Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schokolade und Ernährung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schokolade und Ernährung

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich lese hier und in Büchern öfter, dass man während der Stillzeit Schokolade reduziert bzw gar nicht essen sollte. Warum denn eigentlich? Denn ich könnte mich fast ausschließlich von Schokolade ernähren! Naja, nicht ganz aber so eine Tafel jeden zweiten Tag ist schon drin. Leider. Macht Kalorienreiche Ernährung der Mutter (Schokolade, Eis, Zucker,...) die Milch "dicker" also auch sättigender durch mehr Kalorien??? Denn Lukas wog mit 11 Wochen 6300 g und hatte eine Länge von 60 cm. Mir erscheint er als "Pumelchen" und laut der Liste im U-Heft liegt er NICHT mehr in diesen Kurfen. Er ist deutlich schwerer als zur Länge passend! Leider ist der Kinderdoc in Urlaub. Meine Fragen beziehen sich aber hauptsächlich auf die Ernährung wärend der Stillzeit: ICh koche meist abends eine warme Mahlzeit. Mittags kann ich dann schon mal "rumnaschen" (Joghurts, Puddings,Tafel schokolade, Eis, Suppe, ...) Selten mal was "Richtiges" wie belegte Brote, Salat Schade ich damit meinem Kind? Auch trinke ich lange nicht die 3 l am Tag - aber ich schaff dies einfach nicht, auch wenn ich es mir hinrichte und vornehme (dann aber 2 l)! Wieviel Schwarztee oder Cola darf ich trinken (schwarztee trinke ich seit der Schwangerschaft keinen mehr, Cola nur im Restaurant (sehr selten). Vielen Dank!


Biggi Welter

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? Liebe Tanja, Ihre Ernährung hat keinen Einfluss auf die Qualität Ihrer Milch, die Muttermilch wird auch nicht kalorienreicher, wenn die Frau viel Schokolade isst, aber Ihre Ernährung hat Einfluss auf Ihre eigene Gesundheit. Deshalb ist es empfehlenswert, dass sich eine stillende Frau einigermaßen ausgewogen ernährt. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen Schokolade in Maßen ist auch in der Stillzeit erlaubt, bei zuviel kann es - neben der Tatsache, dass sie sich auf den Hüften ablagern kann - dazu kommen, dass das Kind mit Unruhe reagiert, da das Theobromin in der Schokolade ähnlich wie Koffein wirkt. Cola und Kaffee sind in der Stillzeit ebenfalls nicht verboten, solange es nicht übertrieben wird. Der Koffeingehalt von drei oder weniger Tassen Kaffe am Tag (eine Gesamtmenge von höchstens 750 ml) stellt bei den meisten stillenden Müttern und ihren Babys kein Problem dar (Nehlig und Debry, 1994). Allerdings sind manche Mütter und Babys empfindlicher als andere. Bei der Berechnung des Koffeinkonsums muss sichergestellt sein, dass Du alle möglichen Quellen für Koffein berücksichtigst, also Kaffee ebenso wie Eistee oder heißen Tee, Cola und andere koffeinhaltige Limonaden sowie alle frei verkäuflichen Medikamente, die Koffein enthalten. Nimmt eine stillende Mutter mehr Koffein zu sich, als sich in fünf Tassen (mehr als 750 ml) Kaffee befindet, kann sich das Koffein im Körper des Babys ansammeln, und es können sich die Symptome einer durch Koffein verursachten Übererregbarkeit zeigen. Ein durch Koffein überreiztes Baby hat weit geöffnete Augen, ist lebhaft und munter, schläft über einen längeren Zeitraum hinweg nicht und kann außergewöhnlich quengelig sein. Aber wie gesagt, die meisten Babys vertragen es ganz problemlos, wenn ihre Mutter Kaffee trinkt und eine oder zwei Tassen oder ein Glas Cola dürften sich nicht bemerkbar machen. Als stillende Frau sollten Sie sich mit dem Trinken nach Ihrem Durstgefühl richten. Sie müssen keineswegs literweise Flüssigkeit in sich hinein zwingen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Mit 6300 g bei 60 cm liegt das Kind übrigens immer noch in der Kurve, etwas oberhalb der 97. Perzentile. Doch selbst wenn das Kind aus der Kurve herausfallen würde, muss dies noch lange nicht automatisch ein Anlass zu Bedenken sein. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Stillen langfristig vor Übergewicht schützt. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe 6 Monate lang ein sogenanntes "SCHREIKIND" gestillt, was wirklich harte Nervenarbeit war, daher hab ich auch gaaaanz viel Schokolade und Pizza und Schokopudding uns sowas alles gegessen. Alles was mit Essen zu tun hatte mußte ja schnell gehen, also waren auch Kaffeestückchen und Weberli-Kleinkuchen gefragt. Natürlich hab ich auch öfter zwischendurch Bananen (auch Glücklichmacher!) und Nudeln und Salate gefuttert. Ich denke nicht, daß das meinem Sohn geschadet hat, denn er zählt zu den schmalen Stillkindern und ist auf der unteren Kurve gewesen immer ! Damit scheint das nicht zu tun zu haben. Wenn man kalorienreich isst, dann ist die Milch gut, viel trinken ist für die Milchmenge verantwortlich. Ich hab immer 3 liter am Tag getrunken- VITTEL !! Ich glaube nur wenn Dein Kind zu den Allergikern gehört bzw. allergiegefährdet ist, dann solltest Du Nüsse und Schokolade usw. meiden !! Liebe Grüsse und PS: Babyspeck geht mit wachsender Mobilität weg. Eine Freundin von mir hat einen Jungen, der 2 Monate älter ist als meiner und der hat locker 1,5 kg mehr drauf.... Bettina


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