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War es die richtige Entscheidung?

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War es die richtige Entscheidung?

Mama2901

Hallo zusammen, ich bin nicht sicher ob es das richtige Forum ist und entschuldige mich jetzt schon für den langen Text. Wir sind eine 3 köpfige Familie uns seit guten 5 Jahren auf der Suche nach einer eigenen Immobilie. Das wollte nie so richtig klappen. Dann dachten wir uns, oay... eine größere Wohnung ist ja auch okay. Aktuell wohnen wir in der Stadt (dennoch ruhige Seitenstraße mit tollen Nachbarn). Vor drei Wochen haben wir die Zusage für eine Wohnung (gerade im Umbau) bekommen, Einzug wäre im Herbst. Ein paar Orte weiter (Kleinstadt). Dort wo unser Kind aktuell in die Kita geht (Gastantrag auf Grund meiner Arbeit), wo Oma+Opa wohnen. Anfangs dachte ich, ja cool... endlich neue Wohnung, größer, Spieplatz vor der Tür. Mein Partner war absolut dagegen (er hatte schlechte Erfahrung als Teenie und war froh dort weg zu sein).Unsere Tochter kommt dieses Jahr in die Schule und ist eh gerade gegen jede Veränderung. Sie liebt ihr zu Hause, den Park um die Ecke... Nachdem ich mit ihr mehrmals dort war, herum gelaufen bin, auf dem Spielplatz war kamen in mir die Zweifel. "Kann ich mir wiklich vorstellen hier zu wohnen?" "Werd ich glücklich?" Irgend etwas in mir sagte dass es sich nicht richtig anfühlt. Es kam keine Freude auf als ich es meiner Tochter schön geredet habe. Auch die Tatsache dass sie mit guten Freunden in eine Klasse kommen würde, hat sie nicht interessiert. Sie klammert momentan sehr an ihrer Umgebung. Klar, es steht die Veränderung Kita/Schule an. Zwischenzeitlich hat sich das Blatt gewendet. Mein Partner sagte dann "Wenn ihr glücklich werdet, kann ich mich auch einleben. Entscheide du es". Er ist der Meinung dass es die letzte Chance ist und wir nun wegen der Grundschule festhängen, nichts mehr kommt und das die dümmste Entscheidung war es abzulehnen.Er redet am aktuellen Ort alles schlecht. Er kann auch mein Bauchgefühl nicht verstehen, er denkt es steckt mehr dahinter. Ich kann es aber auch nicht erklären - es fühlt sich nur irgendwie nicht komplett richtig an. Jedes Mal wenn ich dachte, okay... was solls... wir ziehen es durch dann hat sich mein Magen gedreht. Wie Achterbahn fahren. Hätten wir Tage und Nächte - inwischen Wochen hin und her überlegt wenn es das richtige gewesen wäre? Der Zug ist nun abgefahren... in 4 Tagen ist Einschulung. Ich möchte keineswegs Zuspruch um mein Gewissen zu beruhigen. Manchmal helfen auch schon Gedankengänge von anderen. Auch wenn es dann nur für das nächste Mal ist.


JoMiNa

Antwort auf Beitrag von Mama2901

Ich verstehe es nicht ganz: Habt ihr das Wohnungsangebot mittlerweile abgeleht? Ich würde Entscheidungen, die schon getroffen sind, nicht länger hinterfragen. Ihr habt aufgrund der damaligen Situation abgewogen und es war zu dem Zeitpunkt die für euch richtige Entscheidung. Was hinterher kommt, weiß man nie. Ich sehe auch kein großes Problem darin, während der Grundschulzeit umzuziehen. Klar, man macht es nicht ohne wichtigen Grund, und das Kind braucht eine Weile, um am neuen Ort Anschluss zu finden. Aber das haben schon so viele Familien erfolgreich hinbekommen, warum solltet ihr es nicht. Oder ihr findet vielleicht in nächster Zeit etwas, wo ihr gar nicht die Schule wechseln müsst. (So wie ich verstanden habe, seid ihr nicht auf diese Kleinstadt festgelegt?)


Mama2901

Antwort auf Beitrag von JoMiNa

Festgelegt haben wir uns da nicht. Wir waren uns bis zuletzt nicht einig, daher werde ich (allein weil es einfach zu durcheinander ist und zeitlich mit der Schule eigentlich nicht mehr zu schaffen) nachher absagen. Für mich ist es die richtige Entscheidung - für meinen Partner nicht.


bea+Michelle

Antwort auf Beitrag von Mama2901

Was ich nicht verstehe,  Dein Partner macht alles schlecht, wo die andere Wohnung ist. Du möchtest sie absagen,  und das ist für deinen Partner jetzt nicht die richtige Entscheidung?   Man kann auch in der Schulzeit umziehen


Mama2901

Antwort auf Beitrag von bea+Michelle

Ja, so in der Art... Als die Zeit dann echt knapp wurde, hat er die positiven Dinge gesehen, die schlechten weg geschoben und ist nun sauer weil er sich gewünscht hätte dass ich ihn zusätzlich für die neue Wohnung begeistere und wir diese nehmen. Was ich aber nicht konnte, weil irgendwas in mir sagte "ich kann die Entscheidung nicht treffen". Es ist nur eine Wohnung auf der einen Seite aber zwei große Veränderungen für unsere Tochter in kurzer Zeit auf der anderen.


Bela66

Antwort auf Beitrag von Mama2901

Hallo, dein "Bauchgefühl" ist ja weniger ein Gefühl als eine sehr reale Empfindung – weil dein Freund nämlich nicht komplett hinter der Entscheidung für die Wohnung steht. Natürlich hast du dann ein schlechtes Gefühl, das ist doch ganz unvermeidlich. Wo soll da Freude aufkommen? Man kann nur wirklich glücklich sein mit einer Entscheidung, die alle betrifft, wenn der Partner ebenfalls begeistert ist. Auch Fachleute erklären ja: Intuition (= Bauchgefühl) ist nichts Geheimnisvolles und auch keine irgendwie hellseherische Fähigkeit. Sondern Intuition ist ein umfassender Prüfvorgang des Gehirns, bei dem sehr schnell sehr viel mehr Dinge berücksichtigt werden als beim bewussten, logischen Nachdenken, das eher linear verläuft und weitaus weniger Fakten umfasst. Dein Bauchgefühl hat also zum einen berücksichtigt, dass dein Partner nicht entschlossen hinter der Entscheidung steht. Und dass er früher an diesem Ort nicht glücklich war. Dass du die Sache letztlich allein entscheiden solltest, verunsichert dich (zu recht) sehr. Deine Intuition berücksichtigt aber auch, dass ihr ursprünglich eigentlich ein Haus gesucht habt. Die Entscheidung für die Wohnung ist ja zugleich eine Entscheidung gegen ein Haus. Auch das fühlte sich vielleicht noch nicht ganz endgültig geklärt an. Und dann ist da noch die Sorge, deine Tochter könnte sich im neuen Ort nicht wohlfühlen. Auch das spielt natürlich eine Rolle. Und all das kommt noch obendrauf zu der ganz normalen Verunsicherung, die jeder Immobilienkauf bedeutet - falls es eine Eigentumswohnung ist, um die es geht. Denn der Kauf ist ein großer Schritt im Leben, finanziell, emotional und auch was den dauerhaften Ortswechsel angeht. Denn eine Eigentumswohnung gibt man nicht so eben mal auf, wie vielleicht eine Mietwohnung. Ein "nächstes Mal" gibt es da so schnell nicht, zumal man ja in der Regel das Eigentum per Hypothek teilfinanzieren muss. Das gilt aber auch, wenn es nur um einen Umzug in eine andere Mietwohnung geht. Als Familie ist das immer ein großer Schritt. Ich sag's mal ganz offen: Wenn ihr noch nicht beim Notar wart/den Mietvertrag noch nicht unterschrieben habt, könnt ihr natürlich jetzt noch zurücktreten. Und bei beidem gilt: Auch wenn ihr schon unterschrieben habt, könnt ihr bis 14 Tage danach vom Vertrag zurücktreten ohne rechtliche Folgen (außer Tragen der Notarkosten, falls es ein Kauf ist). Was mit der Schule ist, muss man dann überlegen. Es hatte ja einen Grund, warum deine Tochter jetzt schon in diesem Ort zum Kiga geht. Vielleicht wäre es praktisch, wenn es genau so mit der Schule weitergehen würde. Wenn ihr das nicht wollt, könntet ihr das Problem mit den beiden Schulleitern klären (von der neuen Schule und von der Schule, auf die deine Tochter normalerweise gegangen wäre). Da ist vieles möglich, auch wenn das nicht schön ist. (Ich habe gerade erst deine Antwort gesehen, wonach du die Wohnung sowieso noch absagen kannst. Ich finde das richtig, ich schieb's nur schnell hier ein. Vielleicht helfen meine Gedanken dir ja, die Entscheidung noch entschlossener zu treffen.) Ich würde deinem Partner ehrlich sagen, dass du eine gemeinsame Begeisterung, eine gemeinsame Freude brauchst. Und da er Vorbehalte hatte, gibt es diese nicht. Sage ihm ruhig, dass du ihn verstehst. Aber dass es dir zu wenig ist, wenn er nur aus Nettigkeit (Wenn Ihr glücklich werdet, kann ich das auch) mit umzieht. Das reicht definitiv nicht aus, ich würde das übrigens selbst never ever machen.  LG     


Mama2901

Antwort auf Beitrag von Bela66

Ich habe es schon mehrfach versucht... Er ist jedes Mal auf 180 und sagt "ihm ist jetzt alles egal".