Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Baby (11 Monate) isst nur Brei- normal?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Baby (11 Monate) isst nur Brei- normal?

Noele82

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Hallo! Mein Sohn ist nun gut 11 Monate alt und eigentlich isst er immer sehr gut- ab und zu ist er bei der Fütterung sehr abgelenkt, aber nach 5 Minuten spielen mit Löffel oder Tupperware macht er brav den Mund auf. Mein Mann sieht auch gar kein Problem, aber mir macht sein Essverhalten manchnal doch Kopfzerbrechen. 1) Er trinkt nachts immer noch zweimal Premilch. Tagesplan: morgens: ca 200 g Obst-Getreide-Brei mittags: ca. 200g Hipp-Menü 4 Monate/ 6 Monate nachmittags: 150 ml Pre Abends: 200g Milch-Getreide-Brei vor dem Schlafen: 150 ml Pre nachts: 2x 120 ml Pre Ist das normal?- ich würde endlich gerne länger als 4h schlafen ;-) Torge ist ein sehr aktives Kind und immer in Action. 2) Er ist NUR BREI, ab und zu lutscht er am Brötchen, aber er isst es nicht. Wenn der Brei gröber ist, muss er würgen. Ich habe mir immer mal wieder Zeit genommen und ihn damit gefüttert, weil er trotzdem brav den Mund öffnet - dann erbricht er allerdings. Haben Sie da Tipps oder brauche ich nur mehr Geduld zum Abwarten? 3) Ab und zu erbricht er seinen Brei komplett- sehr selten, aber wenn dann komplett-seltsam... woher kann das kommen? Diese Fragen haben sich angesammelt... vielen Dank für Ihre Antworten!


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Liebe „Noele82“, gerne beantworte ich Ihre Fragen: 1.) Wann und vor allem wie Kinder letztlich lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden. Denn Durchschlafen hängt nicht nur mit der Ernährung zusammen. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Im Alter Ihres Sohnes ist es aber durchaus möglich sich tagsüber satt zu essen und nachts ohne Nahrung auszuhalten. Ein guter Tipp ist es die Milch auszuschleichen. Das Ausschleichen klappt gut, wenn Sie Schritt für Schritt die Pulvermenge reduzieren. Nehmen Sie doch zunächst ein Fläschchen in Angriff und geben Sie sich und Ihrem Kleinen dabei ruhig Zeit. Denn Ihr Sohn benötigt nur noch 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Zwei Nachtflaschen, eine Nachmittagsmilch, ein Abendfläschchen und der Milchbrei machen den Speiseplan Ihres Kleinen auf Dauer zu „milchlastig“. Bieten Sie am Nachmittag keine Milch mehr an, besser wäre ein Getreide-Obst-Brei. Schauen Sie sich nochmal den Speiseplan Ihres Jungen an. Isst er sich richtig satt? Könnten die Mahlzeiten üppiger ausfallen? Wäre eine Vormittagsmahlzeit angebracht? Sie werden sehen durch den Wegfall der Milchen werden die Breiportionen größer. Das können gerne zwischen 250 oder 300g Brei sein, wenn er mag, er ist ja sehr aktiv und braucht sicher die Energie. Ihr Sohn soll sich zu allen Mahlzeiten satt essen und auch ausreichend trinken, nicht das ihn nachts der Durst weckt. Ein paar Schlucke Wasser darf es natürlich jederzeit geben. Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass eine (Wieder)Einschlafmilch ein sehr beliebtes Einschlafritual ist. Torge hat sich einfach an diese Form des Beruhigens, Runterkommens und Einschlafens gewöhnt. Das ist nicht ungewöhnlich. Wenn Sie hier irgendwann eine Veränderung möchten, müssen Sie ein anderes Einschlafritual finden, dass das Einschlafstillen ersetzen kann. Enges Schmusen, Liedchen singen, streicheln, sanftes Zureden, Spieluhr, Wasser trinken… Alles kann Ihrem Kleinen beim Runterkommen helfen. Auch im Sinne der Zahnpflege und „milchlastigen“ Ernährung sollte Torge bald lernen ohne Milch (wieder) in den Schlaf zu finden. Denken Sie an Ihr Ziel, Sie und Ihr Schatz können endlich erholsam durchschlafen! 2.) Zunächst möchte ich Sie beruhigen, auch wenn Ihr Söhnchen vorwiegend pürierte Mahlzeiten bekommt, wird er ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Da jedes Kind ein individuelles Entwicklungstempo hat, lässt sich kein genauer Zeitpunkt angeben zu dem ein Kind aktiv kauen und schlucken muss. Wie bei allen Entwicklungsschritten gibt es auch hier "kleine Spätzünder". Es ist natürlich sinnvoll Ihren Sohn an stückige Mahlzeiten heranzuführen, denn eine Kauerziehung ist für die Ausbildung des Kiefers, für die Mundmotorik und die Sprachentwicklung sehr wichtig. Für manche Kinder sind Breie mit Stückchen irritierend. Kennen Sie doch den Brei nur feinpüriert und möchten ihn direkt herunterschlucken. Und dann kommt plötzlich ein „hinterlistiges“ Stückchen Kartoffel oder Gemüse, mit dem sie gar nicht rechnen. Bleiben Sie ruhig und konsequent am Ball und versuchen Sie Ihren Sohn ganz langsam mit der ungewohnten Konsistenz vertraut zu machen. Geben Sie nach und nach löffelweise weniger stark püriertes unter die geliebte Breikonsistenz. Ganz wichtig ist, dass Ihr Sohn in diesem Alter selber essen darf. Geben Sie ihm einen eigenen Teller mit weichen Gemüse- und Kartoffelstückchen, Nudeln, reifes weiches Obst, Knabberartikel etc. und einen eigenen Löffel. Lassen Sie ihn experimentieren, das Essen anfassen, auch einmal matschen. Auf diese Weise gelingt es gewiss, Ihren Kleinen an die Stückchen zu gewöhnen. Natürlich braucht das viel Geduld und etwas Gewöhnungszeit, aber es lohnt sich. 3.) Wenn Ihr Sohn die Breie richtig erbricht, sollten Sie unbedingt einen Termin bei Ihrem Kinderarzt vereinbaren, um abzuklären, was dahinter steckt. Nur er kann abklären, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das kann nur ein Arzt abklären. Das ein stückiger Brei anfangs einen „Würgreflex“ auslösen kann, ist ganz normal. Das ist ein Schutz, um sich nicht zu verschlucken. Mit entsprechender Übung verliert sich dieser Reflex aber normalerweise von ganz allein. Sie üben ja bereits seit längerem, deshalb empfehle ich Ihnen einen Termin beim Kinderarzt. Herzliche Grüße, Annelie Last


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