Mama-in-Berlin
Hi, unsere Tochter ist mit 2 3/4 jetzt vor ca 4 wochen aus der Krippe in die große Kita gewechselt (3-6 Jährige). Ihr gefällt es dort auch gut, aber die Gruppen sind deutlich größer und die Kinder natürlich auch alle älter. Diese Woche ist sie mehrmals nach ein paar Stunden Schlaf schreiend aufgewacht und ließ sich kaum beruhigen. Auf Ansprache hat sie nicht reagiert und sie wollte auch nicht in den Arm genommen werden. Gestern war es besonders schlimm. Da ist sie immer wieder eingeschlafen und dann nach 2 Minuten wieder hochgeschreckt. Wahrscheinlich waren das so 45 Minuten. Das Brüderchen 8 Monate hat glücklicherweise friedlich weitergeschlafen. Als wir sie heute morgen gefragt haben was los war, hat sie gesagt, dass sie ganz alleine war. Dabei waren ich und der kleine Bruder ebenfalls im Raum und sie ließ sich nicht beruhigen. Ist das eine Überforderung mit der neuen Kita, passiert ihr was in der neuen Kita? Wird sie dort vielleicht alleine gelassen? Sie hatten letztens länger nicht die Windel gewechselt und sie war jetzt wund. Die Reaktion darauf war, dass sie das nicht regelmäßig kontrollieren und die Tochter nichts gesagt hätte und sie sich schließlich nicht um alle Kinder kümmern könnten... das finde ich natürlich schlimm. Sie wirkt auch etwas eifersüchtiger auf ihren kleinen Bruder? Vielleicht ist es das? Oder ist das der Nachtschreck?
Hallo, die Aussage der Erzieherin, sie könne sich nicht um alle Kinder kümmern, finde ich echt nicht sehr feinfühlig. Ich bin selber Erzieherin und habe über viele Jahre in einer Kindertagesstätte gearbeitet. Ja klar, sind 25 Kinder in einer Gruppe eine große Anzahl und man hat nicht immer alle Kinder so stark im Blick, aber grundsätzlich sollte man sich schon um die Kinder in seiner Gruppe kümmern. Die größeren Kinder (die 5-6 Jährigen) vielleicht nicht mehr in einem so großen Umfang wie die jüngeren Kinder. Wenn ein Kind zu mir mit einem "Problem" gekommen ist, habe ich immer auf irgendeine Art und Weise dem Kind geholfen (entweder nur durch mündlichen Zuspruch/ Anweisungen, oder durch kleine Hilfestellungen oder mal mit mehr Hilfe). Ich finde, wenn eine Erzieherin weiß, das Kind XY trägt noch Windel, dann sollte zumindest nach dem Mahlzeiten mal nach der Windel geschaut werden und auf die Toilette schicken, so wie man die Kinder vor den Mahlzeiten zum Hände waschen schickt. Die Erzieher*innen haben ja nicht nur einen Bildungsauftrag sondern sie arbeiten mehrheitlich angeblich nach dem familienorientierten Konzept. Dann gehört für mich solche Hygienesachen dazu. Ich würde es mit dem Wundsein im ruhigen Ton noch einmal ansprechen, das dies für die Tochter nicht angenhem ist und das sie bitte zukünftig mehr darauf achten sollen. Das nächtliche aufwachen könnte schon damit zusammenhängen, dass sie ihre Erlebnisse und die Umstellung von kleiner Krippengruppe auf größere Kindergartengruppe in der Nacht verarbeitet. Ich denke das gibt sich von alleine wieder. Aus ihrer Sicht hat sie sich vielleicht mal in einer Situation alleine gefühlt, ich würde das beobachten, aber erst einmal nicht weiter dramatisieren. Im Tür und Angelgespräch könntest du immer mal wieder fragen, was die Erzieher mit den Kindern ( mit deinem Kind) unternommen haben, um auch deren Sicht und Arbeit kennenzulernen. Da sie ja auch noch recht jung ist und war als ihr Bruder geboren wurde, kann es schon mal mehr, mal weniger zu Eifersucht kommen. Du und auch dein Mann solltet versuchen, immer mal wieder Zeiten einbauen, wo sich eine Person nur um die Tochter kümmert, das kann Zuhause sein oder auch ein kleiner Ausflug o.ä. Der Nachtschreck taucht, glaube ich, in dem Alter nicht mehr auf. Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Ich würde wahrscheinlich weiterhin versuchen, das Töchterchen beim nächtlichen aufwachen trösten/ beruhigen oder was ach immer gerade passend ist. Viele Grüße Jenpatoka
Hallo, was du beschreibst, klingt sehr nach dem sog. Nachtschreck (Pavor Nocturnus). Den haben viele kleine Kinder. Er hat erstaunlicherweise oft nicht mit äußeren Ereignissen zu tun, auch wenn es natürlich zeitlich passen würde zum Wechsel in die neue Gruppe. Er kommt auch einfach so vor. Ein wenig Einfluss haben äußere Belastungen aber vielleicht doch (den Eindruck hatte ich bei meinen Kindern auch manchmal). Typisch für den Nachtschreck ist, dass das Kind heftig weint, sehr verzweifelt wirkt, kaum zu wecken und nicht ansprechbar ist. Es kann sich anschließend auch nicht daran erinnern oder gar sagen, was eigentlich los war oder warum es geschrien hat. Die Antwort deiner Tochter auf deine Frage am nächsten Morgen bezog sich wohl eher auf ein Gefühl in der Nacht, als dass sie sich wirklich erinnert hätte. Google den Pavor Nocturnus ruhig einmal. Er ist eine Aufwachstörung aus dem Tiefschlaf und ist verwandt mit dem Schlafwandeln. Er ist aber im Gegensatz dazu keine Störung und auch kein Grund zur Sorge, sondern bei kleinen Kindern sehr verbreitet und durchaus normal. Meine Kinder hatten ihn einige Male, aber irgendwann ging diese Phase sang- und klanglos vorbei. LG
Ich denke auch, es ist eine Form des Nachtschrecks. Meine Tochter hatte das bis zum 3. Geburtstag häufig, seit dem nur noch ab und zu. Das Kind ist gar nicht richtig wach, sondern in einem Zustand zwischen Wachsein und Schlaf "steckengeblieben". Es kann sein, dass die neue Kita der Auslöser dafür ist. Die Tage sind jetzt anstrengender, lauter neue Kinder, Eindrücke, Regeln. (Bei meiner Tochter hatte ich den Eindruck, dass der Nachtschreck eher auftrat, wenn sie übermüdet oder zu spät ins Bett gegangen ist.) Dass deiner Tochter die Kita nicht gefällt, oder sie dort schlecht behandelt wird, muss es aber nicht heißen. Ich würde versuchen, die nächste Zeit die Tage nach der Kita ruhiger zu gestalten. Manche Kinder brauchen bei Eintritt in den Kindergarten wieder Mittagsschlaf, anderen tut zumindest eine Ruhepause mit einem Buch oder Hörspiel auf dem Sofa gut. Plane nicht zu viel Action nachmittags, eventuell muss sie abends auch eine Zeitlang früher ins Bett. Das pendelt sich alles wieder ein, wenn sie im Kindergarten richtig angekommen ist. Und das dauert oft bis zu einem halben Jahr. Die Aussage der Erzieherin wegen dem Windelwechsel ist wirklich nicht besonders empathisch. Natürlich können sie nicht jedes Kind ganz nah begleiten, aber bei einem knapp 3jährigen, frisch eingewöhnten Kind sollten sie schon das Thema Wickeln im Blick haben. Andererseits sagt so ein Satz alleine wenig aus. Vielleicht hatte die Erzieherin aus persönlichen Gründen einen schlechten Tag, vielleicht hat sie gerade die Beschwerde eines anderen Elternteils gewurmt... Wichtiger finde ich den Gesamteindruck, wie mit den Kindern umgegangen wird. Den hast du hoffentlich in der Eingewöhnung bekommen, oder auch beim bringen und abholen bekommt man nach und nach die Grundstimmung mit. Dass die Geschwistereifersucht immer wieder mal stärker ist, ist komplett normal. Das kann entweder damit zusammen hängen, dass das Baby mobiler wird, oder sie braucht einfach mehr Zuwendung und hat eine kürzere Zündschnur, weil die Kita-Tage anstrengend sind. So oder so wird sich das mit der Zeit auch wieder ändern.
Vielen lieben Dank, für alle Antworten! Das beruhigt mich sehr! Ich habe auch nicht generell den Eindruck, dass es ihr in der Kita nicht gut geht. Sie geht ja gerne hin. Es ist eben nur einfach ziemlich abders und da müssen wir und als Eltern hlaube ich auch drab gewöhnen 😅 Und wie du sagtest, haben wir alle mal einen schlechten Tag.... sie hat am nächsten Tag ja dann auch ganz stolz erzählt, dass sie heute Bescheid gesagt hat. Und das mit dem erhöhten Schlafbedarf am Abend ist uns definitiv aufgefallen. Es ist nur eben sehr beängstigend, wenn dein Kind schreit und dich noch nicht einmal wahrnehmen kann. Naja dann hoffe ich, dass der Nachtschreck nur ein vorübergehendes Phänomen bleibt und sie sich gut in die neue Umgebung eingewöhnt. Bis dahin begleiten wir einfach liebevoll und mit einer extra Prise Geduld!
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