Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillpause durch Krankenhausaufenthalt

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillpause durch Krankenhausaufenthalt

Cindy_1990

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Liebe Biggi, ich habe ein Anliegen. Ich befinde mich zur Zeit aufgrund einer Mandel-OP im Krankenhaus. Erst war mein 2-Jähriger Sohn 2 Nächte mit bei mir, nun empfohlen mir aber die Ärzte ihn nicht mehr zu stillen, da ich ein starkes Antibiotika und nicht stillfreundliche Schmerzmittel bekomme. Nun ist das natürlich für mein Kind und auch für mich eine Vollkatastrophe. Ich wollte nie so plötzlich nicht mehr stillen. Meine Frage wäre nun. Ist es möglich, nach 10 Tagen Stillpause wieder zu stillen? Da ich die nächsten Tage entlassen und wieder Zuhause sein werde, wird mein Sohn es nicht verstehen, wenn ich ihn nicht mehr an die Brust lasse. Wie kann ich es ihm am besten erklären oder bewusst machen, dass es nur von "kurzer" Dauer ist?Sicherlich werden dann auch die Nächte sehr unruhig, was jedoch ungünstig für meine Genesung wäre. Vielen lieben Dank im Voraus! Mit freundlichen Grüßen Cindy


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Cindy, ganz ehrlich, ich würde mich so nicht abwimmeln lassen! Eine Mandel-OP ist sicher kein Grund zum Abstillen und deine Ärzte können sich informieren! Leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind (und bei einer Mandel-OP sogar ganz sicher). Bei therapeutischen Empfehlungen oder der individuellen Beurteilung des Medikamentenrisikos während der Stillperiode sollten definitiv Handbücher zu diesen speziellen Thema (z.B. „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann) oder eine Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie zum Beispiel das Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030 450-525700) hinzugezogen werden. Das Team um Dr. Schaefer in Berlin bietet einen Beratungsservice für Ärzte an und verfügt über die neuesten Informationen zum Thema Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit. Ansonsten kann ich dir nicht sagen, wie dein Kind reagieren wird und ob es nach acht Tagen wieder an die Brust geht. Wenn es dir wichtig ist, dann hole dir evtl. eine Zweitmeinung ein! Vielleicht kann Dir auch Dr. Paulus oder Dr. Karle aus dem Nebenforum helfen. Lieben Gruß, ich hoffe, ich konnte dich beruhigen. Biggi


Cindy_1990

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Liebe Biggi, herzlichen Dank für die ausführliche Beantwortung. Der Grund war der, dass ich seit Mai schon 6 mal Antibiotika (meistens Penicillin) bekommen habe und mein Kind sicherlich Schäden davon getragen hätte. Ich stille ihn ja auch nicht mehr voll, sondern nur abends und in der Nacht. Ich war auch der Meinung, dass dies ja dann auch nicht so schlimm ist. Was hat plötzliches Abstillen für Folgen? Also wende ich mich am besten nochmal an einen anderen Arzt, oder? Danke und einen schönen Abend!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Cindy, wenn du mit dem zuständigen Arzt sprichst und ihn bittest, sich bei embryotox zu informieren, wird er das hoffentlich tun, denn du hast ein RECHT darauf. Ein abruptes Abstillen ist weder für das Kind noch deine Brust sinnvoll und es ist unnötig. Lieben Gruß Biggi


Cindy_1990

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Liebe Biggi, ich bedanke mich recht herzlich bei Ihnen und wünsche Ihnen eine schöne Woche! Liebe Grüße Cindy


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