Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ernährung bei Milcheiweißunverträglichkeit von Mutter und Kind?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ernährung bei Milcheiweißunverträglichkeit von Mutter und Kind?

VeronikaZ

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Hallo Biggi, erst einmal vielen lieben Dank für Deine/Eure tolle Arbeit. Die Antworten/Ratschläge haben mir in manchen Situationen schon geholfen. Nun bin ich aber an einem Punkt, wo ich selbst fragen muss. Der Text könnte etwas länger werden, aber ich möchte alles so genau wie möglich schildern. Mein Sohn, jetzt 9 Monate alt, hat in den ersten Monaten sehr stark mit Bauchkrämpfen, Durchfall, Schleim im Stuhl und Ausschlag/Neurodermitis zu tun gehabt. Anfangs dachten wir noch an die drei Monats-Koliken, aber egal was wir gaben und taten, es half alles nichts. Daraufhin fragte mich meine Hebamme, was ich esse und trinke. Ich habe mich bis dahin ausgewogen ernährt. Vor allem viel Milchprodukte (Kefir, Milch, Joghurt usw.). Sie vermutete eine Kuhmilcheiweißunverträglichkeit und schlug mir eine Auslass-Diät vor. Diese machte ich und es wurde besser. Sogar meine Symptome, die ich bei Milchprodukten hatte, verschwanden. Seitdem ernähre ich mich Milch-frei. Leider ahnte ich aber nicht, dass es auch ziemliche Auswirkungen auf mich haben kann. So hat meine Hausärztin Alarm geschlagen, da meine Eiweißwerte an der unteren Grenze sind. Nun habe ich mir eine Ernährungsberaterin gesucht, in der Hoffnung, das sie mir helfen und mich unterstützen kann. Bei meinem Sohn waren, bis auf die Neurodermitis an den Beinen, alle Symptome verschwunden. Es gibt aber bei mir Familienmitglieder die nicht daran glauben und ihm dann Waffeln oder ähnliches geben. Aber auch wenn ich mal ein Stück Kuchen esse reagiert er sofort mit Durchfall und Ausschlag. Zu allem Übel scheint mein Sohn nun auch eine Hühnereieiweißallergie/-Unverträglichkeit zu haben. Es gab den einen Tag Kartoffeln mit Spinat und Ei. Und bei dem Ei hatte er kurz danach Quaddeln um den Mund und danach ging der Ausschlag wieder los. Zudem kam Durchfall und Schleim im Stuhl und einen wunden Hintern. Einen Allergietest, sowie einen Provokationstest bei meinem Sohn ist für November eingeplant, da die Ärztin von der Kinder-ITS, die sich Gott sei dank bereit erklärt hat sich dem anzunehmen, die Untersuchung erst machen möchte, wenn er ein Jahr alt ist (zwecks Unterschied Unverträglichkeit und Allergie). Nun zu meiner Frage. Was kann/darf ich essen? Und was darf mein Sohn essen? Sollte ich mich/wir uns am besten vegan ernähren, um weitere Zwischenfälle zu vermeiden? Ich soll mich normalerweise sehr Eiweißreich ernähren, damit meine Werte sich wieder verbessern. Aber wenn er auf die Kuhmilch schon reagiert, reagiert er dann auch auf das Hühnereieiweiß und hat deshalb noch Neurodermitis an den Beinen? In wie weit gibt es Fachliteratur darüber wie die Milcheiweiße in die Muttermilch übergehen? Denn da es uns der Kinderarzt nicht erklären konnte (da er es nicht weiß), glaubt mein Mann nicht daran und zweifelt auch die Unverträglichkeit an. Leider habe ich hierzu bisher nichts im Internet gefunden. Beim Abendbrei habe ich von Haferdrink auf Haferdrink für Baby´s an einem Jahr umgestellt, da dieser mehr Eiweißgehalt hat und zudem mehr Mineralien. Das habe ich mit der Ernährungsberaterin und der Kinderärztin von der ITS abgesprochen. Hier hat er auch mit Durchfall reagiert. Kann das an dem Eiweiß liegen? Soll ich wie bei der Milch mich langsam rantasten und anfangs nur 50 Hafer / 50 Wasser geben? Denn den normalen Haferdrink hat er ja vertragen. Noch zur Info, meine Bluttests laufen noch. Auswertung ist im September. Ich weiß inzwischen nur, dass ich auf Butter reagiere, aber wohl nicht auf Milch. Das verstehe ich nicht. Ich werde diesen Beitrag auch nochmal bei dem Themen Ernährung und Kinderarzt reinstellen. Unser Kinderarzt glaubt bisher nicht an einer Milcheiweißunverträglichkeit, da mein Sohn kein Blut im Stuhl hatte. Ist für mich absolut unverständlich. Von dem Hühnerei-Vorfall weiß er noch nichts, da er im Urlaub ist. Ich bedanke mich schon einmal recht herzlich im Voraus. Alles Liebe, Veronika


Biggi Welter

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Liebe Veronika, du brauchst unbedingt wirklich einen Profi an deiner Seite und ich würde mich an einen Kindergastroenterologen wenden, schau doch auch mal im Nebenforum: https://www.rund-ums-baby.de/experten/ernaehrung-baby-kinder/ Auch ist es wichtig, dass du eine gute Ernährungsberaterin findest, welche dir wirklich helfen kann, ich kann hier nur allgemeine Tipps geben. Zunächst einmal muss bei einem solchen Verdacht ALLES weggelassen werden, was in irgendeiner Form mit Kuhmilch zu tun hat. Milch, Käse, Sahne, Joghurt, Schokolade ... Es ist dann wichtig die Etiketten von Nahrungsmitteln sorgfältig zu lesen, denn es ist schon sehr erstaunlich wo überall Milcheiweiß drin steckt (z.B. auch oft in Wurst). Da dies eine enorme Einschränkung des Speiseplanes bedeutet, sollte eine solche Auslassdiät niemals auf eigene Faust und schon gar nicht so einfach über einen längeren Zeitraum gemacht werden, sondern möglichst immer mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Nach einiger Zeit kann vorsichtig versucht werden, ob zum Beispiel Butter (die fast kein Milcheiweiß enthält) oder Sahne vertragen werden. Auch gesäuerte Milchprodukte (Quark, Joghurt) können nach einiger Zeit eventuell behutsam ausprobiert werden. Ich wünsche dir von Herzen, dass es euch allen bald viel besser geht! Lieben Gruß Biggi Welter


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