FrauSilke
Hallo zusammen! Mich beschäftigt ein Thema sehr. Unser Sohn würde diesen Sommer eingeschult und ist augenscheinlich erstmal soweit zufrieden. Er hat zwei Kita-Freunde in seiner Klasse, aber ansonsten zeichnet es sich ab, dass in der Klasse einige Unruhestifter sind. Von einem Jungen hat unser Sohn nun schon öfter berichtet, der immer wieder ärgert und ich habe die Befürchtung, dass es zur Schikane werden könnte. Unser Sohn ist eher ruhiger, der Beobachter, klein und zierlich und ich habe Sorge, dass er so ein leichtes Opfer für solche Kinder ist, die ärgern. Dieser besagte Junge hat auf dem Ranzen unseres Sohnes gehüpft, sodass dieser eingedrückt war, wenn unser Sohn seinen Ranzen in sein Fach stellen will, zieht der junge diesen immer wieder raus. Der Junge hat die Magnete vom Schulranzen meines Sohnes abgemacht und ihn damit in Mund und im Gesicht gepiekst, sodass er sich für den Sportunterricht nicht umziehen konnte. Ich war erstmal in dem Sinne froh, dass er nicht alleine betroffen ist, sondern sich auch schon mindestens zwei andere Kinder über den Jungen bei ihren Eltern beschwert haben. Habt ihr Erfahrung mit solchen Situationen und wie können wir unseren Sohn unterstützen? Wie können Kinder am besten reagieren, wenn sie geärgert werden? Einfach weggehen geht ja nicht immer. Habt ihr Erfahrungen oder Tipps? Was können Eltern tun ohne direkt nach ein paar Wochen Schule die Pferde scheu zu machen? Ganz lieben Dank für eure Rückmeldungen!
Dein Sohn sollte sich immer wieder bei den Klassenlehrern/Pädagogen/Erziehern beschweren und die Eltern auch (gerade wenn Sachen kaputt gehen) und auch andere/ältere Kinder immer wieder um Hilfe ansprechen. Das zeigt dem Jungen, das sein Verhalten nicht toleriert wird und er keine stillen Opfer hat. Zudem brauchen 1. Klassen ein paar Monate bis sich alles eingeruckelt hat und die Schule Maßnahmen ergreifen könnte.
Ich denke auch, bei dem beschriebenen Verhalten wurden Grenzen überschritten und da sollte dein Sohn die Lehrerin um Unterstützung bitten. Es gibt auch Gewalt- oder Mobbingpräventionsprogramme, vielleicht könntest du das Thema bei der Lehrerin ansprechen. Auch Schulsozialarbeiter würde ich ins Boot holen, falls es etwas in die Richtung bei euch gibt. Im Zweifel im Sekretariat nachfragen. Ich denke nicht, dass es "den einen" Tipp gibt, wie dein Sohn sich gegen den anderen Jungen wehren kann. Da ist meist eine Dynamik im Spiel und da brauchen die Kinder in dem noch Unterstützung.
Vielen Dank für eure Antworten! Habt ihr einen Tipp, wie unabhängig von dem, was wir Eltern tun können, sich unser Sohn selbst in Situationen helfen kann, wenn mal keiner hinsieht bzw. keine Erwachsenen oder Lehrer dabei sind? Mein Sohn hat mir traurigerweise heute erzählt, dass er sich nicht traut, energisch "Hör auf" oder "Ich will das nicht" o. ä. zu sagen, weil er Angst hat, dass es schlimmer wird (wir hatten ihm ein paar Beispiele genannt, die er sagen könnte, aber in der Realität kommt es sehr zaghaft heraus). Er tut mir so wahnsinnig leid. Dadurch, dass er eben sehr klein und zart für sein Alter ist, wird er immer von den Kindern herum geschubst und er selbst sieht jetzt auch immer häufiger, dass er auch im sportlichen Sinne seinen Altersgenossen unterlegen ist. Und Kinder lassen das ja gern raushängen, wenn sie etwas besser können als jemand anderes. Aber wenn man dies wie unser Sohn eben immer zu spüren bekommt und in diesen Bereichen wenig Erfolgserlebnisse hat, möchte man einfach nur helfen und unterstützen.
Es gibt (zumindest bei uns) viele Kurse zur Selbstbehauptung. Sportverein ist immer gut, und das muss nicht Fußball sein. Vielleicht ist für euch ein weniger kompetitver Sport das richtige; meine Tochter macht zum Beispiel Judo da geht es gerade am Anfang um Werte wie Selbstvertrauen, Respekt ... Akut in der Situation ... richtig laut "Nein" oder "Geh weg" ... das ist einfacher zu sagen ... vielleicht mal üben? Und Mitleid oder das Kind klein und schwach zu reden, hilft nicht ... versuch ein anderes Bild von deinem Kind zu bekommen ... er kann das, traue es ihm zu ... was soll schon passieren (denkt das doch mal zusammen durch 😉)
Ich würde da tatsächlich die Schulsozialarbeit um Unterstützung bitten. Die können sowohl dem Kind praktische Tipps geben, als auch mit der ganzen Klasse Rollenspiele usw. machen. Das läuft spielerisch ab und es fällt auch nicht irgendwie negativ auf deinen Sohn zurück. Energische Antworten sind Übungssache. Es gibt auch vorlaute und schlagfertige kleine Kinder 😉 Der genaue Wortlaut ist nicht so wichtig, Hauptsache er kann es authentisch rüberbringen. Vielleicht gibst du ihm mal als Anregung, er soll andere Kinder beobachten, wie sie auf die "Gemeinheiten" reagieren? Vielleicht kann er das eher umsetzen. Ich denke, ein paar positive Erfahrungen mit anderen Kindern würden deinem Sohn guttun. Negative Erfahrungen kann man leider nicht komplett vermeiden. Wenn er ein paar Freunde in der Klasse hat, fühlt er sich weniger alleine und hat dann vielleicht auch den Mut, dem "Bully" entgegen zu treten. Frag ihn, ob er ein Kind einladen möchte. Sport oder anderes Hobby sind auch gut für das Selbstbewusstsein, ich würde mich aber als erstes darauf konzentrieren, dass er Verbündete in der Schule hat.
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