Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brennende Brustwarzen nach Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brennende Brustwarzen nach Stillen

Julinkaslunicko

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Liebe Biggi, seit Beginn der Geburt meiner Tochter von vor 6,5 Wochen hatte bzw habe ich Stillprobleme. Einige konnte ich mithilfe einer Stillbersterin und einem Stilltreffen bereits beheben. Die Stillberaterin hat mit mir insbesondere das Anlegen und auch das assymetrische Anlegen geübt. Sie konnte keinerlei Fehler erkennen und auch beim Baby waren die typischen Anzeichen (genug Brust im Mund, Lippen nach außen gestülpt,...) gegeben. Trotzdem bleiben bis heute zwei Probleme: 1. die Brustwarze ist trotz korrektem Anlegen (wie gesagt, unter Aufsicht der Stillberaterin geübt) immer wieder verformt und zwar durch so einen Abdruck "Pflaumenkern" 2. seit einiger Zeit (das war nicht von Anfang an), brennen meine Brustwarzen extrem nach dem Stillen und sind sehr empfindlich. Hast du vielleicht Ideen was die Ursache der beiden Probleme sein könnten? Bin langsam echt verzweifelt. Zungenbändchen wurden vom Kinderchirurgen gesichtet - das war unauffällig. Danke im Voraus und liebe Grüße Julinka


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Julinka,   definitiv kann die Anlegetechnik nicht richtig sein, wenn die Brustwarze verformt ist, das sollte noch einmal überprüft werden.   Du schreibst von brennenden Schmerzen, die könnten auf einen Soor hindeuten! Hat dein Kind in der letzten Zeit einen Mund- oder Windelsoor gehabt? Musstest du Antibiotika nehmen? Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind: • starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können, • plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode, • juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind, • offene Brustwarzen, • stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen, • schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe, • Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monolia).   Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind: • Windelausschlag, • cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys, • wiederholtes Herausnehmen der Brust durch das Baby, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat), • Blähungen und Quengeln, • in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen.   Findest du dich in der Beschreibung wieder?   Gruß Biggi


Julinkaslunicko

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Liebe Biggi,  danke für die schnelle Antwort! Dann werde ich nochmal eine Stillberaterin kontaktieren bzgl des Anlegens. Aber selbst, wenn die Brustwarze nicht verformt ist, habe ich dennoch meistens Schmerzen während des Stillens. Soor hatte ich nun auch schon in Verdacht. Bin nächste Woche bei meiner Frauenärztin (oder wer verschreibt einem dann entsprechend die Cremes?). Von den Symptomen treffen ein paar schon auf mich zu.  Was mein Baby betrifft habe ich jedoch keinen Belag, Ausschlag oder so sehen können. Lediglich die Gewichtszunahme war insbesondere zu Beginn stagnierend. Da sie aber generell sehr leicht auf die Welt kam, wird das Gewicht gerade regelmäßig geprüft und nun hat die die letzten zwei Wochen zumindest so 150-170 Gramm die Woche zugenommen. Liebe Grüße Julinka


Julinkaslunicko

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P.S.: Ich habe im Krankenhaus Antibiotikum bekommen, da ich nach der Geburt erhöhte Entzündungswerte hatte


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Julinka,   da Pilzinfektionen seeeeehr hartnäckig sind, kann es lange dauern, bis ein Soor wirklich besiegt ist. Deshalb ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich und du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird.
Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden.
Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern.

 Auf der Webseite von LLL findest du ein Infoblatt zum Thema Soorinfektion in der Stillzeit http://lalecheliga.de/downloads

Dort ist das geballte LLL-Wissen zu diesem Übel zusammengefasst! 

 Schreib mir doch nächste Woche gerne, was die Ärztin sagt! Gute Besserung und liebe Grüße!
 Biggi


Julinkaslunicko

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Liebe Biggi, am Mittwoch war ich bei meiner Frauenärztin, hatte aber den Eindruck, dass sie sich nicht wirklich gut auskennt mit dem Brustsoor. Auf meine Frage hin wollte sie mir gleich ein Medikament geben, bis ich sie darauf angesprochen habe, dass es doch auch eine Creme gibt. Sie hat mir dann jedoch ein Rezept für eine Creme gegeben, die nicht still freundlich ist. Auf Nachfrage bei meiner Kinderärztin wurde mir auch nicht wirklich weitergeholfen. Ich finde es schade, dass man überall unterschiedliche Aussagen hört und bin nun verunsichert, welche Creme ich denn nun verwenden soll beziehungsweise kann. Ich werde mich nun in der Apotheke beraten lassen, denn ich würde mir gerne eine schnelle Besserung erhoffen. Danke trotzdem für deinen Rat. Liebe Grüße Julia 


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