Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Baby Brei

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Baby Brei

Arabela

Hallo Frau Neumann, Meine Tochter 7,5 Monate hat erst Gestern fast 100 gr Kürbisbrei aus Gläßen und Heute auch 100 gr Kürbisbrei gegessen. Ich hatte seit sie 6 Monate alt war immer wieder probiert aber sie hat nur so 2 Löffelchen gegessen. Ab wann darf ich Ihr Morgens oder Abends was anbieten? Soll ich erst nur bei Mittagsbrei bleiben? sie Zeit sehr große Interesse für trinken. Wann darf sie außer Mumi was zum trinken bekommen und wieviel?   Vielen lieben Dank 🫶  


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Arabela Manche (Still-)Babys entdecken die Beikost / Beikostfreude erst spät, sowie deine Tochter, rund um den 8. Lm. Es ist drum nun auf jeden Fall ganz prima, dass deine Tochter jetzt anfängt mehr als nur 2 Löffel Brei zu essen. Du kannst deine Tochter in diesem Alter nun einfach bei euch am Familientisch teilhaben lassen. Du kannst Brei und Co zeitlich so in euren (Ess)alltag einpassen, wie es für euch gut und sinnvoll ist. Mit dem Angebot von Muttermilch/stillen nach Bedarf wird deine Tochter weiterhin gut versorgt und sollte/darf/kann zusätzlich jetzt neue Speisen und Aromen sowie Konsistenzen kennenlernen. Besser als zusätzlich zum Stillen etwas zum Trinken anzubieten ist es jetzt, wenn du ihr vermehrt die Gelegenheit gibst um zu schmecken und bald auch (vermehrt) zu kauen.  Du kannst einfach mit dem Mittagsbrei weitermachen (in den Gemüsebrei auf jeden Fall Öl zugeben und auch mit Kartoffel ergänzen) und zusätzlich auch morgens oder abends etwas anbieten. Ob morgens oder abends besser für euch ist, das darfst du entscheiden. Es geht ja darum, dass deine Tochter die Gelegenheit hat, um zu essen. Das klappt umso besser je wacher und bereiter deine Tochter dafür ist, um Neues kennenzulernen - um zu essen, zu schmecken. Möglicherweise ist es morgens oder im Lauf des Vormittags tatsächlich eine gute Uhrzeit für euch. Oder meinst du, dass es abends besser in euren Alltag passt? Du schreibst, dass deine Tochter großes Interesse fürs Trinken zeigt. Was meinst du damit genau? Möchte deine Tochter aus deinem Glas etwas Wasser oder aus deiner Teetasse probieren? Das kannst du sie natürlich probieren lassen. Denn sie möchte einfach das tun, was du tust. Das ist super. Nutze dieses Imitieren im Rahmen eurer Möglichkeiten. Du könntest ihr auch aus einem kleinen eigenen Becherchen etwas geben. Befülle dafür ein (wirklich sehr kleines) Gefäß mit Flüssigkeit (ggf lauwarmes Wasser oder Tee). Befülle es bis zum Rand, so dass die Lippen sofort benetzt werden, wenn sie es an den Mund führt. Nutze ihre Nachahmungsfreude auch beim Essen und lass sie neben Brei vielleicht auch schon festere Speisen (babygeeignete Speisen, sichere Darreichungsform, weich, ..) von euch probieren. Achte dabei auf einen guten, sicheren und stabilen Sitz (im Hochstuhl), leicht nach vorn gebeugt, und biete ihr ggf weichgedämpfte Gemüse-, Kartoffel-, Süßkartoffel-, Obststicks zum selber Greifen und Entdecken an. Mehr zum Thema Brei/breifrei schreibe ich dir in eine Folgenantwort - für die bessere Übersichtlichkeit. Bis gleich Grüße Birgit N.


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Arabela hier geht es wie angekündigt weiter: Biete neben gefüttertem Brei evtl auch schon babygeeignete breifreie Beikost an. Dies ermöglicht  deiner Tochter zusätzlich zum Breiessen eine weitere Möglichkeit Beikost kennen - und lieben zu lernen, nur spielerisch und eigenständiger. Dies ermöglicht ihr eine ganzheitliche Herangehensweise, durch Berühren und Betasten der Lebensmittel. Dies geschieht mit den Händen und dem Mund. Babys können somit Beikost in ihrem Tempo kennenlernen und die Menge der Beikost komplett frei bestimmen. Essen ist hierbei ein stetiges Lernen und Erfahren neuer Geschmacks- und Konsistenzeindrücke. dünste oder dämpfe Kartoffel-und Möhrenstücke in etwas Wasser weich. So weich, dass dein Baby die Stücke greifen und mit der ganzen Hand umschließen kann. Um diese Stücke buchstäblich mit der eigenen Faust erkunden zu können. Dabei sollten die Stücke nicht zu matschig werden aber auch nicht mehr zu fest sein. Dein Baby wird an den Stückchen (Form wie lange Pommes) lecken, lutschen, knabbern, beißen. Die Konsistenz sollte so weich sein, dass dein Baby die im Mund ankommenden Stückchen mit der Zunge noch weiter zerdrücken kann. Das macht (d)ein Baby mit dem Kauleisten bzw anfangs hauptsächlich mit Zunge und Gaumen. Das so weich zerquetschte Essen ist i.d.R. ungefährlich. Anfangs isst ein Baby davon nicht viel. Es landet meist nur ganz wenig im Magen. Zubereitung babygerechte Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze in einem Topf mit etwas Wasser einfach sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse (Kartoffel oder Obst, oder weiches Brot, oder Anderes) gut mit der Faust umschliessen und festhalten. Die Kleinsten lutschen das Stückchen vorsichtig ab und erspüren und erschmecken das "Ding". Hast du noch Fragen? Insbessondere vielleicht doch eher zu Brei oder Breirezepten? Grüße Birgit N.


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