Bine.30
Lieber Herr Dr Nohr unsere 5-jährige Tochter fühlt sich häufig zu unrecht ungerecht behandelt und weint dann sehr, weil sie die vermeintliche ungerechte behandlung als Ablehnung versteht. Das führt dazu, dass sie z.b. mitten im gemeinsamen Spiel mit Kindern weinend wegrennt, weil sie das Gefühl hat, nie etwas bestimmen zu dürfen. Gesellschaftsspiele bricht sie emotional ab, wenn absehbar ist, dass sie nicht gewinnen wird, weil sie ja immer nur verliert. Der Kiga hat rückgemeldet, dass sie nun bewusst mitzählen wer z.b. gewonnen hat, wer Tisch decken durfte usw. um die Wahrnehmung umzulenken. Meine Tochter ist auch noch sehr emotional und impulsiv, es ist aber schon viel viel besser geworden. Können wir im Hinblick auf die empfundene Ungerechtigkeit, die Emotionalität und Impulsivität unterstützend wirken, oder entwickelt sich das einfach durch zunehmende Reife? Ich frage, da die Einschulung ansteht und ich möchte, dass meine Tochter gut zurecht kommt. Vielen Dank
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, das Leben von sehr emotionalen Kindern (Menschen) kann ziemlich anstrengend sein. Nicht nur für die anderen, sondern gerade auch für sie selbst. Andererseits hat Emotionalität und auch Impulsivität natürlich auch tolle Seiten, es bewegt sich viel mehr, die Gefühle werden tiefer und grundlegender erlebt, es zeigt sich oft eine große Lebendigkeit. Aber große Höhen korrespondieren eben auch oft mit großen Tiefen. Bei Ihrer Tochter verbindet sich das im Augenblick erschwerend mit einer Angst, nicht wichtig, gut und liebenswert genug zu sein. Das ist keine leichte Mischung, besonders für Ihre Tochter. Ich verstehe Ihre Sorge, dass das in der Schule Probleme machen könnte (nicht muß). Andererseits möchte ich den Kindern größtmögliche Freiheit lassen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Im Augenblick scheint mir Ermutigung nötig zu sein, um ihr aus den Selbstwertzweifeln zu helfen. Dies sollte weder plakativ noch der Situation unangemessen sein, weil das die Kinder schnell als "Technik" merken. Es geht mehr darum zu sehen, was sie an ihr wirklich schätzen und toll finden, denn das ist dann eine ehrlichere Stütze und Ermunterung. Und in ruhigen Situationen kann es auch in Worte gefasst werden, wie Sie das erleben und wie Sie annehmen, dass Ihre Tochter es erlebt. Ermutigung ist ein langfristiger Weg. Aber er kann stützen ohne zu sehr zu verbiegen. Dr.Ludger Nohr
Bine.30
Sie wird erst im Sommer 6. da sie kognitiv fit ist, gibt es in Bayern keinen Grund sie zurückzustellen. Sie ist sowieso im Gegensatz zu ihrer großen und ihrer kleinen Schwester ein emotionaler Typ. Ich denke, dass sie einfach emotional noch etwas unreif ist. Da sie aber eingeschult werden muss, würde ich ihr gerne helfen, sich gut in der Schule einzufinden ohne jeden Tag weinen zu müssen, weil sie dort nie wieder hin will.
Bine.30
Vielen Dank für die einfühlsame Antwort, das hilft mir sehr.
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