Anna200492
Hallo Frau Hoehl, unser Baby (9 Monate) schlief von Anfang an nachts sehr gut mit wenigen Trinkunterbrechungen in seinem Beistellbett. Doch tagsüber war schon recht früh der Wurm drin, wir hatten aber auch einen etwas schwierigeren Start mit Leistenbruch-OP, Darmproblemen und einiger Zeit im Krankenhaus. Unser Sohn schlief immer beim Spazierengehen im Kinderwagen ein, die ersten Wochen nur solange dieser in Bewegung blieb, mittlerweile reichen ca. 5min, dann schläft er tief und fest und ich lasse den Kinderwagen in unserem Hausflur stehen. Die meisten Versuche, ihn tagsüber im Bett zum Schlafen zu bringen, scheitern und entweder schläft er dann nach 45-60min schreien doch dort ein oder ich gebe irgendwann auf und lege ihn wieder in den Kinderwagen. Ich habe wirklich viel probiert in den letzten Monaten: Zimmer abdunkeln, Zimmer heller lassen, im eigenen Bett, in unserem Bett mit mir, streicheln, vorlesen, weißes Rauschen, hinlegen bevor er müde wird, mit Schlafanzug, nur mit Body, mit Stillkissen um ihn herum damit es ähnlich eng wie im Kinderwagen ist usw. Da es aktuell so heiß ist, habe ich neulich das alte Beistellbett in Keller probiert mit einer Kuscheldecke - zack, eingeschlafen und 2h geschlafen. Somit dachte ich vielleicht liegt es an der Kälte oder er mag das Schlafzimmer nicht. Nun ist seit 2 Wochen nämlich auch nachts der Wurm drin: er wacht 2x nachts auf zum Trinken (wir hatten schon Nächte ohne Aufwachen) und das ins Bett bringen ist nur mit viel Geschrei möglich. Wenn wir das Schlafzimmer mit ihm betreten, geht es los. Lege ich ihn tagsüber kurz aufs Ehebett, weil ich etwas in den Schrank räume, weint er schon. Sobald wir ihn hochnehmen hört er auf, richtig gut drauf ist er wieder wenn wir das Zimmer verlassen. Morgens wacht er aber immer total gut gelaunt auf und spielt auf unserem Bett mit mir, ich kann mir daher die Reaktion von ihm nicht erklären. Meine Fragen daher: 1. Darf man ihn weiterhin tagsüber im Kinderwagen schlafen lassen oder sollte man daran arbeiten, ihn im Bett zum Schlafen zu bekommen? 2. Warum hat er tagsüber und nachts so eine Ablehnung gegen das Schlafzimmer? Es ist nie etwas vorgefallen wie eine Verletzung oder ähnliches, was er damit verbinden könnte. Ins eigene Zimmer habe ich ihn mich noch nicht legen getraut, weil er zwar robbt und sich ständig auf den Bauch dreht, aber auf den Rücken zurück macht er eher selten. Vielen Dank vorab für Ihre Hilfe hier in diesem Forum! Anna
Hallo Anna, zu Ihren Fragen: Sie können das Kind tagsüber im Kinderwagen schlafen lassen, sofern Sie gewährleisten können, dass Ihr Kind nicht in einem unbeaufsichtigten Moment herausfallen kann. Ungefähr zum ersten Geburtstag wird sich Ihr Kind auf einen Tagschlaf umstellen und dann könnten Sie auch daran arbeiten, dieses im Bett stattfinden zu lassen, vielleicht eine gute Gelegenheit am Tage den Umzug ins Kinderzimmer zu "üben". Die zweite Frage haben Sie im Text bereits beantwortet, für Ihr Kind gibt es derzeit sozusagen 2 Aggregatszustände, nämlich aktiv in Bewegung zu sein und das Drehen und Krabbeln üben oder ganz fest eingemummelt an den Bewegungsabläufen gehindert zu werden. Beides scheint im Moment im Bettchen schwierig umzusetzen, so dass das Kind das Gefühl hat, ich kann mich dort nicht bewegen, bin aber auch nicht ausreichend eingegrenzt. Für das zweite Thema hatten sie ja schon gute Ansätze gefunden, evtl. kann Ihnen eine Gewichtsdecke (maximal 10% des Körpergewichtes) für die Einschlafphase helfen, dem Kind die nötige Bettschwere zu verschaffen. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl