Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Dexamethason 0,25

Dr. med. Wolfgang Paulus

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Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Dexamethason 0,25

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Ich bin in der 5.ten Woche = 4+2. Habe heterozygotes AGS. Ich habe vor der SS 5 Monate Dexamethason 0,25 genommen. Aber mehr auf Verdacht hin...habe nur minimal erhöhte männl. Hormone (Testosteron leicht erhöht, DHEAS stärker erhöht) und keine Zyklusprobleme. Jetzt sagte mir die Kiwuärztin ich solle Cortison absetzen. Meine Endokrinologin sagte ich solle es weiternehmen, aber sie würde es nur vermuten. es gäb wohl keine aufzeichnungen darüber = Richtlinien. Auch wisse sie nicht wie groß bei mir die Schädigung durch das heterozygote AGS ist. Was raten Sie mir? (Ich hatte bereits 2 FG, eine davon war eine Triploidie) Kann ich durch die Einnahme von Dexamethason 0,25 eher etwas falsch machen, oder eher richtig? Ich möchte ja nicht dem Kind schaden, es aber auch nicht verlieren. Habe gehört das durch erhöhte männl. Hormone eine Fg eher droht. (Habe auch eine Hashimoto Thyreoditis, keine Antikörper derzeit)


Dr. Wolfgang Paulus

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Die meisten Frauen mit AGS, die schwanger werden, sind von einer leichteren Form des AGS betroffen. Falls eine Schwangerschaft eintritt, verläuft diese in der Regel problemlos. Die medikamentöse Einstellung mit einem Glukokortikoid (z. B. Dexamethason) bietet keine wesentlichen Probleme. Möglicherweise ist die Rate der Mangelgeburten etwas erhöht. Eine Vermännlichung der neugeborenen Mädchen muss dagegen nicht befürchtet werden, wenn die medikamentöse Einstellung der Mutter stimmig ist. Die Entwicklung der Kinder nach der Geburt scheint sowohl körperlich als auch psychisch normal. Schwangerschaften bei Patientinnen mit AGS sollten geplant werden. Der Ehepartner sollte auf das Vorliegen einer Heterozygotie für AGS untersucht werden (Genetik!). Falls der Ehepartner heterozygot für AGS ist, beträgt das Risiko 50 %, dass ein Kind ein AGS bekommt. Bei solchen Schwangerschaften kann eine pränatale Therapie mit Dexamethason diskutiert werden. Paare, die bereits ein Kind mit AGS haben (Index-Fall), müssen beim nächsten Kind mit einem Wiederholungsrisiko von 25 Prozent rechnen. Deshalb wird zur Verhinderung von Genitalveränderungen bei Mädchen eine pränatale Therapie mit Dexamethason angeraten. Die Schwangere sollte sofort nach Ausbleiben der Regel mit der Einnahme von 3 x 0,5 mg Dexamethason beginnen und diese so lange fortführen, bis eine Chorionzottenbiopsie in der 12. Schwangerschaftswoche für Klarheit über den Mutationsstatus oder das Geschlecht des Kindes schafft. Liegt keine Mutation vor oder handelt es sich um einen Jungen, kann die Therapie abgesetzt werden.


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