Anna-Lea
Hallo Frau Dr. Dotzauer, Meine Tochter 3 Jahre, schläft nur im Auto ein. Ich bin ratlos. Wir haben erst vor kurzem abgestillt. Den Mittagsschlaf habe ich auch nicht mehr zugelassen seit ca 2 Monaten. Da sie 8 h wach bleiben kann und somit erst sehr spät in der Nacht einschlafen konnte. Sie wird 7 Uhr wach und ich mache sie ab 17 Uhr bettfertig und sie bekommt Abendessen. Ab 18 Uhr sind wir im Elternbett, sie schläft bei mir dort. (Vater schläft nicht bei mir) Im Bett lese ich ihr ca 20 Minuten vor und dann kuschel und kraule ich sie zum Einschlafen. Bis August wurde sie gestillt in den Schlaf. Sie ist dann immer tierisch unruhig und bewegt sich unentwegt. Ca 19:30 bin ich richtig entnervt und setze sie ins Auto weil ich echt nicht mehr kann. Wir haben keinen kita Platz und ich arbeite 12h wenn der Vater frei hat, betreue sie alleine ohne Unterstützung von Familie. Was kann ich tun damit sie 18:30 schläft. Sie ist ja schon sehr lange wach. Danke im Voraus und viele Grüße Anna
Guten Tag!, Ihren geschilderten Stress klann man spüren. Ich verstehe auch, dass Sie gerne am Abend zügig Feierabend hätten und das führt Sie zum Autofahren. Aber das Einschlafen im Bett lernt man nur durch Einschlafen im Bett. Und dann auch nur wenn man sich wohl und entspannt fühlt. Es geht als um Entspannung, die sich so gar nicht breit machen will. Ehrlicher weise geht Entspannung manchmal auch nicht schnell, da können auch Erwachsene ein Lied davon singen. Zumal Ihre Tochter das ganz gezielt durchkreuzt. Ich empfehle Ihnen: 1. eine lange Bilderbuchzeit schön zu gestalten 2. Danach eine Herzenszeit einzuführen, das sind 10 min best investierteste Zeit des Tages. Es wird das Licht gelöscht und Sie verbinden sich mit ihrem Kind über liebe Worte. Zuerst kommt das Lob des Tages, dann sagen Sie ihr wie stolz Sie auf sie sind, dann gehen Sie nochmal den Tag duch und bleiben an dem Schönsten des Tages hängen. Sie können auch erzählen wie es war als Sie 3 Jahre alt waren. In jedem Fall soll wirklich gute, entspannte Stimmung aufkommen. Dann kommen Sie zu einem Ende und machen ein 3.Verabschiedungsritual. Dabei ist wichtig, dass Sie sich wirklich für die Nacht verabschieden noch ein letztes Lied singen, etc...und sich dann wegdrehen. 4. "Fake-Schlaf" wegdrehen und selber schlafen, zumindest sollten Siemsich zuir Regulation ihrer Tochter nicht mehr zur Verfügung stellen und deutlich schnarchen. Das muss natürlich auch ausgehalten werden. Aber wenn Ihre Tochter keine Aufmerksamkeit mehr erhält, sind die Chancen am größten, dass sie selbstständig einschläft. 5. ich möchte auch zur Geduld raten, denn bis vor kurzem nutzte sie ja noch süße Muttermilch zum Einschlafen. 6. Ein mit Bedeutung aufgeladenes Kuscheltier kann auch zur Eigenregulation helfen. 7. 18.30 Uhr Bettgehzeit finde ich zu früh. Wenn Sie bis um 7.00 Uhr schlafen soll, ist die Bettverweilzeit zu lange, deshalb wird auch viel Unsinn geztrieben. 8. Ohne Mittagsschlaf wäre eine Bettgehzeit von 19.30 Uhr sinnvoll. 9. Ein Beispiel für eine mögliche Abendroutine: frühes Abendessen (17.30-18.00 Uhr) dann Spielzeit mit emotionaler Verfügbarkeit (18.00-18.30 Uhr) Badezimmerzeit und Bettfertigmachen 18.30-18.45 Uhr, Bilderbuchzeit 18.45-19.05, Herzenszeit 19.05.19.15 Uhr, dann Einschlafzeit von 19.15-19.30 Uhr. Alles Gute dabei Herzliche Güße Daniela Dotzauer PS: das alles können auch Väter so gestalten...