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Daumen und Saugverwirrung?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Daumen und Saugverwirrung?

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Hallo, ich stille meine Tochter (10 Wochen) und gebe ihr absichtlich keinen Schnuller oder Flasche. Seit neuestem hat sie ihren Daumen entdeckt und saugt und beruhigt sich ganz gut damit. Kann auch das Daumensaugen zur Saugverwirrung führen? Noch eine Kleinigkeit: ist es normal, dass eine Brust sich stärker füllt? Die linke schafft es nachts, wenn die Kleine länger als gewohnt schläft, auf Milcheinschussniveau, die rechte nicht. Liebes Dankeschön!


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Liebe Luzie, prinzipiell kann auch das Saugen am Daumen (oder einem anderen Finger) zu einer Saugverwirrung führen. Es gibt sogar Kinder, die bereits mit einer Saugverwirrung geboren werden und bei denen dann auch eine Schwiele am Daumen gefunden werden kann, weil das Baby im Mutterleib bereits exzessiv Daumen gelutscht hat. Doch das Risiko, dass ein Kind eine Saugverwirrung am Daumen entwickelt ist um ein Vielfaches geringer, als bei einem künstlichen Sauger. Dazu kommt, dass ein Baby mit dem Daumenlutschen in der Regel erst nach einigen Wochen beginnt und sich bis dahin hat sich das Stillen gut eingespielt und das Trinkmuster an der Brust ist für das Kind schon recht gut "abgespeichert". Insgesamt ist es so, dass nach Bedarf gestillte Kinder sehr viel weniger zum Daumen lutschen neigen und sich bei vielen Babys das Problem deshalb überhaupt nicht stellt. Manche Stillmütter, die das Daumenlutschen unterbinden wollen, nehmen dem Baby den Daumen immer wieder aus dem Mund und bieten statt dessen die Brust an. Nach einiger Zeit verzichten dann die meisten Babys von alleine wieder auf den Daumen. Fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere. Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist im allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. LLLiebe Grüße Biggi


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