1Hope
Sehr geehrter Herr Prof. Radke, mein Sohn (korrigiert 16 Monate/18 Monate) hat mehrere (durch Provokation bestätigte) Lebensmittelallergien mit Anaphylaxierisiko (Milch, rohes Ei, Cashew/Pistazie, Walnuss/Pekannuss), einige Sensibilisierungen mit Toleranz (u.a. Haselnuss, Mandel, Sesam, Erdnuss, Soja) und Sensibilisierungen mit unklarem Status (u.a. Kirsche, Orange). Da wir Spuren von Schalenfrüchten strikt meiden müssen (schwere systemische Reaktion bereits bei erster Gabe der Provokation auf Cashew) gestaltet sich unser Alltag oftmals schwierig. Ich bin wegen der Einschränkungen besorgt, ob mein Sohn ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Wir kochen zumeist frisch (mit Haferdrink statt Milch), als verarbeitete Lebensmittel erhält er eigentlich nur einen "Haferjoghurt natur", Nudeln und ein Brot aus Weizen und Roggen. Ansonsten isst er v.a. Gerichte aus Kartoffeln, Brokkoli, Tomaten, Erbsen, Mairüben, Gurken, Karotten, Sellerie, Knoblauch. Fleisch gibt es regelmäßig (Rindfleisch), Fisch (Lachs) gibt es zweimal die Woche. An Obst isst er gern unterschiedliche Beerensorten, Bananen, Äpfel, Birnen und Aprikosen. Haselnuss, Mandel und Erdnuss sowie Sesam bekommt er zur Toleranzerhaltung regelmäßig in kindgerechter Form, ebenso wie stark erhitztes Ei. Als Getränk bekommt er Wasser mit viel Calcium, er trinkt aber recht wenig. Soja bekommt er in geringen Mengen zur Toleranzerhaltung (den Drink für Kinder ab 1 Jahr). Abends wird er noch gestillt. Selten gibt es die typischen Babysnacks (Maisstange, Hirsestange, Riegel aus Rote Bete, Rosinen etc.). Kann ich davon ausgehen, dass er mit der Beschränkung auf diese Lebensmittel soweit versorgt ist oder sollte regelmäßig im Blut kontrolliert werden/etwas supplementiert werden? Aufgrund der Erlebnisse traue ich mich auch kaum, neue Lebensmittel unbedarft auf den Speiseplan zu setzen. Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen vorab!
Zunächst hoffe ich, daß Sie mit Ihrem Kind an einer professionen Spezialsprechstunde (Kinderallergologie/Kindergastroenterologie mit Ernährungsberatung) angebunden sind. Einige Allergien dürften sich im Laufe der Kindheit hoffentlich noch "verlieren". Zu beachten ist ja vor allem, daß Sensibilisierungen nicht notwendig für eine symptomatische Lebensmittelallergie sprechen. Aber das wissen Sie wahrscheinlich. Nun zu Ihrer konkreten Frage: Ohne nun auf jedes Gramm zu schauen, sieht es so aus, daß Sie Ihr Kind mit den von Ihnen aufgelisteten Lebensmitteln bedarfsgerecht ernähren, zumal auch Fisch und Fleisch enthalten sind. Ich sehe daher auch vordergründig keine Veranlassung, nun umfangreiche Blutuntersuchungen durchzuführen, zumal die Quellen für fett- und wasserlösliche Vitamine und Spurenelemente, vor allem Eisen in der Nahrung enthalten sind. Da Sie noch stillen und die Muttermilch bekanntermaßen wenig Vitamin D enthält, gehe ich davon aus, daß Sie Vitamin D im Auge haben.
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