in das ich manchmal auch etwas Kindermüsli mische), Milchbrei, Joghurt, Brot oder Quark. Meist mit dem gleichen Ergebnis wie Mittags. Zum Einschlafen bekommt sie dann eine Flasche Milch oder eine Trinkmahlzeit. Die Flasche trinkt sie aber oft nicht aus, weil sie beim Trinken einschläft. Nachts wacht sie dann natürlich 1 bis 2 Mal auf, weil sie Hunger hat. Ich hab dann schon versucht, sie mit Tee zum Einschlafen zu bringen, damit sie sich nicht wieder an die nächtlichen Mahlzeiten gewöhnt. Aber sie scheint dann wirklich Hunger zu haben und fordert ihre Milch. Zwischendurch bekommt sie ein bisschen Obst, einen Fruchtzwerg oder Zwieback oder einen Babykeks. Aber auch, wenn ich das weglasse, ändert das nichts an ihrem Essverhalten während der Mahlzeiten. Sie ist aber auch nicht zu dünn, wiegt fast 10 kg. Wir sind viel an der frischen Luft und sie ist ein sehr aktives Kind. Krabbelt überall hin, mag alles sehen, forscht was hinter den Schränken ist, läuft mit ihrem Lauflernwagen durch die ganze Wohnung. Ich hoffe, Sie haben einen Tipp für mich, wie die täglichen Mahlzeiten besser werden und was ich ihr abends sättigendes geben kann, damit sie nachts auch wieder durchschläft. Vielen Dank im Voraus.


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Liebes „HauptstadtBaby“, eigentlich ist doch alles super. Ihre Kleine wiegt fast 10 kg (mitten in der Norm). Sie ist sehr aktiv, krabbelt, läuft mit dem Wagen und erforscht neugierig ihre Umwelt. Das alles zeigt Ihnen, dass Ihr Mädchen sich bestens entwickelt und sich beim Essen holt was sie braucht. Und das trotz der Tatsache, dass sie noch nie ein guter Esser war! Der Umbruch vom Baby zum Kleinkind um den 1.Geburtstag herum, ist nicht nur für die Eltern spannend. Auch die Kinder sind sehr gefordert. Es gibt so viel Neues zu entdecken. Der eigene Wille ist nun gerne ein Mittel, das eingesetzt wird. Gerade beim Essen. Die Kleinen merken recht schnell, wie wichtig es der Mama ist, dass die Ernährung gut klappt ist. Die Mama hängt sich mit allem Elan und all möglichen Tricks und Künsten in eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung. Da machen uns die Kleinen dann einen Strich durch die Rechnung. Sie entwickeln einen eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben. Das liebevoll selbst gekochte, abwechslungsreiche Essen wird nicht so geschätzt wie es sollte. Die Kinder werden aber immer wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Neues probieren wollen sie gar nicht. Und dennoch gedeihen sie! Dieses Verhalten ist in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Die Kinder sind trotzdem gut versorgt. Das hat die Natur schon mit eingerechnet. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen und nicht durchschlafen. Ich rate Ihnen wie immer in diesen Fällen das Essen einfach gelassen zu sehen. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf diese Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Mädchen gut geht, dass es sie gibt. Ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihre Tochter weiter nur, dass sie mit ihrer wählerischen Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Jetzt kommts: Probieren Sie mal eine Weile genau das Gegenteil. Auch wenn es schwerfällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrer Kleinen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten... Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s nicht. Dann geht sie halt mal hungrig ins Bett. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Nachts sollten Sie aber konsequenterweise keine Milch mehr geben. Auch wenn Ihre Tochter noch so sehr protestiert und „fordert“. Sonst trinkt sie sich in der Nacht satt und hat tagsüber wieder weniger Hunger. Das ist hier ausschlaggebender als eine sättigende Abendmahlzeit. Für Sie als Mama ist das natürlich jetzt erst mal mit Anstrengung, Geduld und Konsequenz verbunden. Aber es lohnt sich! Halten Sie sich vor Augen, dass alle demnächst durchschlafen ohne zu essen, was auch besser für die ersten Zähne ist, und dass das Essen viel entspannter für alle sein wird. Generell fällt mir auf, dass das Essen noch sehr babygerecht und weich ist. Im Moment befindet sich Ihr Mädchen gerade in einer Übergangsphase. Sie will kein Baby mehr sein, ist aber auch nicht richtig ein Kleinkind. Lassen Sie sie ruhig mitessen und auch mal mit dem Essen „spielen“. Das ist genau die Weise wie Kinder Erfahrungen sammeln und dann selbstständiger zulangen Wie sieht es denn aus, wenn Sie Ihre Tochter nicht mehr füttern, sondern sie alleine essen darf. Mit den Händen oder mit einem Löffel. Ihre Kleine ist in einem Alter, in dem das sehr wohl möglich ist. Kinder sind erpicht darauf so zu essen wie die Großen. Geben Sie ihr die Gelegenheiten und die Zeit dazu sich damit anzufreunden. Auch wenn das nicht gleich so gut klappt wie wir es uns vorstellen. Veränderungen oder Umgewöhnungen brauchen immer Zeit. Das geht nicht von heute auf morgen. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Kleine am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Ich weiß, das hört sich alles so einfach und plausibel an. Und im Grunde ist es das doch auch. Bleiben Sie gelassen dran! Einen schönen Herbst wünscht Ihnen Doris Plath


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