Mitglied inaktiv
ich weiß nicht, ob ich mich hier mit meinem Hilferuf an Sie wenden kann. Ich habe drei Kinder (4, 2 und 9 Monate), eigentlich alles Wunschkinder, aber irgendwie haben wir uns verfahren und kommen nicht mehr raus. An jedem neuen Tag hoffe ich, daß ich diesen Tag schaffe, ohne meine Kinder an-zuschreien oder gar zu schlagen. Mit den beiden Kleinen habe ich nicht solche Sorgen, aber unser Großer ist eine pure Herausforderung. In jeder Minute provziert er uns, wobei er es bei meinem Mann regelmäßig schafft, aber auch im Laufe der Jahre bei mir immer öfter. Bis es nun soweit gekommen ist, daß ich mir endlich einen Tag ohne Schreien und Streit wünsche. Nur einen einzigen Tag. Statt dessen wird es immer schlimmer. Je mehr ich mich bemühe. Die Zweijährige ist im Trotzalter, damit kann ich normalerweise umgehen, die Kleinste ist eben ein Baby mit all seinen Bedürfnissen, aber der Große macht mir richtig Angst. Er ist so laut, macht viel kaputt, schreit rum. Beispiele: Er malt einen schönen Löwen. Ich bewundere ihn und freue mich über das Bild und die Mühe, die er sich gemacht hat. "Nein, das Bild ist nicht schön!" und schon zerstört er es. Er fragt mich nach einem Vogel, was es für einer ist. ich gebe ihm die Antwort. "Das stimmt nicht, was du sagst, du lügst." Und nichts auf der Welt kann ihn da-von überzeugen, daß ich ihn nicht anlüge. Er redet immer dazwischen, wenn andere sich unterhalten. Seine kleine Schwester macht das neuerdings auch so bei ihm. Dann stellt er sich vor sie hin, ganz nah, und schreit ihr ins Gesicht: "Sei still". Das macht er so laut, daß er selbst danach heiser ist. Oder, wann immer ihm etwas nicht passt, schlägt er eben einfach zu. Auch mich. Schlage ich mal zurück, dann ist er sofort in Tränen aufgelöst und doziert heu-lend darüber, daß man nicht hauen darf und daß das falsch ist von mir, und daß ich mich sofort entschuldigen muß. Es ist unterm Strich ganz egal, was ich sage oder tue, er macht doch, was er will und nur unter Streit kann man durchsetzen, daß er sich wenigstens an die nor-malsten Regeln hält. Und so verläuft jeder Tag im Streit. Alle fünf Minuten liefert er einen neuen Grund, um sauer auf ihn zu sein, wütend zu werden. Und mittler-weile hat er auch erreicht, daß ich immer schneller wütend werde, und immer öf-ter rutscht mir die Hand aus. Gibt es nicht irgendetwas, womit man diese Spirale unterbrechen kann? Ich will mich nicht mehr streiten. Ich habe viele Bücher über Erziehung gelesen, auch Dreikurs, Kast-Zahn, ich ver-folge regelmäßig die Beiträge von Herrn Grothe, aber das hilft alles nicht. Der Große nimmt alle Konsequenzen in Kauf, um das auszuprobieren, was er möchte. Wollte ich wirklich konsequent sein, würde er den ganzen Tag auf seinem Zimmer verbringen, weil eine Auszeit der nächsten folgen würde. Und ich kann nicht den ganzen Tag damit verbringen, ihn nach oben in sein Zimmer zu bringen und da-für zu sorgen, daß er die Auszeit durchhält. Und womöglich sein ganzes Zimmer dabei zerlegt. Die anderen beiden Kleinen sind ja auch noch da und würden be-stimmt auch mal gerne wieder was anderes hören, als einen tobenden Bruder - und etwas anderes sehen, als eine Mutter, die den ganzen Tag die Tür zuhält. Manches Mal habe ich Zuflucht dazu genommen, ihn einfach in den Buggy zu set-zen und aus dem Raum zu schieben. Aber ich kann ihn doch nicht dauernd wie einen Kettenhund festbinden. Dafür ist er einfach zu alt. Wie kommen wir da raus? Die ganze Familie ist genervt und auch der Urlaub hat keine Entspannung gebracht. Der Große nimmt alles in Beschlag und nur unter Streit und Tränen kann man sich ein bißchen Raum erkämpfen. Das muß aufhö-ren. Wissen Sie einen Weg? Kristina
Christiane Schuster
Hallo Kristina Ihr Grosser ist schon relativ selbständig, was die Erledigung der Grundbedürfnisse angeht. Er sieht, dass die Pflege der Kleinen und der Haushalt Sie ganz schön in Anspruch nimmt und dass dadurch nur wenig Spielraum für ihn bleibt. Mit seinem provozierenden Verhalten ist er ganz sicher, dass die Aufmerksamkeit auf seiner Seite ist. Werden Sie dann noch ärgerlich,reizt ihn das noch mehr. Dabei meint er es alles andere als Böse!- Sprechen Sie mal in einer ruhigen Minute mit ihm und vereinbaren Sie einmal am Tag eine Zeit, in der der Grosse Sie ganz für sich allein hat. Vielleicht ist in Ihrer Nähe auch ein Sportverein? Dort könnte er sich mit Gleichaltrigen messen und hätte altersangepasste Anerkennung. Gleichzeitig hätten Sie eine Zeit ohne Streit.- Haben Sie schon mal an einen Kindergarten gedacht? Vielleicht haben Sie auch eine Freundin, Verwandte, Babysitter, die Ihnen die beiden Kleinen regelmäßig 1-2mal die Woche für 2Std. betreuen könnte. So hätten Sie mal wieder Zeit ein wenig zu sich selbst zu finden um dem Stress mit 3Kindern und Haushalt besser zu bewältigen. Was halten Sie von einer Haushaltshilfe, falls es finanziell machbar ist und von einer Mutter-Kind-Kur? Sprechen Sie doch mal mit Ihrem Haus- oder Kinderarzt darüber. Beide sind Ihnen bestimmt dabei behilflich aus Ihnen Allen wieder eine zufriedene und ausgeglichene Familie zu machen. Verzweifeln Sie nicht und: bis bald?
Mitglied inaktiv
hallo kristina, mir fällt spontan was dazu ein, ich weiß aber nicht, ob das paßt oder hierher gehört. Ich hatte (habe) immer sehr große Probleme, Lob oder erhöhte Aufmerksamkeit meiner Person gegenüber zu akzeptieren. Selbst als Teenager, wenn ich vom Friseur kam und meine Mutter oder meine Schwester haben gesagt, wie gut es aussieht, war ich sofort sauer (warum, weiß ich nicht!), bin dann ins Bad und habe meine alter Friseur wieder hergerichtet. Nur ein Beispiel. Ich wollte lieber in der Masse untergehen. Komischerweise hat mich das aber nur von den engsten Anverwandten gestört. Ich sehe das an meiner kleinen Tochter (17M). Wenn ich zu ihr sage:"Hmm, Du hast aber ein schönes T-Shirt an, wo ist denn da der Löwe drauf" etc., dann hält sie mir stolz den Stoff hin. Laut meiner Mutter bin ich da weggerannt. Oder ich habe ein Fahrrad bekommen und habe mich unter dem Tisch versteckt. Ich war allerdings nie aggressiv, so mit Hauen oder so. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob das was bringt, bin nur Soziologe und kein Pädagoge, aber mir sind halt die Parallelen aufgefallen. Ich denke, der Spagat zwischen Viel-Beachten, d.h. nur mal was wie vorgeschlagen mit IHM machen, damit er in brüderlicher Großzügigkeit dann auch das BEschäftigen mit den Kleinen akzeptieren kann und dem nicht beachten, so wie ich es geschildert habe, ist sehr schwer. Als Schlüsselverhalten sehe ich auch seine Reaktionen, wenn man ihm was antut, was er sonst selbst austeilt. Ich denke, da steckt noch mehr dahinter als daß er es schon weiß und Euch provozieren möchte. Gerade an dem Punkt würde ihc mal ansetzen lassen. Vielleicht kannst Du Dich mal melden ,wozu Du Dich entschlossen hast, würde mich interessieren. Bis dahin gute Nerven, eva
Mitglied inaktiv
Hallo Kristina, ich habe auch 3 Jungs im alter von knapp 5, 2,5 Jahren und 4 Monaten. Für Deinen Grossen habe ich leider auch keinen Tipp aber ich kann Dir empfehlen den Mittleren in eine Spielgruppe zu gebe, um wieder etwas mehr Zeit für Dich und den Jüngsten zu haben. Der Mittlere bei uns geht 3 Vormittage in eine Spielgruppe und der Grosse in den Kindergarten, das ist eine echte Entlastung für mich. Sabine
Mitglied inaktiv
Liebe Kristina, Dein Brief hat mich angesprochen, weil sich bei uns das gleiche Theater abspielt wie bei Dir. Dazu kommt, dass unser Sohn auch anderen Kindern gegenüber handgreiflich wird und andere Erwachsene mitunter mit Schimpfwörtern betitelt. Ganz extrem ist dieses Verhalten nach der Geburt unserer Tochter, 3 Monate, aufgetreten, war aber schon vorher ziemlich ausgeprägt. Mein Kinderarzt ist praktischer Arzt und Homöopath. Er hat mir geraten zu einem Arzt oder Heilpraktiker zu gehen, der in KLASSISCHER HOMÖOPATHIE ausgebildet ist. Er selbst kann die Behandlung aus Zeitmangel nicht durchführen, weil einige längere Gespräche notwendig sein werden. Da ich mit meinem Sohn (bald 5) schon seit 4 1/2 Jahren nur beste Erfahrungen mit homöopathischer Behandlung gesammelt habe, zweifle ich nicht am Erfolg dieser Methode. Es wird meinen Sebastian nicht völlig umkrempeln aber zumindest eine Entspannung unserer jetzigen Situation bringen. Gerade dieses Verhaltensmuster sei prädestiniert für eine homöopathische Behandlung. Leider habe ich Deine e-mail - Adresse nicht, trotzdem hoffe ich, Du findest meine Nachricht und ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. Simone.
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