schnuff1974
Hallo, Ich habe seit Jahren nichts mehr hier im Forum geschrieben. Nun haben wir aktuell eine Lage in der ich mich über Außenstehende neutrale Meinungen freuen würde. Es geht um meine Tochter 15. Sie geht aktuell in die Oberstufe. Sie wurde früher eingeschult und hat eine Klasse übersprungen. Sie ist eine kleine Perfektionistin. Was ihr aktuell auch ihre Probleme macht. Sie hatte letzte Woche einen Krampfanfall, wurde in die Klinik gebracht etc. Sie hat zwar leicht auffällige EEG‘s, aber höchstwahrscheinlich hat extremer Stress zu diesem Anfall geführt. Sie sagt mir dass die Oberstufe sie sehr stresst. 40-Stunden Woche Schule, teilweise kommt sie erst 19 Uhr nach Hause( der Zug fährt nur alle Stunde), und macht dann noch 3 Stunden Schulaufgaben. Sie hat ihren Traumberuf längst entdeckt, im Praktikum diesen Jahres. Sie möchte Bestatterin werden. Dafür braucht sie kein Abitur. Nun will sie aufgrund ihres Anfalls und des Stresses die Oberstufe abbrechen. Für mich kein Problem, Gesundheit geht vor. ABER, das neue Ausbildungsjahr beginnt erst 2023 im September. Das muss sie meiner Meinung nach überbrücken, ohne zuhause rumzusitzen. Zumal sie glaube ich auch noch schulpflichtig ist. Sie steht in allen Fächern auf einer 1. Mir tut es natürlich weh weil sie so viel Arbeit in ihre Noten gesteckt hat. Aber ich möchte das es ihr gut geht. Wie könnte es bei uns weitergehen??
Hallo, ist sie in der 12. Klasse bei G9? Dann könnte sie - abhängig vom Bundesland - auch die Fachhochschulreife machen. Ohne großen Stress. Man bekommt nach bestandener 12. Klasse den schulischen Teil der Fachhochschulreife und kann dann entweder eine Ausbildung oder ein einjähriges gelenktes Praktikum machen und bekommt dann die Fachhochschulreife. Ist natürlich nur eine Idee, wenn sie das etwas entspannen würde und sie die Schule etwas lockerer angeht. Wenn sie schon in der 13. ist, könnte sie abbrechen, sich ebenfalls den schulischen Teil der Fachhochschule bescheinigen lassen und bis zum Start der Ausbildung vielleicht noch jobben (vielleicht schon berufsbezogen?) oder ein Praktikum machen. LG Anja
Sie ist in der 11. Klasse RLP. Hat die mittlere Reife in der Tasche.
Ist das G8 oder G9? Bei G8 wären es ja nur noch 1,5 Jahre und in einem halben Jahr hätte sie dann ja auch die Fachhochschulreife. Bei G9 wären es natürlich noch 2,5 Jahre... Das macht schon einen Unterschied...
Was sagt denn der Bestatter, unter welchen Voraussetzungen er sie nimmt? Reicht ihm der Realschulabschluss? Vermutlich sind sowohl dir als auch deiner Tochter klar, dass der Hauptstress in ihrer Neigung zur Perfektion liegt, nämlich dass sie sich nicht Zweien und Dreien erlauben kann. Ich frage mich, ob sie bei ihrer Ausbildung dann auch wieder so einen krassen Druck aufbaut und sich ihre Lage womöglich gar nicht verbessert. Ein Vorschlag: Bestatter anrufen und fragen, ob er sie sofort nehmen kann. Sehen wie es läuft. Falls es nicht ihren Erwartungen entspricht, im kommenden Schuljahr zurück in die Q1 und Abi machen. Ansonsten Bestatterin werden. Oder: Mit ihr Wege finden, wie sie den Druck reduzieren kann. Wie sie es auch mit einer 2 aushalten kann. Therapie machen ist ja leicht gesagt, denn ein passender Therapeut ist die Nadel im Heuhaufen. Aber ein Vertrauenslehrer, ein Tutor, ein Freund könnte helfen, es vorleben. Alles Gute! Meine Tochter ist auch in der Q1, sie ist auch ordentlich damit eingebunden, sie neigt auch eher zu Einsen, aber kann sich auch mit Zweien arrangieren.
Hänge mich hier an die Vorschläge dran. Bestatter anrufen. Mit dem steht und geht alles. Gegebenenfalls die Stufe einfach wiederholen. Psychologen würde ich, bezüglich der Perfektion, noch erwähnen. Das solltet Ihr angehen.
In Bayern gibt es für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz eine besondere Klasse an der staatlichen Berufsschule des Landkreises. Weil die Schulpflicht eben nicht so einfach ausgesetzt werden kann. Hier sind das 9 Jahre Vollzeitschulpflicht plus 3 Jahre Berufsschule, glaube ich. Nach der 9. Klasse darf man aber z.B. ein FSJ machen. Einfach abbrechen ohne Beschäftigung wäre hier nicht möglich. Meine Nichte musste noch ein halbes Jahr in die JoA-Klasse, nachdem sie ihre Ausbildung abgebrochen hatte. Danach hat sie mit Wirtschaftsschule weitergemacht. Bzgl. RLP müsste man sich erkundigen, wie die Regeln sind. Ein FSJ oder FÖJ müsste doch auch bei euch gehen, ggf. auch verkürzt. Die JoA-Klasse würde ich ihr nicht antun wollen. Zum Abbrechen an sich, finde ich es toll, dass du ihr deswegen keinen Druck machst. Es geht ihr nicht gut mit dem Stress, und sie kann später nachholen, was sie jetzt vermeintlich verpasst. Falls sie es sich dann antun möchte. Habt ihr denn schon mal geschaut, ob sie evtl. jetzt spontan noch in die Lehre einsteigen könnte? Hier waren letztens erst noch Infoveranstaltungen, und da wurden noch Plätze vergeben. Der Azubimangel ist hier riesig, da wird schon seit Jahren mitten im Jahr gewechselt und auch mal etwas später eingestiegen.
Komplett schmeissen geht wahrscheinlich wegen der Schulpflicht gar nicht Hier müsste sie dann in die Berufsschule,dort gibt es Klassen für Schulabbrecher die nicht 18 sind,dort wird ausbildungsfördernd eingewirkt,oder ein nicht geschafft Schulabschluss angestrebt Aber ich gebe zu bedenken dass ihr Traumjob alles andere als leicht ist,zum einen der Körperliche Aspekt,man muss teilweise sehr schwere Menschen üner mehrere Etagen nach unten tragen,das Fertig machen kostet eine Menge Kraft weil ja keinerlei "mithilfe" vorhanden,und der Psychische Aspekt weil man tagtäglich das Leid der Angehörigen ertragen muss ist auch nicht ohne,würde sie es schaffen mit diesem Stress fertig zu werden ? Ich selber durfte offiziell mit 16 nicht im Betrieb meines Vaters mithelfen,wegen dem Infektionsschutz,und dem Jugendschutzgesetz,ein Bestatter arbeitet theoretisch 24 Stunden,und auch wenn es ein großes Haus ist muss ja irgendwer die 24 Stunden Bereitschaft machen und die nachteinsätze gehören sicher auch bei der Ausbildung dazu,,das wäre die nächste Frage wie es da heute aussieht Klar man kann sich dem körperlichen Aspekt nach bestandener Ausbildung auch sparen,mein Vater hat irgendwann auch nur noch die Besprechungen und die Organisation übernommen,aber wie das als Angestellte aussähe weiß ich nicht,er hatte halt die entsprechenden Angestellten die das für ihn übernommen haben Sie könnte auch offiziell in der Schule bleiben und sich aufgrund der besonderen Situation für die Schule krank schreiben lassen Mein Vater hatte auch Schülerpraktikanten,aber die durften aufgrund der Gesetzesgrundlagen sehr vieles gar nicht,zwei von drei haben die Ausbildung dann doch nicht gemacht als sie voll reingeworfen wurden
Vielen Dank für die Rückmeldung. Sie hat dieses Jahr ein Praktikum beim Bestatter gemacht. Sie durfte die Verstorbenen anziehen und herrichten. Auch abholen, zu zweit, hat sie erledigt. Ebenso Gespräche mit Angehörigen. Auch eine Beerdigung durfte sie dekorieren und gestalten. Sie ist sich sehr sicher das sie das machen möchte. Sie weiß auch dass die Ausbildung nicht leicht sein wird, aber sie sagt auch dass sie dann eben nur Dinge lernt die sie braucht. Die aus ihr eine gute Bestatterin machen. Sie ist sich auch bewusst dass dort auch Noten, Klausuren usw. laufen. Sie wollte auch gar nicht in die Oberstufe, aber aufgrund ihres jungen Alters haben wir ihr gesagt sie soll es einfach probieren.
Ich glaube, es wird ihr sehr gut tun, wenn sie in der Berufsschule mit "Nicht-Gymnasiasten" zusammen lernt. Da dürfte sie recht gechillt zu 1ern kommen und dreht dann bestimmt nicht mehr so hoch. Und das Erlernen der Praxis vor Ort ist ja eh ganz was anderes als das Büffeln am Gymnasium. Es wäre gut, wenn deine Tochter jetzt noch einsteigen könnte, bei dem Bestatter, wo sie schon ihr Praktikum hatte. Habt ihr da schon angefragt? Falls das dann doch nicht der richtige Weg sein sollte, biegt sie eben noch mal ab.
Gibt es an eurer Schule keinen Beratungslehrer? Oder die Stufenleitung bzw. Oberstufenleitung müsste sich doch auskennen, welche Möglichkeiten ihr habt.... Da würde ich zuerst mal das Gespräch suchen... Ich würde die Schule jetzt nicht leichtfertig verlassen und versuchen bis zum Ende des Schuljahres durchzuhalten. Dann hätte sie doch die Fachhochschullreife erreicht. Vielleicht ändert sie dann ja doch noch ihre Meinung und möchte doch bis zum Abi auf der Schule bleiben... Kann Sie vielleicht ein Fach abwählen um den Stress zu vermeiden? Bei uns sind eigentlich 36 Wochenstunden das maximum... Kann man die Fahrtzeit irgendwie verringern? Könnte sie mit dem Mofa fahren oder ab 16 mit einer 80er? Oder könnte sie jemand bringen und abholen? Fahrgemeinschaft etc? Kann sie die Hausaufgaben in der Schule machen? Wenn sie um 19 Uhr heim kommt, müsste sie ja zwischendrin Freistunden haben... Oder kann sie auf eine Schule wechseln, die näher ist ohne lange Fahrzeit? Vielleicht besteht ja die Möglichkeit auch jetzt noch in die Ausbildung einzusteigen? Habt ihr mal mit dem Bestatter gesprochen? Als Gymnasiastin sollte sie es doch schaffen, den Berufsschulstoff von September und Oktober nachzuarbeiten...
Das wäre sehr schade - mir einer Hochbegabung (ist sie getestet?) als Bestatterin zu arbeiten (das scheint ihr halt jetzt stressfrei) - - und mit abgebrochener schule. Langfristig wird sie das bereuen. Sie kann bei aller Intelligenz die Konsequenzen dieser Entscheidung nicht übersehen. Findet andere Lösungen! Ein Tag frei die Woche Eine Pause/Kur Therapie, um entspannter zu werden Aktivitäten mit anderen Hochbegabten, deren Gehirne ähnlich wie ihres arbeiten.
Ja, sie ist getestet und schon ein paar Jahre unter psychologischer Betreuung. Ich denke auch sie wird es bereuen, aber unter Druck klappt bei ihr gar nichts. Wir sind im Moment dran ihr vorerst Homeschooling zu ermöglichen. Wenn die Schule mitspielt.
Vielleicht habe ich falsche Vorstellungen vom Beruf eines Bestatters, aber das erscheint mir eine durchaus anspruchsvolle, komplexe Tätigkeit zu sein. Eigentlich muss man sehr viele unterschiedliche Dinge jeweils mit großer Sorgfalt und Kenntnis machen. Zumal, je nach Begabungsprofil, der Beruf und die intellektuelle Erfüllung bei HBs oftmals sowieso auseinander gehen müssen. Ein HB kann einen total "normalen", respektablen Beruf haben und damit zufrieden sein und darüber hinaus in der Freizeit den weiteren Neigungen nachgehen.
Ich würde schauen, dass Ihr sie erstmal eine Zeit krankschreibt und Euch beraten lassen. Habt Ihr inzwischen herausgefunden, ob sie noch jetzt einsteigen könnte? Grundsätzlich würde ich aber auch eher dazu neigen, die Schule - am besten in reduziertem Umfang - weiterzumachen. Ich glaube, Perfektionismus und selbstgemachter Stress kann in jeder beruflichen Situation problematisch sein. Natürlich kann sie jetzt davor fliehen, aber vielleicht hilft es ihr auf Dauer weiter, wenn sie lernt, besser damit umzugehen und mal Dinge nicht perfekt zu machen (z.B. nicht perfekte Hausaufgaben, nicht alle belegbaren Kurse belegen, versuchen, eine zwei zu schreiben und damit zu leben...)? Oder kann sie das angefagene Jahr im Ausland weitermachen, evtl. zum zweiten Halbjahr? Auch das ist eine Erfahrung, die sie vielleicht weiterbringen kann. Danach könnt Ihr dann immer noch entscheiden, wie es weitergeht. Meine Vermutung wäre, dass sie es irgendwann bereuen wird, wenn sie die Schule abbricht.
Ich würde alles versuchen, damit mein Kind die Schule nicht abbricht. Wer weiß, wie lange sie mit dem Beruf Bestatter zufrieden ist- wenn sie Abi hat, wäre es dann kein Problem, später noch zu studieren. Keins meiner Kinder hatte den Berufswusch, den es mit 15 hatte, auch noch mit 18.... Ich würde eher mit ihr am Problem des Perfektionismus arbeiten. Wenn sie eine Klasse überspringen konnte, ist sie ja offensichtlich sehr intelligent. Sie muss lernen, auch mal etwas schlechtere Noten zuzulassen und mehr auf sich zu achten. Man kann auch Abitur machen ohne täglich 3 Stunden für die Schule zu ackern. Wenn ihr Schule bis jetzt so wichtig war, wird sie doch in ein riesiges Loch fallen, wenn das plötzlich weg fällt ohne Ersatz. Vielleicht müsst ihr ihr helfen, ein gesundes Maß zu finden zwischen Schule, Lernen, Freizeit und Hobbies.
Unabhängig von der HB. Was ist daran so schlimm kein Abitur zu haben? Es hört sich hier sehr negativ an. Auch wenn es sich rausstellt das es doch nicht das richtige ist, gibt oder gäbe es ja genügend Möglichkeiten sein Abitur noch zu machen. Und wenn das lernen leicht fällt auch ohne Probleme. Es gehen bei uns mittlerweile viele nach der 10. vom Gymnasium um dann z.b. ins Handwerk zu gehen. Und von den meisten hört man im Nachhinein wie glücklich die Kinder sind. Obwohl keines der Eltern glücklich mit der Entscheidung war das die Kinder das Abi nicht mehr machen wollten. Ich bin auch der Meinung das einem mit Abi der Weg offener steht, man hat noch mehr Möglichkeiten. Wenn meine Kinder allerdings genau wissen oder zu meinen wissen was sie machen möchten und dafür kein Abi benötigen, dann brauchen sie die drei Jahre auch nicht verschenken.
Es gibt tatsächlich auch Hochbegabte, die lieber praktisch arbeiten. Das, was du bezüglich ihres Ehrgeiziges schreibst, scheint deiner Tochter nicht gut zu tu n. Wenn sie jetzt einen Beruf gefunden hat, in dem sie aufgeht, dann finde ich das toll. Es gibt Menschen, die wissen früh, was sie erfüllt. Mein Mann z.B. wusste mit 14, in welche Richtung er möchte, hat dann auf seiner Ausbildung aufgebaut, ist sehr erfolgreich und verdient viel mehr, als ich in meinem studierten Beruf jemals verdienen könnte. Ein Mann, der mit mir Abitur gemacht hat, ist einer seiner Mitarbeiter und obwohl er wirklich fachlich sehr gut ist, kommt er auch nicht annähernd an den Verdienst meines Mannes heran. Eine Ausbildung aufgrund der kognitiven Fähigkeiten auszuschließen, finde ich sehr weltfremd. Deine Tochter bricht ja auch nicht die Schule im klassischen Sinn ab, sondern hat ihren sehr guten Realschulabschluss, auf dem sie aufbauen kann. Ich vermute, dass deine Tochter eine hervorragende Bestatterin werden wird, wenn sie mit so viel Herzblut dabei ist! Bestatter ist ein anspruchsvoller Beruf! Zudem ein Beruf mit Zukunft! Denn gestorben wird immer! Ich finde es toll, dass du deine Tochter nicht unter Druck setzt und sie nicht auf ihre Intelligenz reduzierst! Zum Abitur zwingen kann schwere psychische Folgen haben. Meine Kinder wollten Abitur machen, wussten aber immer, dass das kein „Muss“ ist und ich sie auch bei einer Ausbildung unterstützt hätte. Ich würde allerdings vorher mit dem Bestatter reden, wann sie die Ausbildung beginnen kann. Da sie mit 15 noch schulpflichtig ist, muss sie bei Abbruch der Oberstufe ohne Ausbildung in die Berufsschule. Die Rahmenbedingungen müssten also zunächst geklärt werden. Alles Gute!
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