Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Leidiges Thema Hausaufgaben - Konzentration?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Leidiges Thema Hausaufgaben - Konzentration?

aines77

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Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, ich würde Sie gerne um Ihre Meinung bitten, da ich mittlerweile wirklich sehr verunsichert bin. Unser Sohn ist 10 Jahre alt, ein sehr guter Schüler, geht gerne zum Sport und ist gerne draußen. Medienkonsum wird von uns sehr eingeschränkt, aber zwischendurch auch erlaubt (ich denke, dass wir da strenger sind wie manch andere, es wird dann zwar protestiert, aber wir möchten hier eigentlich nicht viel nachgeben). Nun zum eigentlichen Problem: Wir haben schon seit längerem das leidige Problem mit den Hausaufgaben. Er geht sehr gerne in die Schule, aber mit den Hausaufgaben gibt es immer Probleme. Es geht nicht darum, dass er die Aufgaben nicht weiß und sich schwer tut, er zieht sie einfach nur unnötig in die Länge und raubt mir damit jeden Nerv. Ich muss dazu sagen, er würde auch nie ohne Hausaufgabe in die Schule gehen, da er sehr pflichtbewusst ist und auch ehrgeizig, Das führte dazu, dass er sie teilweise mitten in der Nacht machte bzw. sogar mal in der Früh und dann in rasendem Tempo und sogar meist fehlerfrei. Also an inhaltlichen Problemen/Verständnisproblemen liegt es nicht. Nun würde mich Ihre Meinung dazu interessieren: Ist es einfach Sturheit, das Alter (Vorpubertät?) oder könnte es auch ein Konzentrationsproblem sein? Ich möchte eigentlich keine Probleme suchen die nicht da sind, aber langsam mache ich mir so meine Gedanken. Was sind die Gründe, warum Kinder manche Dinge unnötig in die Länge ziehen? Er macht sich doch nur selbst das Leben schwer... Es geht mir jetzt gar nicht um eine Konsequenz (ich werde ihn in Zukunft einfach ohne Hausaufgabe schicken bzw. ihm die Möglichkeit gar nicht geben, dass er sie in der Nacht machen kann), sondern eher um den Grund für dieses unnötige Aufschieben. Was meinen Sie dazu? Und was kann man tun, um die Konzentration zu fördern? Vielen Dank für Ihre Meinung!


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Da würde ich gerne viel zu sagen, da sowohl ich selbst, als auch mein Sohn, sich so verhalten haben. Ich würde es nicht Sturheit, sondern Autonomiebedürfnis nennen. Aber auch das hat natürlich seine Grenzen. Er braucht seinen Schlaf und äußere Strukturen. Ich würde das mit ihm besprechen und deutlich machen, dass er Zeiten für die Hausaufgaben hat, aber nicht nachts oder morgens früh. Wenn er trödelt, ist das sein Bier, sie sollten sich davon nicht nerven lassen. Heisst allgemein, an den Stellen die Autonomiebedürfnisse zulassen, wo sie ihm nicht schaden und die Familie nicht zu sehr stören. Ein ernstzunehmendes Konzentrationsproblem (ausser keine Lust oder langweilig) scheint es nicht zu sein. Ludger Nohr


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