Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Geduld verlieren

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Geduld verlieren

juschi

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Hallo! Sohn (7M) ist ein fröhliches und motorisch sehr aktives Kind. Schon lange schläft er schlecht. Wir haben uns so organisiert, dass jeder halbwegs ausreichend Schlaf bekommt, unser Sohn aber auch seine Bedürfnisse erfüllt bekommt. Nun passiert es mir dennoch hin und wieder, dass ich die Geduld verliere (z.B. wenn er sich zum x-ten Mal im Familienbett nicht zum Schlafen auf den Rücken drehen lassen will sondern weiter nuckeln möchte). Ich schimpfe dann vor mich hin, manchmal auch etwas lauter (kein Schreien). Ab und an hab ich auch schonmal gegen die Wand getreten. Meinen Sohn fasse ich dabei nie unsanft an, er wurde auch nie Schreien oder Weinen gelassen. Das Ganze kommt selten vor, in der überwiegenden Zahl der Fälle bin ich geduldig. Trotzdem hab ich ein schlechtes Gewissen und ärgere mich über mich. Meinen Sie ich verursache durch mein Verhalten einen nachhaltig Beziehungsschaden? Sohn ist fröhlich, schreit selten und fremdelt sehr mild. Danke und viele Grüße


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, solange es Ihnen tatsächlich gelingt, Ihren Ärger mit sich selbst auszuleben und Ihre Wut an der Wand oder Gegenständen abzulassen, dürfte Ihr Sohn davon wenig mitbekommen. Zwar spüren die Säuglinge und Kleinkinder ziemlich genau, was in Ihren Bindungspersonen vorgeht. Aber wenn sie gerade selbst mit unangenehmen Gefühlen belastet sind, dann deckt sich die eigne Gefühlslage mit dem Gespür, wie sich gerade die Eltern fühlen, und dann entsteht kein Widerspruch. Damit ist aber das Erahnen des elterlichen Ärgers unmöglich gemacht. Als das sind natürliche Schutzmechanismuen gegen zu starken und nicht auszuhaltenden Stress. Nur eines darf man nie verkennen. Es ist kein Freibrief für ein ungehemmtes Ausleben eigener Aggression gegenüber dem Kind. Ganz im Gegenteil, es sit die Aufforderung, sich rechtzeitig in seiner Wut zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln, durch die das Kind als Objekt der Wut geschützt wird. Viele Grüße


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