Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Streit unter Stiefgeschwistern

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Streit unter Stiefgeschwistern

Ira0407

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Hallo Frau Ubbens mein Partner und ich haben beide Kinder im Alter von 6 Jahren. Egal, was wir unternehmen, es gibt Spannungen und Streit, fast ununterbrochen. Wir wohnen zusammen in einem gemeinsamen Haus, seine Tochter ist alle 14 Tage bei uns. Die streitereien haben meist mit Eifersucht zu tun. Wir schicken sie teilweise 10-20 mal an einem Tag in ihr Kinderzimmer, immer, wenn sie sich anschreien. Ob das die Lösung ist, wissen wir allerdings auch nicht. Mein Sohn hat asperger Syndrom und ist überfordert, wenn Dinge nicht „nach Plan“ laufen und reagiert aggressiv, wenn bspw „Krach“ ist. Die Tochter meines Partners ist sehr laut/emotional. Beide gehen sofort an die Decke, wenn sie andere Meinungen haben. Gerne auch pricken/reizen sie sich gegenseitig. Ich weiß nicht mehr wirklich weiter, es ist wirklich unglaublich nervenaufreibend. Vielleicht haben Sie einen ultimativen Tipp für uns. Herzliche Grüße, Ira


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Ira, kommt es zu den Streitereien während des "Freispiels" der Kinder? Oder gibt es diese Unstimmigkeiten auch, wenn Sie sich als Elternteil mit den Kindern beschäftigen? Gibt es draußen genau so viele Streitigkeiten wie im Haus? Versuchen Sie die Situation gerne regelmäßig zu entzerren, in dem ein Elternteil sich mit dem einen Kind beschäftigt und der andere Elternteil sich mit dem anderen Kind. Viele Grüße Sylvia


Ira0407

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Liebe Frau Ubbens, danke für die Rückfrage: der Streit zwischen den Kindern findet immer und in jeder Situation statt, auch, wenn wir draußen sind. Egal, ob Spielplatz oder Spaziergang. Im Haus das gleiche. Es entbrennt draußen schon Streit, bevor es losgeht, wer unseren Hund nehmen darf, abwechselnd funktioniert nicht, auch da entbrennt Streit wegen der Reihenfolge.. auf dem Spielplatz Streit um die Geräte. Schon, wenn die Kinder aufeinander treffen, ist Eifersucht ein Thema. Es heißt bspw. „Warum darf xy Fernsehen und ich nicht“. „Das ist ungerecht“ ist bei beiden Kindern der Satz,der immer wieder fällt.Sie streiten sich eigentlich immer, sodass wir schon darüber nachdenken, die entsprechende Zeit komplett getrennt voneinander zu verbringen (es existiert noch eine Wohnung). Die einzigen Momente, wo nicht gestritten wird,sind beim gemeinsamen Essen und vor dem TV/Tablett :-/ Aber selbst,wenn gemeinsam als Familie ein Film geschaut wird,entbrennt Streit, weil beide mit mir kuscheln wollen und sich in die Quere kommen oder aber wegen der Filmewahl..ich habe nicht mehr viel Hoffnung, dass es sich auf Dauer bessert. Mittlerweile bin ich selber immer schon irgendwie unter Druck,keinen Anlass zu geben und ziehe mich bspw aus den Abendsituationen zurück,um keine Missstimmung zu schüren. Liebe Grüße, Ira


cube

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Schwierige Konstellation. Habt ihr denn mal mit beiden Kindern an einem Tisch gesessen und gefragt, was sich jeder so wünschen würde? Bzw. warum es so oft streit gibt? Als so eine Art Familienkonferenz. Klar, mit 6 Jahren wird das keine eloquente Diskussion - aber vielleicht kommt ihr dennoch so eher auf einen Nenner.


Ira0407

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Hallo Cube, ja, haben wir. Dann beschuldigt einer den anderen und auch wird von beiden gesagt, dieses und jenes sei ungerecht. Es geht dabei um ganz lapidare -fast schon lächerliche Dinge- als ob die beiden Konflikte regelrecht suchen …


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Ira, das Verhalten der Kinder ist von großer Eifersucht und einem großen Aufmerksamkeitsgesuch geprägt. Der eine, weil er immer alleine mit Mama sein darf und dann mischt sich alle zwei Wochen jemand anderes dazwischen und "nimmt die Mama weg". Die andere, weil sie fast zwei Wochen keine Zeit mit Ihnen verbringen durfte und nun die Zeit für sich haben möchte, schließlich bekommt der andere die Zeit doch auch, wenn sie selbst nicht da ist. Erklärungen dazu verstehen die Kinder noch nicht, bzw. können diese noch nicht für sich begreifen und entsprechend entspannter mit der Situation umgehen. Verbringen Sie nach Möglichkeit viel Zeit mit einem Kind alleine. Der Papa/Stiefvater verbringt entsprechend die Zeit mit dem anderen Kind. Das ist sicherlich nicht die gewünschte Dauerlösung, doch die Kinder werden im Laufe der Monate merken, dass sie den Zuspruch und die Aufmerksamkeit bekommen und dann auch besser "teilen" können. Bzgl. gemeinsamer Zeiten und den Regelungen dazu, können Sie ein großes Plakat schreiben, auf dem notiert wird, wann, wer den Hund an der Leine geführt hat, wer sich einen Film ausgesucht hat usw.. Dies immer im Wechsel. Bestenfalls mit unterschiedlichen Farben, für jedes Kind eine, so dass sie, bevor es zu Streitereien kommt, gemeinsam auf die Liste gucken können, wer nun dran ist. Den Frust, weil selbst nicht dran, muss das Kind dann aushalten und auch Sie als Erwachsene. Bestenfalls planen Sie im Vorfeld immer genug Zeit ein, um abwarten zu können. Beim Fernsehabend wird ansonsten einfach schon gestartet und das gefrustete Kind kann dazu kommen, wenn es soweit ist. Viele Grüße Sylvia


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