Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen mir Migräne bzw. Mediakmente?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen mir Migräne bzw. Mediakmente?

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Leider hat mich die Migräne doch wieder erwischt (hatte gehofft sie durch die SS "verloren" zu haben). Wenn ich ausreichend Milch eingefroren hätte, dürfte ich dann Medikamente nehmen ( ich meine richtige Migränemedikamente; Nehme normalerweise Relpax)? Wie lange würde es dauern, bis alles abgebaut ist, sodass ich wieder stillen könnte? Danke und lg


Biggi Welter

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Liebe Susu, Migräne kann auch in der Stillzeit behandelt werden. Ich zitiere dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006: Erfahrungen. Ergotamin (z.B. Ergo-Kranit® Migräne) bzw. Ergotamintartrat vermögen eher Symptome des Ergotismus durch Übergang in die Milch zu verursachen als das weniger fettlösliche Dihydroergotamin (z.B. Dihydergot®, DET MS®). Generell kann die Milchproduktion bei Ergotaminderivaten - dazu gehören die auch für andere Indikationen verwendeten Wirkstoffe Cabergolin (z.B. Dostinex®), Lisurid (Dopergin®) und Methysergid - durch die antiprolaktinämische Wirkung abnehmen (siehe auch Kapitel 3). Exakte Daten zum Übergang von Ergotaminalkaloiden in die Muttermilch liegen bisher nicht vor. Sumatriptan (Imigran®) hat einen M/P-Quotienten von etwa 5. Nach subkutaner Injektion von 6 mg (bei fünf untersuchten Frauen) wurden 3,5 % der gewichtsbezogenen Dosis für ein voll gestilltes Kind errechnet. Unter Berücksichtigung einer oralen Bioverfügbarkeit von nur 14 % und einer im Säuglingsalter eingeschränkten Clearance liegt die gewichtsbezogene Dosis zwischen 0,7 und 4,9% (Wojnar-Horton 1996). Angaben zu Unverträglichkeiten beim gestillten Kind liegen zu Sumatriptan bisher nicht vor und sind aufgrund der üblichen kurzfristigen (Einzeldosis-)Anwendung auch kaum zu erwarten. Zu Almotriptan (Almogran®), Cyclandelat (Natil®), Eletriptan (Relpax®), Ethaverin, Frovatriptan (Allegro®), Iprazochrom, Naratriptan (Naramig®), Pizotifen (Sandomigran®, Mosegor®), Rizatriptan (Maxalt®) und Zolmitriptan (AscoTop®) liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Empfehlung für die Praxis: Wirken bei Migräne Ibuprofen oder Paracetamol (in Kombination mit Coffein und/oder Codein) unzureichend, können Kombinationen mit Acetylsalicylsäure, Dihydroergotamin und das Sumatriptan versucht werden. Dies gilt auch für die antiemetische Behandlung mit Dimenhydrinat, Meclozin und Metoclopramid. Therapeutische Einzeldosen anderer bewährter Mittel erfordern zumindest beim Säugling über 2 Monaten keine Einschränkung des Stillens. Im Zweifelsfall kann sich deine behandelnde Ärztin/Arzt mit der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-30308111 in Verbindung setzen. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsdienst für ÄRZTE und ÄRZTINNEN zu Medikamentenfragen usw. in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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