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Brauche mal Rat wegen meiner Mum :(

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Brauche mal Rat wegen meiner Mum :(

Mitglied inaktiv

hi, weiß nicht ob ich hier richtig bin aber ich muss mal was fragen: meine mum rief mich eben völlig aufgelöst an und meinte sie hätte ein kind angefahren. es sei nichts passiert und dem kind ginge es gut. sie hätte zwar gut geguckt und wäre nicht schnell gefahren, aber auf einmal wäre das mädchen (10) vorm auto gewesen. das mädchen hätte unter schock gestanden, aber sonst keinerlei verletzungen. nachher meinte sie zur polizei sie hätte nicht geguckt und meine mutter nicht gesehen. ist auch eine sehr undurchsichtige straße und gerade meine mutter fährt immer so vorsichtig sie fährt nichtmal autobahn. tja und dann das. gott sie dank geht es dem kind gut. jetzt würde ich gerne meiner mum helfen. sie war wie gesagt vollkommen aufgelöst. sie meint sie bekommt das bild nicht mehr aus dem kopf und wie solle sie bloß je wieder auto fahren...lauter so sachen das sie sich wie in nem horrorfilm fühlt usw... das tut mir so leid...ausgerechnet meine kleine mum kann ich ihr nicht irgendwas gutes tun? versteht mich jetzt nicht falsch, ich denke auch natürlich an das mädchen un ich bin sehr froh das nicht mehr passiert ist.


Mitglied inaktiv

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Hi Ist ja nochmal alles gut gegangen. Ich kann den Schreck schon verstehen. Es ist ja noch ganz frisch. Sei einfach für sie da, hör es dir auch zum 10ten Mal an wenn sie darüber reden möchte. Sie muss das erstmal verarbeiten. Wenn sie Angst hat zu fahren, dann fahr du mit ihr. Setz dich daneben, red nicht lange rum und sag sie soll dich zum einkaufen fahren oder was auch immer. Ich hatte auch mal zwei Schockerlebnisse dieser Art. Auf der Arbeit ist mir mal ein Kind krampfend von Stuhl gefallen und hat nicht mehr geatmet. Hab zum Glück richtig reagiert und kurz drauf kam auch der Krankenwagen. An dem Tag hab ich nach der Arbeit auch geheult, aber auch wenn die Erinnerung daran immer noch schlimm ist...man steckt es irgendwann weg. Dann musste ich letztes Jahr mit ansehen wie unser Nachbar vor der Haustür gestorben ist. War auch sehr schlimm und wenn ich seine Frau im Flur treffe habe ich auch immer noch die Bilder im Kopf. Also soetwas braucht Zeit. Wie oben schon geschrieben: Sei einfach für sie da und ermutige sie sich wieder hinter´s Steuer zu setzen. Deiner Mutter und auch dem Mädchen alles Gute. LG Neniel


Mitglied inaktiv

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es gibt da verschiedene übungen zu. ich vermute, entweder wiederholt sich bei ihr der "film", oder sie erinnert sich an konkrete bilder (wie fotos). beides kann sie verändern, um damit den emotionalen abstand zu vergrößern. sie kann... -die farbe verändern - was fühlt sich besser an? bunter machen? schwarzweiß? - die größe verändern - den abstand zum film oder bild vergrößern - den film mit einer fernbedienung anhalten - die schärfe verändern (meist fühlt sich unschärfer besser an) - auf jeden fall dem bild einen rahmen geben; bzw. dem film einen fernseher drumrumdenken - heller/dunkler machen wenn sie sich an geräusche erinnert kann sie sie... - leiser machen - langsamer machen, dass sie verzerrt werden - die tonhöhe verändern - ganz schnell machen, dass sie nicht mehr richtig zu erkennen sind wenn sie sich schuldig fühlt kann sie sich vorstellen, wie sie diese gefühle in einen sack oder koffer steckt. das sind alles dinge, die man gedanklich machen kann; und erinnerungen sind ja gedanken. ich vermute aber mal, dass der unfall heut erst geschehen ist und würde sagen, solang deine mutter halbwegs beieinander ist lass sie erstmal. es ist normal, dass man die unfallsituation im geiste vielfach wiederholt erlebt. das ist unangenehm, dient aber der emotionalen verarbeitung. problematisch wird es erst dann, wenn sich das verfestigt. hör ihr einfach zu, auch wenn sie immer wieder das gleiche erzählt. das entlastet sie.


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ich hatte mal einen fahrradunfall, bei dem ich echt glück hatte dass nur meine nase gebrochen und der schädel geprellt und verplatzwundet war. ein paar tage nach dem unfall hab ich den unfall gefühlte 100 mal wiedererlebt, vor meinem inneren auge, das lief wie ein film ab. war schon komisch. aber dann wars gut. ich hab danach auch keine angst vor dem radfahren bekommen o.ä. der unfall war damit dann verarbeitet. auf jeden fall sollte deine mutter, wenn möglich, weiter autofahren denn wenn sie anfängt, dem auszuweichen kann sich daraus erst recht eine tiefere angst entwickeln, so quasi als ein selbstläufer. alles gute deiner mutter, das wird schon wieder. ist ja zum glück nicht wirklich was passiert und alle beteiligten sind mit dem schrecken davongekommen.


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Sei für sie da, laß sie viel darüber reden und sie soll schnellstens wieder Auto fahren. Entweder mit Dir, oder du schenkst ihr zum Sicherwerden nochmal eine Stunde mit Fahrlehrer. Und vielleicht kann sie zu dem Mädchen nochmal Kontakt aufnehmen, ihr vielleicht eine Kleinigkeit zur guten Besserung schenken und sich überzeugen, daß es ihr gut geht. LG Tina


Mitglied inaktiv

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Hi, ich denke, das größere Problem wird fast sein, daß deine Mutter merkt, daß solche Dinge auch ohne eigene Schuld einem immer passieren können, egal wie vorsichtig man ist. Diese Erkenntnis wird einem in solchen Momenten natürlich extrem bewusst. Mir kommt das auch öfter mal wieder in den Sinn, wie nahe wir alle dauernd an Schicksalsschlägen vorbeirauschen. Ich denke mir dann immer, daß ich dieses Risiko ja irgendwie eingehen muß, das ist das Leben. Man kann das Risiko klein halten, so wie deine Mutter, die sowieso vorsichtig fährt. Aber ganz verschwinden kann es gerade im Strassenverkehr eben nicht. Irgendwie leben wir ja alle relativ unbewußt mit diesem Unfallrisiko, sobald wir uns auf den Strassenverkehr einlassen. Und kaum jemand hat es immer vor Augen, mit was für einer Kraft man mit dem Auto eigentlich unterwegs ist. Alles Gute deiner Mutter!