Mitglied inaktiv
Ich bin in der 18. Woche schwanger und beschäftige mich derzeit mit dem Ort der Entbindung. Sehr interessieren tut mich das Geburtshaus aufgrund der gemütlichen und heimeligen Atmosphäre. Ein Thema läßt mir aber noch keine Ruhe, das Thema Sicherheit. Lt. den Hebammen im Geburtshaus lassen sich die meisten Komplikationen voraussehen und man kann in aller Ruhe in die Klinik verlegt werden. Was aber ist mit plötzlichen Notfällen, also wo im einen Moment noch alles bestens ist und im nächsten ganz schnell ärztlich gehandelt werden muss (z.b. Kaiserschnitt). Welche Situationen kämen in Frage? Wie häufig kommt so etwas vor? Was halten Sie von außerklinischen Geburten? Kurz zur Info: Ich erwarte mein 2. Kind, die SS läuft bisher völlig normal ohne Komplikationen. Mein erstes Kind habe ich im August 2004 spontan - ebenfalls völlig komplikationslos - entbunden, ich bin 29 Jahre alt. Ich frage, um viele Meinungen zu diesem Thema zu bekommen, damit ich zum Zeitpunkt meiner Entscheidung auch ganz sicher bin und völlig dahinter stehen kann. Vielen Dank Liebe Grüße Simone
Liebe Simone, 1. ohne, dass ich mich hier auf irgendwelche Spekulationen einlassen möchte, kann ich zu der Frage "Geburt im Geburtshaus" folgendes sagen: 2. gegen eine ambulante Entbindung, z.B. in einem Geburtshaus, ist erst mal nichts einzuwenden, sofern medizinisch seitens der Schwangerschaft oder der Vorgeschichte der Schwangeren nichts dagegen spricht. Es ist allerdings auch nach aktueller deutscher Rechtssprechung des Bundesgerichtshofes die Aufgabe und Pflicht der Frauenärztin/Frauenarzt , die Frau eingehend darauf hinzuweisen, dass bei etwaigen Komplikationen, das Risiko sowohl für das Kind als auch für die Mutter höher sind, als in einer Geburtsklinik. Dieses ist dann auch zu dokumentieren. Deshalb sollte auch die Hebamme sehr gewissenhaft die Frauen aussuchen, um das Risiko für Mutter und Kind zu minimieren. Das klappt sicher auch in den meisten Fällen, aber leider hören wir (und nicht die Frauen oder die Presse) von Fällen und Verläufen, die so sicher nicht wünschenswert sind, gerade deshalb, weil eben unter anderem auch nicht wie in der Klinik innerhalb weniger Minuten (15-20) ein komplettes Team für eine Notsituation da ist, oder auch kurzfristiger der diensthabende Arzt/Ärztin. Wichtig ist in dem Zusammenhang das offene und wertfreie, aber dennoch objektive Gespräch mit den Eltern. Dieses sollte auch auf die möglichen Risiken, soweit es geht, eingehen Es sollte aber meines Erachtens die mittlerweile überwiegend positive und unkritische Berichterstattung zur Geburt im Geburtshaus oder Hausgeburt, die die "technisierte Entbindung unter der sterilen Klinikatmosphäre" als zunehmend überholt darstellt, ersetzt werden durch eine objektivere Form der Darstellung. Es darf nicht vergessen werden, dass erstens das Klientel der so genannten Geburtshäuser vorselektiert ist, da Risikofrauen in die Klinik geschickt werden und somit die Ergebnisse zwangsläufig gut ausfallen müssen. Darüber hinaus sollte man bedenken, dass bekanntermaßen in einigen Fällen die Sorgfaltspflicht zumindest zu denken gibt. 3. "lassen sich die meisten Komplikationen voraussehen und man kann in aller Ruhe in die Klinik verlegt werden" jeder erfahrene GebursthelferIn weiß, dass man dieses genau oft nicht kann. VB
Mitglied inaktiv
Hallo Simone, ich kann Dir das Buch "Die selbstbestimmte Geburt" von Ina May Gaskin empfehlen. Da ist auch eine Statistik über ca. 2000 Geburtshausgeburten drin - die Zahlen bezüglich Komplikationen sind sehr niedrig. Man kann tatsächlich die meisten Komplikationen vorher absehen. Und Komplikationen wie Geburtsstillstand, Feststecken des Kindes oder plötzliches Abfallen der Herztöne kommen im Geburtshaus viel seltener vor als im KH, da sie oft erst durch die Krankenhausgeburt verursacht werden (z.B. zu oft wird im Liegen entbunden, zu oft wird der Wehentropf eingesetzt). Viele Grüße und eine schöne Geburt Linda (die leider wegen SS-Diabetes nicht ins Geburtshaus darf)
Mitglied inaktiv
Hallo Simone! Mein Schwester wollte gerne ihr zweites Kind zu Hause zur Welt bringen und hat sich -komischerweise- kurz vorher doch noch dagegen entschieden. Ohne irgendwelche Anzeichen etc. Es war gut so, da das Kind die Nabelschnur wie Hosenträger anhatte und dann doch per KS zur Welt kommen mußte. Ihr drittes Kind wollte meine Schwester somit aus Sicherheitsgründen und weil sie nicht wußte, ob eine normale Geburt mit vorherigem KS möglich ist, auf jedem Fall in der Klinik zur Welt bringen. Tja, die Natur sucht sich gerne den eigenen Weg: Meine Schwester bekam ihren Sohn in einer Sturzgeburt zu Hause auf dem Sofa- ohne Hausgeburts-erfahrenene Hebamme und ohne irgendwelche Komplikationen!! :o) Ich will damit nur sagen: Ich denke Du kannst Dir viele Meinungen einholen- finde ich auch gut- aber entscheide Dich letztendlich nach Deinem Gefühl! "Mutter Natur" schenkt uns einen untrüglichen Instinkt!! Ich wünsche Dir alles, alles Gute! Katharina, 27SSW (Mein erstes Kind kam in der Klinik und das zweite wird -so Gott es will- auch dort zur Welt kommen.)
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