Esistjuni
Hallo ich bin das zweite mal schwanger, in der 35ssw und nun kommen Fragen ganz aus dem Unterbewusstsein hoch. Wie ernähre ich mein Baby die ersten Tage im Krankenhaus?! Mein erstes Kind 2620gr 47cm, ich habe ihn im Kreißsaal angelegt. ABER: nach Anweisung der Hebammen müsste ich alle 2 Std wach wickeln, ihm ein Fälschen machen, dann abpumpen um die Milchbildung anzukurbeln. Ich habe ihn auch immer mal angelegt. Ein Kommentar einer Hebamme als ich nach Ratschlägen fragte, da er so schrie war : wie sie haben ihr Kind nuckeln lassen da ist doch klar das er nur Luft schluckt und jetzt Bauschmerzen hat. Es dauert auch ziemlich lange (gefühlt) bis mal paar Tröpfchen Milch in der Pumpe sichtbar waren, aber Pumpen war auch die ganze Stillzeit nie so recht erfolgreich bei mir. Meine Hebamme als ich wieder zu Hause war, hat mich bekräftigt die Flasche später weg zu lassen. Ich habe meinen Sohn 2 Jahre gestillt, aber viel grundlegendes und auch Tipps habe ich erst googeln müssen. Dieses Forum hier hat mir mehr als geholfen. Ich weiß nicht wie es sonst die 3 Tage im Krankenhaus abläuft. Komischer weiße habe ich bis jetzt nie mehr so intensiv nachgedacht oder Freundinnen gefragt. Ich erinnere mich dunkel das meine Zimmergenossin, Kind über 4kg, nicht alle 2 Std aufgestanden ist. Lag diese Prozedur am Gewicht meines Sohnes? Habt ihr Ratschläge für mich wie es am besten gleich im Krankenhaus mit dem Stillen klappt? Und wenn ich die Flasche laut Hebammen geben muss, ich das so gestalten kann das das stillen eigentlich im Vordergrund steht? Ich gehe stark davon aus das auch mein zweites Kind sehr zierlich geboren wird. Das erste war aber Kerngesund nur halt klein und leicht. Lieben Dank
Liebe Esistjuni, haben Sie keine Angst, Sie sind erfahrener jetzt und dieser Stress muss sich nicht wiederholen. Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht „ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass Ihr Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist, dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Stillen gesund und richtig" von Denise Both und Gabi Eugster, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Erkundigen Sie sich auch einmal, vielleicht gibt es in Ihrer Nähe ein stillfreundliches Krankenhaus, dort verläuft der Start der Stillbeziehung oft sehr viel besser und es gibt echte und gute Unterstützung nach der Geburt. Alles alles Gute! Biggi
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