Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Wird immer wieder wach nach dem Einschlafen abends, 21 Monate

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fach­kinder­kranken­schwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Wird immer wieder wach nach dem Einschlafen abends, 21 Monate

Anna.Bch

Liebe Frau Holtschlag,  Ich hoffe Sie können mir ein paar Anreize geben.  Unsere Tochter, 21 Monate, wird nach Bedarf gestillt und schläft mit im Familienbett, wird abends nach dem Einschlafen immer wieder wach bzw. unruhig und setzt sich im Bett hin, bis ich wieder komme, um sie in den Schlaf zu begleiten. Sicher 2x bis wir dann letztendlich auch schlafen gehen. Ich stille sie zum Einschlafen im Liegen im Bett und das geht auch, sofern der Tag nicht mit zu vielen Reizen ausgegangen ist, sehr gut. Nur das ständige Hochlaufen abends und erneute Stillen nagt langsam an mir. Ich gehe davon aus, dass es eine Assoziation geworden ist und würde diese gerne ablegen, aber ich möchte nicht unbedingt deswegen abstillen. Ich achte schon sehr auf Wachzeiten und einen passenden Mittagsschlaf, mein Mann bringt sie auch regelmäßig ins Bett (klappt mal besser, mal schlechter) und sie hat auch täglich die Möglichkeit, sich auszupowern und wiederum auch mal zu 'langweiligen'. Was denken Sie?  Vielen Dank! Grüße   


M. Holtschlag

M. Holtschlag

Liebe Anna, der Begriff "nach Bedarf stillen" gilt für mich für kleine Säuglinge, jedoch nicht mehr für sprechende Kleinkinder. Man sollte gucken, dass man es nicht versäumt, seine Kinder die altersentsprechenden Entwicklungsschritte gehen zu lassen, denn ansonsten werden die Entwicklungsaufgaben immer mehr und die Kinder sind dann mit der Vielzahl an Aufgaben absolut überfordert. Ich würde das Einschlafritual komplett umstellen und ein "Bettkantenritual" einführen. Sofern Sie noch weiter stillen möchte, würde ich dieses als Mahlzeit und in einer Mahlzeitsituation einsetzten, aber nicht zur Beruhigung. Massieren Sie ihr am Bett ein wenig die Beine, lesen sie etwas vor, singen Sie, was auch immer, aber versuchen Sie, die Assoziation Stillen und Schlafen wieder zu entkoppeln. Wenn es deshalb eine Krise gibt, ist das okay, sofern Sie diese mit Empathie begleiten. Krisenbewältigung ist eine der wichtigsten Entwicklungsaufgaben, deren Bewältigungsfähigkeit wir unseren Kindern auf jeden Fall mit in ihr Leben geben sollten. Für eine weiterführende Beratung stehe ich gerne zur Verfügung. Herzliche Grüße und bis bald, Margit Holtschlag  


Anna.Bch

Hallo Frau Holtschlag, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Unser Ziel ist es, dass meine Tochter sich selber abstillt und ich ihr das nicht vorweg greife. Das hat jetzt auch in meinen Augen nichts damit zu tun, dass sie durch zu viele Aufgaben überfordert ist. Das ist meines Erachtens nach von der Natur so vorgesehen. Nach Bedarf stillen ist für jeden Definitionssache. Eine richtige Mahlzeit ist das Stillen schon lange nicht mehr, da meine Tochter ganz normal vom Tisch mit isst. Also dient es eigentlich ausschließlich zum einschlafen. Mal schauen ob wir es räumlich trennen können und dann vom einschlafen an sich. Trotzdem danke für Ihre Antwort.