Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Michael Zemlin:

Aufholwachstum SGA

Prof. Dr. med. Michael Zemlin

Prof. Dr. med. Michael Zemlin
Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Aufholwachstum SGA

Peterpete

Guten Tag,  erst einmal vielen Dank für ihre Arbeit hier in diesem Forum. Mein Sohn ist ein SGA Baby und wurde bei 37+0 mit 2080 Gramm und 46/47 cm (Kinderarzt 46, Krankenhaus 47) Körperlänge geboren. Nun, mit 11 Monaten und 2 Wochen war die U6. Er ist jetzt 72,7 cm groß und wiegt 8200 Gramm. Sehen sie ein Aufholwachstum? Falls nicht, wann wäre es angebracht sich an einen kinderendokrinologen zu wenden. Die Kinderärztin meinte heute, dass eine SGA Diagnose bei der Geburt keine Ursache für einen Kleinwuchs und damit verbunden keine Indikation für das beginnen eine Wachstumshormontherapie sei. Stimmt das?    herzliche Grüße und vielen Dank 


Guten Tag,  die kindliche Entwicklung wurde in großen Beobachtungsstudien ausführlich untersucht. Viele Werte wie z.B. Gewicht und Körperlänge sind "normalverteilt". Das bedeutet, dass die Messwerte um einen MIttelwert herum eine glockenförmige Verteilung zeigen. Die "Perzentile" sagt an, wieviel Prozent einer Bevölkerung kleiner bzw. leichter sind als der angegebene Messwert. Es gibt hervorragende Instrumente, um die Entwicklung mit der "Normalbevölkerung" zu vergleichen. Beispielsweise gibt es den von vielen KinderärztInnen genutzten "Pedz" - Rechner. Dort kann anhand des Geburtsdatums und des aktuellen Datums die Perzentile genau bestimmen. Allerdings sind mehrere Aspekte zu beachten: 1. Patienten, die besonders leicht, schwer, klein oder groß sind, sind nicht automatisch krank. Es ist logisch, dass unter 100 gesunden Personen irgendjemand am kleinsten bzw. am größten ist, ohne dass dies für sich genommen Krankheitswert hat. 2. Extremwerte sind jedoch häufiger bei Personen mit Erkrankungen. Daher kann es sinnvoll sein, bei Extremwerten Diagnostik einzuleiten. Es ist wichtig, die richtigen Referenzwerte zu verwenden. Beispielsweise sind die in Deutschland erhobenen "Normalwerte" nur für die deutsche Bevölkerung anzuwenden. 3. Es ergeben sich nicht immer therapeutische Konsequenzen. Beispielsweise kann ein sehr kleines Kind, das keinen Wachstumshormonmangel hat, auch nicht von der Therapie mit Wachstumshormon profitieren.  4. Es ist wichtig, bei solchen Fragen eine ärztliche Ansprechperson zu haben, mit der Diagnostik und mögliche Therapie besprochen werden können.


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