Slanger
Hallo, mein Sohn ist jetzt sechs Jahre als geworden und kommt dieses Jahr in die Schule. Es fällt mir in letzter Zeit immer häufiger auf, dass er Probleme hat, sich zu konzentrieren. Er ist schon ein Zappelphillip, kann aber auch mal stillsitzen. Wenn ich ihm etwas vorlese, kann er mir danach nicht mehr sagen, was ich gerade gelesen habe. Auch "flippt" er öfter mal aus, so z.B heute morgen, als er aufgewacht ist und gemerkt hat, seine Windel ist ausgelaufen (er braucht nachts noch Windeln). Er braucht dann immer erst eine Weile, bis er sich beruhigt hat. Er motzt, schreit, es ist dann einfach gerade alles doof. Er hat schon einen recht starken Bewegungsdrang, den ich versuche, so oft wie möglich zu befriedigen. Ich selbst bin aber auch berufstätig und kann nicht jeden Nachmittag. Wir gehen oft raus, er geht auch einmal die Woche zum Fussball und zum Schwimmkurs. Was kann ich tun, damit er sich besser konzentrieren kann? Ich befürchte, er könnte Probleme bekommen, wenn er in die Schule kommt, und der Lehrerin "nicht folgen kann" bzw. sich nicht merken kann, was die Lehrerin oder der Lehrer zu ihm gesagt hat. Könnten dies auch Anzeichen für ADHS sein? Danke für eine Antwort. Sybille Langer
Guten Tag, es ist ganz normal, dass Sechsjährige einen starken Bewegungsdrang haben. Das ist kein Hinweis auf ADHS. Es ist gut, dass Sie Ihrem Sohn viele Möglichkeiten bieten, sich zu bewegen. Auch Wutanfälle bei großer Frustration sind kein Anzeichen von ADHS. Ihr Sohn muss noch mehr Frustrationstoleranz entwickeln, um Frustrationen angemessener ertragen zu können. Gibt es Situationen, in denen Ihr Sohn sich gut konzentrieren kann, bei einem bestimmten Spiel oder einer Tätigkeit, die er mag? Die Vorlesesituation alleine weist noch nicht auf mangelnde Konzentration hin. Sie können das Vorlesen immer wieder unterbrechen, um mit Ihrem Sohn über das Gelesene zu sprechen. Es gibt auch Merkspiele, die Sie mit Ihrem Sohn machen können. Wichtig ist dabei, dass Ihr Sohn solche Spiele gerne macht und dass es in der Interaktion mit Ihnen geschieht. Auf keinen Fall sollte Ihr Sohn den Eindruck bekommen, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung ist, was er wegtrainieren soll. Ich empfehle Ihnen, Ihren Kinderarzt/ärztin auf Ihre Beobachtungen anzusprechen. Diese kennen Ihren Sohn und können sein Verhalten einschätzen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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