Jule199101
Hallo Herr Paulus, Mein Frauenarzt hat mir vor zwei Tagen Amoxicillin plus clavulansäure verschrieben - allerdings eigentlich nur zur Verbeugung, wegen verkürzten gebärmutterhals (2,5 cm). Er hat sogar gesagt, dass er unter dem Mikroskop keine Bakterien sieht und auch keine Entzündung. Ich habe zwar wohl streptokokken (hat er wohl einmal vor ein paar Wochen unter dem Mikroskop gesehen, aber dann halt nicht mehr), die aber keine akute Vaginose hervorrufen, brauche halt Antibiotikum unter der geburt. Auf jeden Fall habe ich dann eine Tablette (also 1/3 Tagesdosis 500/125) genommen und dann hatte ich so Durchfall, dass ich dachte, es macht echt keinen sinn, das zu nehmen, obwohl ja eigentlich nichts ist, keine infektion oder sonst eas und es auch nicht der leitlinie entspricht und mich da rum zu quälen. Hab es dann nicht mehr genommen (nach eben einer Tablette..) Meine Frage: Ich weiß, man soll antibiotika nicht eigenmächtig absetzen, aber es war ja wirklich nur eine tablette und nicht mal eine Tagesdosis. Kann das jetzt schon zu Resistenzen führen? Habe Angst, dass, sollte ich unter der Geburt dss gleiche Antibiotikum bekommen, also amoxicillin, es nicht mehr wirkt und mein Baby krank wird. Oder geht das nicht so schnell mir den Resistenzen? Danke und viele Grüße
Wenn keine Keime nachweisbar waren, wird das Antibiotikum wenig gegen die Verkürzung des Gebärmutterhalses helfen. Nach eine Tablette werden Sie keine Resistenzen gezüchtet habe. Notfalls muss man auch ein anderes Antibiotikum ausweichen. Bei Zervixverkürzung kann das Risiko für eine Frühgeburt durch eine Progesteronsubstitution gesenkt werden (Romero et al 2012). Prinzipiell wird die Gabe von Progesteron bei drohender Frühgeburt bis zur vollendeten 34. SSW empfohlen. Das konkrete Vorgehen kann natürlich in Abhängigkeit von der gemessenen Zervixlänge variieren. Als bedenklich gilt eine Zervixlänge von weniger als 25 mm vor der 24. SSW. Die vaginale Gabe (200 mg abends) erscheint effektiver als die orale.
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