Tamagotchi
Hallo Dr. Paulus, zunächst möchte ich mich für Ihre tolle Arbeit hier im Forum bedanken. Nun zu meiner Frage: Ich bin heute bei 13+0. Seit letzter Woche Montag bin ich stark erkältet mit Kopfschmerzen, Schnupfen mit gelbem Schleim und Drucke auf den Nebenhöhlen (besonders links). Ich behandelte die Erkältung mit Inhalation mit Kamillentee, Nasendusche und Nasenspray. Bis Montag trat eine deutliche Besserung ein, keine Kopfschmerzen mehr und nur noch durchsichtiger Schleim. Am Mittwoch erhielt ich dann meine Corona Booster Impfung bei 12+5. Die Impfärztin bestätigte mit, dass dies kein Problem sei, solange ich kein Fieber habe. In der darauffolgenden Nacht wurde ich mit extrem starken Schmerzen im linken Oberkiefer wach und habe 600mg Ibuprofen genommen, ohne dass eine Besserung eintrat. Am nächsten Morgen telefonierte ich mit meinem Zahnarzt, der eher von einer Nebenhöhlenentzündung ausging. Ich bin deswegen zu meiner Hausärztin (da auch wieder gelber Schleim aus der Nase kam) und sie verordnete mir noch zweimal am Tag Ibu 400 und wenn es nicht besser wird 2x am Tag Amoxicillin 500. Da die Schmerzen immer stärker wurden und abends noch leichtes Fieber dazu kam, starte ich mit dem Antibiotikum nahm mittags Ibu 600 und abends Ibu 800. Die Schmerzen wurden kaum besser. Meine Ärztin, die ich abends noch telefonisch erreichte, war irritiert, dass die hohe Ibuprofen Menge die Schmerzen nicht verbesserte und bat mich die Sache heute doch noch beim Zahnarzt abklären zu lassen und empfahl mir, wenn das Fieber nicht runtergeht, nachts Paracetamol 1000 zu nehmen. Nachdem ich das tat, ging das Fieber zurück. Meine Ärztin war der Meinung, dass das Fieber noch eine Reaktion auf die Impfung sein könnte. Seit heute Morgen habe ich unter der linken Achsel (links sind auch die Kieferschmerzen und der Impfarm) einen geschwollenen und schmerzenden Lymphknoten. Nun war ich heute bei einem Vertretungszahnarzt. Er konnte keine Ursache an den Zähnen feststellen und sagte, dass ich eine extrem verkrampfte Kiefermuskulatur hätte. Ich soll mich zweimal täglich vor die Rotlichtlampe setzen und das Amoxicillin weiternehmen. Nun endlich zu meiner eigentlichen Frage: Ich habe ein enorm schlechtes Gewissen, dass ich gestern im Zeitraum von 04:15 und 20:00 2000mg Ibu genommen habe. Heute halte ich die Schmerzen mit insgesamt 1200mg (2x600) einigermaßen gut aus und versuche morgen mit insgesamt 800mg klarzukommen. Kann ich mein Kind durch die kurzfristige sehr hohe Einnahme geschädigt haben? Ich hätte es nicht genommen, wenn die Schmerzen nicht so stark gewesen wären. Ich bin durch meine Migräne eigentlich einiges gewöhnt. Empfehlen Sie in diesem Schwangerschaftszeitraum eher Ibuprofen oder Paracetamol?Paracetamol wirkt bei Schmerzen bei mir nicht wirklich. Ist das Amoxicillin für 5 Tage unbedenklich? Noch eine kurze Frage: Ich litt in der ersten 3 Monaten unter starker Übelkeit mit teils mehrmals täglichen Erbrechen. In Absprache mit meinem Gynäkologen nahm ich in dieser Zeit fast täglich Vomex A, an guten Tagen 150mg, an schlechten Tagen zwischen 370 und 410 mg bei einem Körpergewicht von 82kg. Mein Gynäkologe sieht darin kein Problem. Ich habe trotzdem Angst meinem Kind durch die lange Einnahme geschadet zu haben. Ich hoffe, dass meine Schwangerschaft ab jetzt von weniger Beschwerden geprägt ist und ich auf Medikamente komplett verzichten kann. Vielen Dank im Voraus und eine schöne Adventszeit. Liebe Grüße
Penicilline wie Amoxicilline gelten bei bakteriellen Infekten als Mittel erster Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft. Ibuprofen darf im ersten und zweiten Trimenon eingenommen werden. Zumindest kurzfristig wären auch höhere Dosen vertretbar. Sollten sich die Symptome nicht rasch bessern, wäre ein Termin beim HNO-Arzt zu erwägen. Paracetamol gilt als Mittel der Wahl in der Schwangerschaft. Wenn es Ihnen jedoch nicht hilft, muss man auf Ibuprofen ausweichen. Die geschwollenen axillären Lymphknoten können durchaus auf die Impfung zurückzuführen sein, allerdings kaum die Kieferschmerzen. Unter dem Wirkstoff Dimenhydrinat (z. B. Vomex) ergaben sich keine Hinweise auf Fruchtschädigung, weshalb der Einsatz in der Schwangerschaft akzeptabel ist. Das Collaborative Perinatal Project zeigte keine Zunahme von Fehlbildungen bei 319 Expositionen mit Dimenhydrinat im ersten Schwangerschaftsdrittel (Heinonen et al 1977). Bei 697 Fällen mit Anwendung von Dimenhydrinat zu einem späteren Schwangerschaftsalter ergaben sich ebenfalls keine Auffälligkeiten (Heinonen et al 1977). Bei intravenöser Gabe während der Entbindung wurden Fälle von verstärkten uterinen Kontraktionen (verstärkten Wehen) und fetaler Bradykardie (langsame Herzfrequenz des Ungeborenen) berichtet (Hay & Wood, 1967; Hara et al., 1980; Lemay et al., 1982). Daher sollte man in dieser Phase der Schwangerschaft mit Dimenhydrinat zurückhaltend umgehen. Seit 2019 ist Cariban als einziges Medikament gegen Schwangerschaftsübelkeit in Deutschland offiziell zugelassen. Es enthält die altbekannten Wirkstoffe Doxylamin und Pyridoxin. Die maximale empfohlene Dosis beträgt vier Kapseln (eine am Morgen, eine am Nachmittag und zwei vor dem Schlafengehen) täglich. Der Wirkstoff Doxylamin ist weltweit seit Jahrzehnten im Einsatz und in über 200.000 Schwangerschaften dokumentiert, ohne dass sich ein Anhalt für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben hätte.
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