Carolin88
Hallo, meine tochter 2, Isst sehr schlecht.sie isst kaum obst und Gemüse, ausser mal einen kleines Stück apfel und gurke.ihre lust am essen hält sich sehr in grenzen. Meistens bunkert sie ein Stück brot im mund und spuckt es dann wieder aus. Zur zeit isst sie das hier: zum Frühstück eine scheibe toast oder ein halbes Brötchen mit belag und einen halben becher saft oder kakao. Zwischendurch einen zwieback oder salzstangen. Zum mittag meist nicht mehr wie 150 g .zur zeit eher weniger. Zum vesper einen Joghurt und zwischendurch nochmal einen keks oder zwieback. Zum abendbrot isst sie wenn wir gut sind eine halbe scheibe brot ohne rinde und zwei Stückchen gruke. Es kommt aber auch oft vor das sie abends gar nicht isst. Sie ist sehr fidel und aufgeweckt und ist 91 cm groß und wiegt 12.kilo. sie war auch schonmal bei 12,4 aber auf grund eines infektes hatte sie abgenomme , da sie in dieser zeit kaum gegessen hatte. Wir satgnieren seit gut 4 monaten mit dem gewicht. Unsere mahlzeiten nehmen wir immer gemeinsam und zur selben zeit ein.jedoch dauert jede mahlzeit mindestens 45 minuten. Mir graut es vor jedem essen und so setzt man sich genervt an denn tisch. Mir fällt es sehr schwer ruhig zu bleiben, wenn sie andauernd die speisen wieder ausspuckt. Ich bringe es aber nicht übers herz sie ohne zu essen wieder vom Tisch "zu entlassen", also albern wir dann rum oder machen einen film an, damit sie noch etwas sitzten bleibt und isst.ich weiß dass das grund verkehrt ist, aber ich bin noch verzweifelt. Sie sollte ja in ihrem alter um die 1000 kcal zu sich nehmen.aber wir schaffen meistens nur 600 kcal. Trinken tut sie auch nicht besonders.ca 750 ml am tag. ich hoffe sie haben ein paar tipps für mich und konnen mich etwas beruhigen.sprüche wie, ein kind verhungert nicht freiwillig kann ich nicht mehr hören. Vielen dank schonmal
Doris Plath
Liebe „Carolin88“, ich kann mir gut vorstellen wie Ihnen zumute ist, wenn Ihr Schatz sich beim Essen nicht so verhält wie es gewünscht wird. Das kann ganz schön an den Nerven zerren. Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern zum Verzweifeln. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Wenn ich Ihren Beitrag lese - ich will ganz offen sein - fallen mir sofort diese Passagen ins Auge: „Mir graut es vor jedem Essen… setzt man sich genervt an den Tisch … Mir fällt es sehr schwer ruhig zu bleiben …. Sie sollte ja in ihrem alter um die 1000 kcal zu sich nehmen. aber wir schaffen meistens nur 600 kcal. …. aber ich bin noch verzweifelt“. Mein lieber Rat an Sie. Versuchen Sie die Ernährung Ihres Kindes viel, viel gelassener anzugehen. Sehen Sie das Essen bitte nicht so sehr als Problem oder reinen Akt des Ernährens an. Essen soll Freude machen. Ihnen und Ihrem Mädchen! Es geht nicht nur darum satt zu werden. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Mädchen gut geht, sie fidel und aufgeweckt ist und dass es sie gibt. Versuchen Sie Ihr eigenes Verhalten zu überdenken und wenn möglich zu ändern. Gehen Sie entspannt und ohne Druck auf Ihre Kleine zu, wird sie Ihnen über kurz oder lang genauso entgegenkommen. Entscheidend ist hier, dass Sie den Anfang machen, denn dafür ist Ihr Mädchen noch zu klein, das kann sie nicht leisten. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht. Wenn ich betrachte, was Ihre Kleine alles isst, ist das doch gar nicht so wenig. Sie als Eltern haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich „klappt“. Sie tun doch alles dafür, Sie kochen abwechslungsreich und mit viel Liebe. Sie ermuntern…. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit ihrer Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Ich gebe Ihnen mal ein paar allgemeine Hilfestellungen zur Hand, die oft viel bewirken. * Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. * Bieten Sie Ihrer Kleinen eine begrenzte Auswahl an Speisen an, und halten Sie die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein. Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädel wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Und haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihre Tochter ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen was sie braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! * Generell tendiere ich dazu, das Essen und das Spielen zu trennen. Es gibt eine Zeit zum Essen und es gibt eine Zeit zum Spielen. Natürlich müssen Sie jetzt nicht bierernst am Tisch sitzen. Eine schöne Atmosphäre und heitere Gespräche sind einladend und fördern den Appetit. Versuchen Sie es aber nicht mit „allen Tricks“ und „Ablenkungskünsten“. Auch wenn es schwerfällt. Das Essen ist keine Zirkusvorstellung. Sagen Sie Ihrem Mädchen mit ruhiger Stimme, dass es jetzt Essen gibt. * Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht dauernd, motivieren Sie sie nicht,... Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Auch wenn es schwerfällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es mal eine Zeit lang aus. * Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. * Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s nicht. Dann geht sie halt mal hungrig ins Bett. * Nach Möglichkeit die Kleine ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. * Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Keine am Essen interessieren. Ein ganz wichtiger Punkt: Leben Sie Ihrem Mädchen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihre Kleinen wie viel Freude das Essen macht. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber ihrem Verhalten. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert sie das mit am besten. Sehen Sie das Essen weniger als Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Gehen Sie mit Freude und positiven Gedanken ans Essen heran, dann bin ich mir sicher löst sich vieles von ganz allein. Ich weiß, das hört sich alles so einfach und plausibel an. Und im Grunde ist es das doch auch. Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen klappen wird. Alles Liebe und Gute! Doris Plath
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