Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Elterngeld bekomme ich nicht mehr

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Elterngeld bekomme ich nicht mehr

heidilein2390

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Hallo Frau Bader mein Mann ist Azubi und bekommt 700 Euro. Ich bekomme seit April kein Elterngeld mehr ich bin jetzt im 3.Jahr elternzeit! Wir wissen nicht mehr weiter wir können nicht einmal die Miete zahlen! Vom Jobcenter halten die uns schon seit april hin. Was kann ich machen? Die haben gesagt wir müssen erstmal Wohngeld beantragen. Wie stehen unsere Chancen ? Wenn uns nicht geholfen wird können wir die nächste Miete nciht zahlen und wir werden mit unserem Baby auf die Straße geworfen! Im Mietvertrag steht drin dass wenn wir nicht zahlen wir dann fristlos gekündigt werden! die letzte Miete haben wir uns gerade so geliehen von Familie und Freunde! Was können wir tun?


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, Sie beantragen Wohngeld u wenn das abgelehnt wird, H IV. Dann kommt es darauf an, in welchem Bundesland Sie leben - in einigen heißt es, Sie müssen arbeiten gehen, weil ja das Kind fremdbetreut werden kann, in anderen nicht. Liebe Grüße NB


Mitglied inaktiv

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Spreche mit dem AG, beende die Elternzeit, gebe das Kind in die Betreuung und Euer Problem ist gelöst.


cube

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Hi. Das Arbeitsamt hält dich nicht hin - wenn du in Elternzeit bist, also einen Arbeitsvertrag hast, kann das Amt dir kein ALG zahlen - du bist ja nicht Arbeitslos. Solltest du keinen Vertrag haben, bist du auch nicht in Elternzeit, sondern Hausfrau. Und sofern du keine Kinderbetreuung hast, auch nicht vermittelbar - also auch hier kein ALG. Wie habt ihr euch das denn vorgestellt, 3 Jahre EZ mit nur einem Azubi-Gehalt? Sorry, ich verstehe das nicht. Ihr müsst euch doch Gedanken darüber gemacht haben bzw. Könnt doch nicht ernsthaft davon ausgegangen sein, das schon irgendwer euch finanziert? Schon gar nicht so auf die Schnelle. Was ihr tun könnt: schnellstmöglich eine Betreuung für‘s Kind finden und arbeiten gehen. Entweder beim vorhandenen AG oder sonst arbeitslos melden und auf ALG hoffen.


Himbeere2008

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Du hast ab dem 1. Lebensjahr Anrecht auf einen Betreungsplatz. Zudem kannst du arbeiten gehen, wenn dein Mann zuhause ist.


cube

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Er ist nicht zu Hause, er ist Azubi.


malini

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Ich verstehe nicht, wie selbstverständlich einige davon ausgehen, dass 3 Jahre EZ vom Staat finanziert werden sollen...! Such dir Arbeit bzw. beende die EZ oder arbeite zumindest Teilzeit in EZ!


Himbeere2008

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Aha. 7 Tage die Woche, 24 Stunden. 450 Euro Job kann man am Abend oder am Wochenende ausüben, wenn der Mann frei hat und das Kind hütet. Ich sehe da kein Problem.


cube

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Es ist mir eigentlich auch nicht ganz klar, aber möglicherweise sind beide noch sehr jung und planlos in die ganze Sache reingegangen. Hatten den Eindruck, 3 Jahre ist irgendwie machbar, haben vielleicht falsche Infos/Halbwissen genannt bekommen etc. Nun ist es so, wie es ist und möglicherweise meldet sich die AP noch mal und bringt vielleicht etwas Klarheit in die Sache. Denn schon oft genug haben sich hier Hausfrauen fälschlicherweise in EZ gedacht - hier weiß ich gerade auch nicht, ob die AP das nur glaubt oder ob tatsächlich ein Arbeitsvertrag besteht. Denn dann wäre das Problem ja nun wirklich schnell gelöst. Ich befürchte aber, sie hat gar keinen AG mehr und meint nur, sie wäre in Elternzeit.


Francpepsi

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Du musst erst Wohngeld beantragen.wird dies abgelehnt weil euer einkommen zu niedrig ist werdet ihr zum Jobcenter verwiesen.


cube

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Ja, kann man versuchen. Das Problem ist nur: es gibt einen Betreuungsanspruch ab dem 1. Lebensjahr. Selbst, wenn kein Arbeitsvertrag vorliegt, hätte die AP genügend Zeit gehabt, diese Notlage zu vermeiden, indem sie den Betreuungsanspuch in Anspruch nimmt und sich eine Arbeit sucht. Findet sie trotz aller nachweisbaren Bemühungen keinen, hilft der Staat übergangsweise. Hat sie einen Vertrag, muß sie doch einfach nur die EZ beenden und wieder in den Job zurück kehren. Grundsätzlich ist es einfach so: Elternzeit steht einem bis zu 3 Jahre zu - man muß sich das aber eben auch leisten können, ohne das andere dafür aufkommen müssen. Und hier reden wir ja nicht vom 1. Jahr EZ, in dem man plötzlich feststellt "ups, das Geld reicht nicht", sondern vom 3.! Jahr. Wohngeld, ALG etc. sind Gelder die man erhält, wenn man sozusagen unverschuldet bzw. trotz aller eigenen Bemühungen nicht genug zum Leben hat. Sie sind aber nicht dafür gedacht, Menschen zu "unterstützen", die arbeiten gehen könnten, es aber einfach nicht tun oder sich darum bemühen.


Strudelteigteilchen

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Die Stadt München wurde letztes Jahr dazu verurteilt, 1.300,- Euro pro Monat für einen privaten Krippenplatz zu bezahlen, weil die städtischen Einrichtungen keine freien Plätze mehr hatten. Und das war der Eltern-Eigenanteil - der städtische Zuschuß für die Krippe kommt ja noch oben drauf. Glaubt mir, da kommt es die Stadt deutlich billiger, den Eltern aufstockend H4 zu bezahlen. Aber das Gesamtbild zu betrachten, ist bissi aus der Mode gekommen. Man mißgönnt erstmal. Der Freistaat Bayern führt ja gerade eine "bleib noch bissi länger daheim, damit ich keinen Betreuungsplatz herbeizaubern muß"-Prämie ein. Ich finde die vom gesellschaftlichen Signal her bescheuert, aber sie ist finanzpolitisch folgerichtig.


littlestarling82

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stimmt so nicht ganz...das neue Familiengeld ist deutlich niedriger und nicht mehr an die Bedingung geknüpft dass das Kind nicht fremdbetreut sein darf. bis jetzt gibt es noch das Landeserziehungsgeld und das Betreuungsgeld. das Betreuungsgeld gabs nur wenn das Kind in keiner staatlichen Betreuungsmöglichkeit ist. und die 250€ Familiengeld wird keinen locken zuhause zu bleiben ;-) mit den beiden anderen Zuschüssen hatte es sich mehr gelohnt...da wären es z.B. in meinem Fall 600€ pro Monat gewesen, das ist fast wie als würde ich 20 Stunden die Woche arbeiten gehn. das werd ich auch nun machen müssen


Strudelteigteilchen

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Dafür gibt es das Familiengeld länger und ohne Einschränkung. Gerade, wenn man wenig verdient, macht das was aus, und wenn die 250,- Euro den Unterschied machen zwischen "Ich renne zum JC, mache mich nackig und lasse mich von Leuten wie hier dafür runtermachen, daß ich noch daheim bleiben will" und "ich spare mir den Mist mit der Krippenplatzsuche und habe auch nicht viel weniger", dann wird die Entscheidung für das Daheimbleiben fallen.


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