sara2312
Hallo Frau Dr. med. Dotzauer, ich habe ein einmonatiges Baby, und von Anfang an hat sie sich geweigert, auf dem Rücken zu schlafen. Nun ist es jedoch schlimmer geworden. Sie kann nur ein paar Minuten auf dem Rücken liegen, bevor sie wieder aufwacht. Letzte Nacht musste ich die ganze Zeit mit ihr auf meiner Brust schlafen, weil sie sonst überhaupt nicht geschlafen hätte. Für mich war das zwar etwas angenehmer, da ich so auch ein wenig schlafen konnte, anstatt sie alle 30 Minuten zurück ins Bett zu legen, aber jede Nacht so zu schlafen, ist natürlich auch keine dauerhafte Lösung und nicht besonders bequem. Gibt es eine Möglichkeit, dass sie in ihrem eigenen Bett schlafen kann?Momentan schläft sie nur, wenn sie auf meiner Brust liegt oder das Gefühl hat, umarmt zu werden. Ich habe auch eine Federwiege mit Motor gekauft, in der sie tagsüber gut schläft, und die ihr bei ihren Bauchschmerzen hilft. Aber ich würde sie nachts nicht verwenden, da ich dann nicht ständig ein Auge auf sie haben kann. Ich habe auch versucht, sie zu pucken, und es hat ein bisschen funktioniert. Vielleicht habe ich es nicht ganz richtig gemacht. Ich habe jetzt ein spezielles Pucksack bestellt und warte darauf, dass es ankommt. Glauben Sie, dass das eine gute Idee sein könnte, um ihr das Gefühl zu geben, umarmt zu werden? Ich freue mich auf Ihre Tipps. Danke im Voraus Liebe Grüße Sara
Liebe Sara, 1. Pucken: Ja ich würde das Baby pucken und dann aber schon in Rückenlage ablegen.Am besten Sie lassen sich das Pucken nochmal von der Hebamme zeigen. 2. Lagern: Das sichere Lagern (ungepuckt) bringt auch Ruhe ins Kind. ZB ungepuckt in der stabilen Seitenlage mit Rückenrolle und Bauchrolle zur Stabilisierung. Auch das zeigt ihnen die Hebamme. Kinder die so zappelig sich nach Begrenzung sehnen brauchen erst mal Halt. Ein weitere Trick wäre eine Handtuchrolle als Fisch zu legen und das Baby so in Rückenlage auf diesen Handtuchfisch zu legen. Also Babykopf Richtung Fischkopf und die Beinchen über die Handtuchenden (Fischschwanz). So gelagert in Rückenlage haben die Kinder Ganzkörperhalt. Das würde ich aber erstmal am Tage probieren. 3. Trage: Dass Ihr Kind sich Nähe wünscht ist ja völlig normal und diese soll sie ja auch bekommen. ZB könnte sie ja auch tagsüber mal in der Trage schlafen. Vorallem der Vorabendschlaf ist am schwierigsten, den würde ich grundsätzlich in der Trage machen.Noch ist sie ja nicht so schwer. 4. Papa/Oma/Opa/etc mit einbeziehen: Gerne kann auch der Papa tragen, dann sind Sie nicht so belastet. Oder sie schläft mal bei Papa nachts, dann können Sie in der Zeit Schlaf nachholen. 5. Federwiege: Alle Schläfchen in der Federwiege abzuhalten würde ich abraten. Dabei ist ausschließlich der Bewegungsimpuls, eben ohne Nähe und ohne Anstimmung auf das Kind gegeben. Sie können es schon mal am Tag nutzen, aber mein Rat ist es nicht jeden Schlaf darin abzuhalten.Wenn sie ausschließlich auf und ab-Bewegung als Entspannung kennen lernt, wird es auf Dauer problematisch. 6. Bauchschmerzen: nur 5% des Schreiattacken in diesem Alter sind organisch bedingt. Meist hängt es mit Überreizung und Schlafmangel zusammen. 7. Teufelskreis der Überreizung: Wer viel schreit = aufgeregt => der schläft wenig=> wer wenig schläft regt sich schnell auf=> wer sich aufregt => trinkt nicht so gut => dann besteht bald wieder Hunger was das Baby wiederum nicht lange schlafen läßt. usw. 8. Wachzeiten: Daher auf die Wachzeiten achten. eine Stunde wach reicht momentan. Ich würde Pucken, ungepuckt Lagern und frühzeitig in die Trage (wenn sie noch gut drauf ist). 9. Zwischenerwachen: Beim Zwischenerwachen könnten Sie sie ein wenig anders hinlegen "bitte wenden". Sie können dazu das Reel auf meinem insta-account ansehen. dr.danieladotzauer Auf jeden Fall bleibt nichts wie es ist, sie wird älter und reifer und das Zappeln und der Mororeflex schwächen sich ab. Ich sende ihen viel Kraft und Energie für Ihr Wochenbett Herzliche Grüße Daniela Dotzauer
sara2312
Vielen herzlichen Dank für Ihre ausführliche und detaillierte Antwort!