Guten Tag Frau Henkes, ich habe eine Frage zum Spielverhalten unseres Sohnes (21 Monate). Er hat eine Spielküche, die er jeden Tag sehr ausgiebig bespielt. Insbesondere Inhalt-Behälter-Spiele und Schüttspiele mit echtem oder imaginiertem Wasser oder Gegenständen machen ihm sehr viel Spaß. Er spielt diese Spiele nun schon seit vier Monaten und ich habe den Eindruck, als fände seither keine Weiterentwicklung beim Spielen statt. An anderen Spielen hat er relativ wenig Interesse. Er liebt es, mit echten Küchengeräten zu hantieren und sieht sich gerne mit uns Bücher an. Ab und zu spielt er auch kurz etwas anderes (z.B. Autos herumschieben, Eimer umhertragen, Formen einsortieren etc.), aber meist kehrt er zügig wieder zu Inhalt-Behälter- und Schüttspielen bzw. seiner Küche zurück. In ein paar Wochen findet die U7 statt und ich habe im Kopf, dass sich Kinder in diesem Alter üblicherweise fürs Türmebauen begeistern und im Rahmen der Untersuchung oft auch aufgefordert werden, einige Steine zu stapeln. Fürs Bauen interessiert sich unser Sohn aber bislang gar nicht. Wenn wir einen Turm bauen, stößt er ihn um und hat keine Lust, selbst zu bauen. Ich habe den Eindruck, dass dieses Stapeln und Türmebauen als wichtiger Meilenstein in der Entwicklung angesehen wird und gelesen, dass viele Kinder dies schon mit 18 Monaten gut können. Da unser Sohn sich so gar nicht dafür interessiert und sich stattdessen auf die immer gleichen Spiele fokussiert, bin ich verunsichert. Einerseits entwickeln sich Kinder ja nunmal unterschiedlich zügig, andererseits wird ja doch davon ausgegangen, dass bestimmte Fähigkeiten ab einem gewissen Alter vorhanden sein sollten. Wie schätzen Sie dies ein? Ist es öfter der Fall, dass sich Kinder wie in unserem Fall über lange Zeit sehr auf ein bestimmtes Spiel fokussieren und sich andere Fähigkeiten einfach erst später ausbilden, ohne dass gleich eine Entwicklungsstörung vorliegt? Oder müssen wir vielleicht doch in diese Richtung denken? In den letzten Monaten hat sich der aktive Wortschatz unseres Sohnes deutlich erweitert. Er spricht jetzt ca. 170 Wörter inkl. Namen. Zwei-Wort-Sätze spricht er allerdings noch nicht, bisher war auch noch kein Verb dabei. Seit Februar besucht er zudem die Kita, was ihm einerseits viel Freude macht, andererseits hat er aber auch mit Trennungsangst zu kämpfen und möchte morgens oft nicht hingehen. Beim Abholen ist er meist entspannt. Könnte es sein, dass die Sprachentwicklung und/oder die Kitaeingewöhnung die Entwicklung neuer Spielfähigkeiten zuletzt verlangsamt haben? Vielen Dank für Ihre Antwort!
von Meer_Sand am 06.05.2024, 20:37