Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kind kann nicht verlieren

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kind kann nicht verlieren

Aghlp

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Liebe Frau Henkes Ich schreibe Ihnen, weil ich eine Frage zu meinem Sohn (5.5 Jahre) habe. Sein Charakter:  - generell eher aktiv - Sehr interessiert - Weiss viel - Überdurchschnittliche Intelligenz (gemäss IQ Test beim Psychologen).   - Neigt zu absoluter Gerechtigkeit / Perfektion - Sozial schwach … er ist oft in Streitereien verwickelt   Nun ist es so, dass er generell nicht verlieren kann… es eskaliert jedes Mal derart,dass er wegläuft, sofort weint…. Oder das Spiel wegschmeißt…Er kann mit Niederlagen nicht überhaupt nicht umgehen…das geht so weit, dass er nun Spiele oder Aufgaben (Bsp. Schreiben) vermeidet, weil er weiss, dass er wahrscheinlich Fehler machen bzw. Verlieren wird. Er sagt dann: „Nein das Spiel ist blöd, das will ich nicht spielen..!“ Oder „Oh nee nicht schon wieder schreiben!“   Wie können wir ihn bestmöglich unterstützen, sodass er nicht in eine Stress Situation kommt bzw. Das Verlieren und Fehlermachen akzeptiert? Wie sollen wir reagieren, wenn er so emotional wird, dass er bsp. Das Spiel wegschleudert und weinend wegläuft?    Danke für Ihren Rat. 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, es ist nicht ungewöhnlich, dass Fünfjährige beim Spielen noch nicht gut verlieren können. Dazu ist das Selbstwertgefühl in diesem Alter noch nicht ausgeprägt genug. Ihr Sohn denkt beim Verlieren nicht daran, dass es nur ein Spiel war, bei dem vermutlich auch noch Glück eine Rolle spielt, sondern er fühlt sich als Person unzureichend. Wählen Sie möglichst Spiele aus, bei den man nicht verlieren kann. Zeigen Sie ihm, dass Sie verstehen, wie schlimm es für ihn ist, nicht immer gewinnen zu können, weil er sich doch solche Mühe gibt, immer alles richtig zu machen. Helfen Sie ihm beim Aufsammeln. Verlieren Sie beim Spielen und zeigen Sie Ihrem Sohn, wie Sie als guter Verlierer damit umgehen. So kann er von Ihrem Modell lernen. Sie können auch Spielregeln verändern, die ihm das Spiel erleichtern, wenn Sie beide damit einverstanden sind. So können Kinder in diesem Alter auch einen Vorsprung vor den Erwachsenen bekommen. Ihr Sohn muss mit fünf Jahren noch nicht schreiben können. Wenn er dies aus Angst vor Fehlern meidet, sollten Sie das akzeptieren. Sie sollten auf alle Fälle verhindern, dass das Schreiben mit dem Schulbeginn bereits negativ besetzt ist. Mit der weiteren Selbstentwicklung wird Ihr Sohn angemessener mit solchen Situationen umgehen können. Dann wird er auch etwas Unperfektes oder nicht völlig Gerechtes leichter tolerieren können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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