Stef3
Sehr geehrte Frau Henkes, Unsere Tochter ist gerade drei Jahre alt geworden und wir haben mit der Eingewöhnung im Kindergarten gestartet. Unser Kind ist eigentlich fremden Menschen gegenüber nicht sehr offen und coronabedingt auch nicht an gleichaltrige Kinder gewöhnt. Auch zu Oma und Opa hat sie lange gebraucht, bis sie Vertrauen gefasst hat, aber nun lässt sie sich gerne von ihnen betreuen. In der ersten Woche im Kindergarten war alles spannend und neu. Bereits am dritten Tag konnte ich für längere Zeit den Raum verlassen und am vierten Tag war ich zwei Stunden zu Hause. Ich habe ein stolzes und fröhliches Kind abgeholt. Dann kam das Wochenende und am Montag hat meine Tochter sofort geweint als ich gehen wollte. Bereits zu Hause hat sie gemeint dass ich eigentlich dort bleiben soll. Nun sind wir wieder einen Schritt zurück gegangen und ich kann mich nach einer halben Stunde, wenn sie angekommen ist, verabschieden und mich in den Flur setzen. Aber bei Phasenwechsel, wie das umziehen für den Hof, weint sie und ich muss ihr beim anziehen helfen. Grundsätzlich habe ich Zeit und möchte meiner Tochter gerne die Sicherheit geben, die sie offensichtlich braucht. Der Kindergarten wiederum macht natürlich zeitlichen Druck und drängt auf Trennungen auch direkt an der Garderobe, was ich für falsch halte. Der Erzieher meint, er würde sie trösten und wenn sie immer die Wahl hat, würde sie auch immer den einfachen Weg gehen und sich wünschen, dass ich anwesend bleibe. Kann sie sich wirklich daran gewöhnen, dass ich nicht sichtbar im Gebäude bin und werden somit spätere "echte" Trennungen erschwert? Ist es wirklich unumgänglich, ein weinendes Kind zurückzulassen? Vielen dank für Ihre Einschätzung.
Guten Tag, grundsätzlich ist es sicher nicht sinnvoll, dauerhaft ein weinendes Kind abzugeben. Bei Ihrer Tochter hat in der ersten Woche vermutlich die Neulust überwogen. Deshalb ging sie bereitwillig in den Kiga. Nach dem Wochenende, das sie mit Ihnen verbrachte, ist es ihr dann schwer gefallen, sich erneut auf den Kiga ein zulassen. Das kommt häufig vor. Es ist sicher sinnvoll, wenn Sie die Eingewöhnung etwas ausdehnen, um Ihrer Tochter die Trennung zu erleichtern. Von den Erzieher/innen sollten Sie sich keinen Druck machen lassen. Dabei ist das Argument des Erziehers nicht ganz von der Hand zu weisen. Sie könnten also ausprobieren, ob Ihre Tochter sich vom Erzieher trösten lässt, wenn Sie z.B. mal kurz auf der Toilette wären oder so. Oft nehmen Kinder den Trost von ihnen noch recht unvertrauten Erziehern/innen recht gut an. Sie scheinen zu spüren, dass das nicht "irgendwelche" Fremden sind sondern Menschen, mit denen sie in eine wichtige Beziehung treten. Grundsätzlich ist es das Ziel der Entwicklung, dass Kinder sich zunehmend von ihren Eltern lösen können. Sie haben dann ein inneres Bild der wichtigsten Bezugspersonen gespeichert und wissen, dass ihre Eltern Ihnen sicher und für sie da sind, auch wenn sie gerade nicht anwesend sind. Das nennt man Objektkonstanz. Es geht aslo nicht um eine bloße Gewöhnung. Je mehr Objektkonstanz ein Kind hat, umso besser kann es sich trennen. Dieser Prozess dauert unterschiedlich lange. Wenn ein Kind diesen Entwicklungsschritt noch nicht erreicht hat, fallen ihm Trennungen schwer. Erzwungene Trennungen helfen nicht dabei, diesen Schritt zu beschleunigen. Behutsame Versuche sind in Ordnung. Machen Sie Ihrer Tochter deutlich, dass Sie zuverlässig immer von Ihnen abgeholt wird. Wichtig ist auch, dass Sie Ihrer Tochter zutrauen, dass sie diesen Schritt schafft. Das stärkt Kinder ungemein. Lassen Sie ihr etwas von sich da als Erinnerungshilfe. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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