Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillstreik+ Saugverwirrung... Kann man noch was retten?

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Stillstreik+ Saugverwirrung... Kann man noch was retten?

Elf-riede

Beitrag melden

Hallo... Ich bin ziemlich fertig... Das Stillen hat von Anfang an Probleme bereitet. Mein Kleiner (13. Wochen) hat gut gesaugt, ich habe ihn aber anscheinend von Anfang an nicht richtig angelegt, was zu extrem Wunden Brustwarzen führte. Nach den ersten Tagen zu Hause mit stündlichen Anlegen und extremen Schmerzen, konnte ich nur noch mit Stillhütchen weitermachen.  Dann nach 2 Wochen keine Gewichtszunahme und ich sollte zu füttern. Ohne weitere Informationen zu sammeln habe ich das dann mit Flasche gemacht und das ging erstmal alles super. Immer erst gestillt und dann zum Schluss den Rest, den er noch brauchte mit Flasche. Nach 4 Wochen waren meine Brustwarzen so weit verheilt, dass ich meine Milchproduktion mit einer Milchpumpe steigern wollte. Funktionierte leider nicht so gut. Hab mich damit arrangiert, dass das jetzt so bleibt.   Dann kam die erste Impfung und auf einmal verweigert er ab und zu meine Brust. Ich meine Hebamme kontaktiert, die meinte, dass das wahrscheinlich nur vorübergehend ist. Und so schien es auch. Irgendwann fing es dann aber an, dass er tagsüber wenn er sehr wach war, nicht mehr an die Brust wollte, also in einem dunklen Zimmer etc. Das ging dann wieder bis er tagsüber gar nicht mehr an die Brust wollte, nur vereinzelt. Nachts war immer alles super. Seit gestern geht er auch nachts nicht mehr ran.  Ich hatte zwischenzeitlich auch versucht, die Stillhütchen langsam weg zu lassen, damit er sich wieder an die normale Brust gewöhnt, was manchmal gut ging und manchmal nicht.  Es ist also ein ständiges auf und ab und nun Pumpe ich so oft er es zulässt (1-2 am Tag) ab und gebe ihm die Muttermilch. Insgesamt bin ich aber total fertig und würde so gerne weiter stillen, aber ich befürchte, dass durch die ganze Vorgeschichte schon alles verloren ist.  Im Nachhinein sind mir einige Fehler meinerseits, was das Stillen angeht, aufgefallen (nur eine Seite pro Mahlzeit anbieten und er ist immer eingeschlafen ohne satt zu sein). Ich muss auch nicht mehr vollstillen, aber ich würde gerne überhaupt noch Stillen.    Kann das tatsächlich noch ein Stillstreik sein und der geht vorüber oder muss ich mich damit abfinden? Und wenn ich ihm die Brust anbiete, wie kann ich das machen, dass er nicht schon einen Heulkrampf bekommt, sobald er nur auf meinem Schoß liegt?   Zudem kommt übrigens noch, dass er seit ein paar Wochen kaum bis gar keine Hungeranzeichen mehr macht und seine Geduld was Hunger angeht, nicht vorhanden ist. Wenn er auf einmal Hunger hat, dann muss er sofort was bekommen, sonst schreit er die ganze Zeit.    Ich hoffe man kann mir noch helfen, auch wenn ich schon so viel falsch gemacht habe. Leider wurde ich von niemandem auf die Fehler hingewiesen.    Vielen Dank im voraus.


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Elf-riede, dein Baby hat sich zur Flasche hin abgestillt, denn das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Da hilft es dann auch nicht, viel und oft anzulegen. Du solltest deshalb, wenn möglich auf künstliche Sauger und Flasche verzichten. Hast du schon mal von einem Brusternährungsset oder der Becher- Fütterung gehört? Das kann in deinem Falle hilfreich sein und solltest du der Flaschenfütterung vorziehen. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Bitte wende dich an eine Kollegin vor Ort, die Euch sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann! Sie kann das Saugverhalten beurteilen und dir Tipps geben, wie du dein Baby wieder an die Brust führen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Auch ich bin jederzeit für dich da und stehe dir gerne zur Seite! Ich bin sicher, dass du wieder zum Vollstillen kommen kannst, aber es braucht kompetente Hilfe und Geduld! Lieben Gruß Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi, ich wei0 langsam nicht mehr was ich tun soll. Meine Kleine ist zur Zeit sooo anstrengend. Wenn sie Hunger hat, möchte ich sie anlegen. Manchmal schreit sie schon, sobald es in die waagerechte geht, ein anderes Mal nimmt sie die Brust in den Mund und wartet, saugt also nicht und ist ein wenigen Sekunden frustriert das nix passiert. Selt ...

Meine 8 Monate alte Tochter möchte seit 3 Wochen nicht mehr an die Brust. Ich glaube, sie hat eine Saugverwirrung bzw. befindet sich in einem Stillstreik. Sonst klappte der Wechsel zwischen Brust und Flasche immer sehr gut. Aber plötzlich ist es vorbei. Sie wehrt sich vehement und ich kann sie nicht mal im Halbschlaf stillen. Sie lässt sich nic ...

Hallo, unser Kleiner ist seit gestern so quengelig. Beim Stillen ist es eine Qual. Er trinkt drei Minuten, dann schläft er entweder ein oder er fängt an zu weinen. Dann beruhigt er sich nur mit dem Schnulli wieder. Das deprimiert mich dann schon, weil er sich nicht an der Brust, aber mit dem Schnulli beruhigt :´( Dann warte ich kurz, lege ihn wied ...

Meine Tochter ist jetzt 10 Tage alt. Bis jetzt wurde sie ausschließlich gestillt. Bis vor 2 tagen mir auffiel das sie immer so drücken muss. Meine hebamme riet mir fencheltee zu geben. Das tat ich auch. In der medela camela flasche. Als sie dann aber nachts gar nicht mehr an die brust wolte wurde ich stutzig. Sie nimmt meine brustwarze in den mund, ...

Hallo liebe Stillberaterinnen! Ich bin seit gestern ziemlich verzweifelt. Mein Baby ist jetzt 10,5 Wochen und bisher hat es mit dem Stillen wirklich gut geklappt, ich habe ausreichend Milch und sie gedeiht mehr als gut. Seit gestern ist es aber anders: zwar hat Leni Hunger, sucht, nuckelt an ihrer Faust und weint, aber sie will partout nicht an d ...

Liebe Stillberaterinnen, Erst einmal Danke für eure Arbeit-ich habe mir hier schon einige wertvolle Tipps erlesen! Nun zu meinem Problem: Meine Tochter ist nun 8 Wochen alt. Vier Tage nach einer Sectio konnte ich sie das erste Mal stillen. Dies begleitet und gefördert durch eine Stillberaterin. Da meine Brüste sehr voll und und groß sind und m ...

Hallo, ich hab seit 2 Tagen das Problem, dass mein Sohn (5 Wochen alt) nicht/wenig/nur unter Protest von der Brust trinkt. Zum Hintergrund: er bekommt seit der Geburt Pre Nahrung, da ich zu wenig Milch habe und er auf der Kinderstation zu viel abgenommen hatte. Eigentlich hatte es sich gut eingependelt, dass ich ihn mittlerweile zuerst stille u ...

Hallo, ich bin ziemlich verzweifelt und bin kurz davor, das Stillen komplett aufzugeben. Vielleicht kannst du mir weiterhelfen… Meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt. Schon im Krankenhaus hat es mit dem Anlegen fast gar nicht geklappt, nur mit Stillhütchen. Am dritten Tag wurde dann festgestellt, dass meine Tochter zu viel abgenommen hat und uns ...

Hallo Biggi, Ich hoffe Du kannst uns mit unserem Problem auch weiterhelfen: Mein Sohn ist 13. Wochen alt und seit der 6. Woche wird er voll gestillt. Was bisher auch einwandfrei geklappt hat. Im ersten Monat musste ich ihn mit PRe-Nahrung zufüttern, weil die Milchproduktion nicht so richtig in Gang kam. Jedenfalls kennt er schon die Flasche ...

Hallo, Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen. Meine 3,5 Monate alte Tochter hat seit Geburt die 3 Monats Koliken, befindet sich nun im 19 Wochen Schub und kann immer schlechter an der Brust trinken, inzwischen wird die Brust nach wenigen Minuten angeschrien und es wird nur manchmal besser, wenn ich die Brust wechsle. Oder eben im Schlaf bzw kurz ...