Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Angst vor Tod der Eltern, bzw. Mutter

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Angst vor Tod der Eltern, bzw. Mutter

bridget

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Guten Tag, Unsere Tochter, 12,5 Jahre alt hat seit ein paar Tagen unheimliche Angst, dass wir, insbesondere ich, sterben könnte. Sie hatte dies schon einmal mit 8 Jahren. Das hat lange gedauert, bis sie wieder alleine schlafen wollte. Das Ganze kam letzte Woche Donnerstag ganz plötzlich und wir haben viel mit ihr gesprochen und zugehört und ihr versichert, dass wir die Gedanken kennen von früher, als wir in dem Alter /Pubertät waren. (Wir konnten auch keinen besonderen Auslöser erkennen und sie konnte auch keinen nennen). Dennoch haben wir versichert, dass es keinen Anlass zur Sorge gibt und es gut ist, dass sie das ausspricht und mit uns darüber redet. Dennoch habe ich ihr gesagt, dass sie in der Schule, wenn die Gedanken kreisen, versuchen soll, die Gedanken auf etwas schönes zu lenken. Das klappt aber wohl nicht. Sie weint immer wieder und wenn es Richtung Wochenstart ging, bzw.heute morgen hat sie vor der Schule lange geweint, weil ich ja zur Arbeit musste und quasi nicht zu Hause bin. (Mir könnte ja etwas passieren). Ich weiss nicht, wie ich ihr weiter helfen kann. Sie hat deswegen schon Bauchschmerzen. Können Sie mir Rat geben? Ich weiss nicht, was ich noch sagen kann. Vielen Dank


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Hallo, diese Gedanken und Ängste sind in diesem Alter nicht ungewöhnlich. Bei Ihrer Tochter scheint es aber eine Intensität zu haben, die sie im Alltagsleben deutlich beeinträchtigt. Deshalb könnte es hilfreich sein, wenn sie vielleicht auch mit jemand Aussenstehendem über diese Gedanken und Ängste sprechen könnte. Das muß nicht gleich ein Psychotherapeut/In sein, das kann auch ein empathischer Freund/In der Familie sein, zu dem/der sie guten Kontakt hat. (Die englischen Analytiker z.B. haben zu Winnicotts Zeiten sich ihre Kinder gegenseitig geschickt). Das kann auch eine Vertrauenslehrerin sein, die sie schätzt/mag usw.. Es geht darum, Raum zu haben für diese Ängste, ohne die Bezugspersonen zu sehr damit zu belasten. Für Eltern ist es ja viel schwieriger nur zuzuhören und nicht gleich Handlungsideen zu geben, da sie ja emotional viel merh beteiligt sind. Wenn das nicht reicht und sie weiter sehr belastet, kann es auch nötig sein, Kontakt zu einer Psychotherapeutin aufzunehmen, aber das ist eher die Ausnahme. Wenn Sie es selbst versuchen wollen, dann geht es ums Zeit haben, zuhören und aushalten, dass Sie es nicht unmittelbar beeinflussen können. Gefühle kann man nicht diskutieren, sie sind rationalen Argumenten nicht zugänglich. Hilfreich ist aber die Zuversicht, die Sie als Eltern spürbar machen können, dass die Angst auch wieder gehen wird und Sie sie begleiten. Keine leichte Übung aber auch eine gute Möglichkeit, die Beziehung auf ein anderes Niveau zu heben. Alles Gute dabei. Dr.Ludger Nohr


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