Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kindergarten ohne Eingewöhnung

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kindergarten ohne Eingewöhnung

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Lieber Herr Dr. Nohr, Mein Sohn wird im Juli 3. Bisher wird er von mir betreut. Wir haben Freunde mit Kindern in seinem Alter und besuchen eine Spielgruppe. Wir leben im Ausland. Hier geht mit 3 Jahren die "Vorschule" los. Wir haben für ihn einen Platz in einer deutsch-französisch Klasse ab September diesen Jahres (zu Hause wird ausschließlich Deutsch gesprochen). Zu meinen Bedenken/meiner Frage: Es wird keine Eingewöhnung geben. Das System hier sieht es vor, dass die Eltern die Kinder vom ersten Tag an bringen und erst zum Abholen am Nachmittag wieder kommen. Mir zerreist es jetzt schon ein wenig das Herz, wenn ich daran denke. Ich habe Angst, dass er (dramatisch formuliert) "traumatisiert" wird davon. Mein Sohn und ich reden manchmal über Kindergarten. Und wenn ich ihm sage, dass er bald in den Kindergarten kommt, sagt er jedesmal: "Ja, und Mama bleibt auch da!" Ich will es entspannt angehen und darauf vertrauen dass es funktioniert. Was kann ich tun, um meinen Sohn darauf vorzubereiten? Viel darüber reden oder lieber wenig? Fremdbetreuung "trainieren"? (Wir haben ab und zu eine Babysitterin für zwei Stunden, das funktioniert gut) Wird es ihm schaden, da "ins kalte Wasser geschmissen" zu werden? Versteht er mit 3 Jahren schon gut, dass ich ihn wieder abholen komme oder wird er stundenlang Angst haben? Herzlichen Dank, Senfi


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Liebe Senfi, ich hatte eine ähnliche Frage von einer Freundin in Luxemburg, die ihr Kind allerdings mit 12 Monaten ohne Eingewöhnung abgeben musste. Es klappte erstaunlich gut, muß aber nicht so sein. Ich denke in dem Alter Ihres Sohnes ist die Vorbereitung leichter, weil verständlicher. Er wird verstehen, dass Sie ihn wieder abholen kommen, aber er hat natürlich noch einen sehr basalen Zeitbegriff. Es kann also sein, dass ihm die Zeit mal lang wird, das ist aber Job der Erzieherinnen. In einer Situation, in der es keine Alternative gibt, ist die Haltung der Eltern wichtig. Je klarer Sie Ihrem Sohn das zutrauen, das Gefühl haben, er sei gut aufgehoben, um so leichter wird es für ihn sein. Zum anderen kann man das in diesem Alter auch vorbereiten, in dem man das zu einer tollen Veränderung deklariert. (Es ist für ihn und für Sie ein wesentlicher Unterschied ob Sie denken, der arme Kerl muß den ganzen Tag da bleiben oder ob es eine schöne Möglichkeit und Veränderung ist). Ich denke also, wenn Sie mit positivem Gefühl vorausgehen, wird es gut klappen können. Viel Erfolg dabei. Dr.Ludger Nohr


Eva12345

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Hallo, wi leben auch in Frankreich und unsere Tochter geht seit September in die maternelle. Bei uns wird zuhause auch nur deutsch gesprochen, aber sie kann gut französisch, inzwischen sind beide Sprachen etwas gleich. Ich habe bei dem System hier auch echt immer Bauchschmerzen - dass sie trocken sein müssen, dass es keine Eingewöhnung gibt und die langen Betreuungszeiten fand ich echt ziemlich schwierig. Im Alltag ist es dann aber gar nicht so wild - in den ersten Wochen sind die Kinder nur vormittags dort gewesen (da passiert ja alles "wichtige", danach ist es eher Betreuungszeit und Du kannst sie abholen, wenn es Deine Zeit erlaubt). Unsere Tochter wollte von selber irgendwann bis zum Schluss um 16h30 bleiben, also haben wir das so gemacht. Inzwischen hat sich aber rausgestellt, dass das doch ein wenig viel ist und so holen wir sie früher, wenn wir können. Das ist alles gar kein Problem, denn, obwohl es Schule heißt, ist es doch eher ein Kindergarten mit Freiheiten. Was ich Dir raten würde, wäre aber schon, Dein Kind auf das Leben in einer Kindergruppe ohne Dich vorzubereiten. Die Kinder hier haben ja alle sehr viel Fremdbetreuungserfahrung und das könnte für Dein Kind schwierig werden, wenn er so eine Gruppe (in der ja ihre eigenen Regeln herrschen) noch gar nicht kennt. Das habe ich auch bei Freunden gehört, deren Kinder bisher nur bei der Nounou waren. Vielleicht wäre ja eine Halte Garderie für ein paar halbe Tag was für Euch? Ihr seid nicht zufällig in Paris ;) ?! Bon courage und liebe Grüße


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