Hallo,
(1) seit ein paar Wochen weint meine Tochter (3,5 M) oft auf dem Arm, und sie beruhigt sich wenn ich sie hinlege! Meine Große (fast 3 J) war ein 24-Std-Tragling, ließ sich NIE ablegen, wollte IMMER auf den Arm. Deshalb irritiert es mich sehr, daß die Kleine nicht auf den Arm will und sich sogar gern ablegen lässt! Hat das evtl. schon was mit Bindung zu tun, wenn sie keinen Körperkontakt will? Ich trage sie nur manchmal zum einschlafen, Nachts Familienbett. Mehr will sie nicht. Sie ist sehr fröhlich und sehr zufrieden.
(2) ich lese immer von Geschwisterrivalität. Meine Große liebt die Kleine abgöttisch und ich muß aufpassen daß sie sie nicht "erknuddelt". Sie ist überhaupt nicht eifersüchtig. Kommt die Geschwisterrivalität erst später?
(3) Wenn ich die Große aus dem KiGa abhole, nehme ich die Kleine mit rein. Die Erzieherin sagt ich wäre überängstlich und solle sie doch einfach draußen im Kinderwagen lassen. Wie sehen Sie das?
von
pitt_broetchen
am 02.06.2014, 08:26
Antwort auf:
Baby (3,5 Monate) weint auf dem Arm
Hallo, von hinten nach vorne: die Erzieherin redet unverantwortlichen Unsinn. Man lässt nie! ein Baby draußen allein im Ki-wa, egal in welchem Zusammenhang!! die Geschwisterrivalität kommt tatsächlich erst später, wenn das Baby "raumgreifend" wird. Was allerdings gleich am Anfang passieren kann, ist die Not des älteren Kindes, den scheinbaren Bindungsverlust bei der Mutter druch das Baby zu verkraften. Daher ist der Vater jetzt besonders wichtig. Wie alt ist denn die Große?
Alle Säuglinge sind Traglinge. Aber nicht bei allen ist das Bedürfnis zu groß nach Getragenwerden. Wenn sonst die soziale Kontaktherstellung altersgerecht und normal verläuft, ist dagegen nicht einzuwenden. Man sagt, der Säugling ist nicht so nähebedürftig wie viele andere, was aber ein Temperamentsmerkmal darstellt. Wenn Sie aber den Eindruck haben, dass sich Ihre Tochter ängstigt oder unglücklich fühlt, wenn Sie sie auf den Arm nehmen, dann müssten Sie sich Sorgen machen. In dem Fall sollten Sie mir noch einmal schreiben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.06.2014