Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Wie gewährleisten, dass Kind genug Vitamine bekommt?

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Wie gewährleisten, dass Kind genug Vitamine bekommt?

Mellorine

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Hallo, meine Tochter (22 Monate alt) war schon immer eine schlechte Esserin. Vorallem seit wir ab dem 1. Geburtstag mit der Kost am Familientisch starteten. Früher hat sie alle Gemüse- und Obstsorten gegessen als Brei. Jetzt ist es so, dass sie seit bestimmt heute schon einen Monat lang als Gemüse nur noch Möhren, Erbsen, Mais und Kartoffeln isst. Schlimmer ist es jedoch mit dem Obst. Sie isst gar nichts mehr. Auch keine Quetschis, die sie sonst immer auch getrunken hat. Habe alle Sorten probiert. Sie hat sonst immer gerne Äpfel, Kiwi oder Melone gegessen. Neues probiert sie erst gar nicht. Wie Mango, Beeren, Weintrauben. Generell ist sie nicht offen für neues. Es ist schwierig für mich Zwischenmahlzeiten zu reichen. So hatte sie auch immer etwas Obst oder Gemüsesticks. Ich mache mir etwas Sorgen, ob sie genügend Vitamine bekommt, wenn sie überhaupt kein Obst mehr isst. Auch Säfte trinkt sie nicht. (selbstgemachte) Lg


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Liebe „Mellorine“, Ihre Kleine macht gerade recht deutlich, welche Vorlieben sie hat und was gerade nicht so der Hit ist. Das kann sich auch täglich ändern. Ganz typisch im Kleinkindalter. Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern zum Verzweifeln. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Sie sind nicht allein. Kinder haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Kinder sind wählerisch und Neues probieren wollen sie auch nicht. Kinder loten beim Essen einfach auch ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie kriegen ganz schnell heraus, wie sehr sie Mama und Papa mit einem bestimmten Essverhalten oder mit Verweigerungen auf Trab halten und immer beste Aufmerksamkeit erreichen. Mama tut alles, damit ich was esse. „Das ist so toll, dass sich Mama mir so intensiv zuwendet.“ Schnell steht auch seitens der Eltern hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends / mittags hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Vielleicht verstehen Sie Ihre Kleine nun etwas besser – nun zum Umgang mit dieser „Phase“. Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Mädchen isst. Als Außenstehende ist das natürlich leichter gesagt, aber am besten wäre es, wenn Sie keine allzu große Sache aus dem „Essproblem“ machen. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch besser essen. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Mädchen wieder für das Essen interessieren. Leben Sie Ihrer Kleinen als Vorbild weiter wie gewohnt abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihr wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Versuchen Sie nicht etwas zu finden, was ihr schmecken könnte, sondern machen Sie ihr einfach nur ein Angebot. Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Ihr Mädchen darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag. Verweigert sie das Essen, sagen Sie ihr, dass es nur dieses Essen geben wird. Wenn Sie alle fertig sind mit essen, ist die Mahlzeit beendet. Mehr gibt’s dann nicht. Alle stehen vom Tisch auf und gehen zur üblichen Tagesordnung über. Das ist streng, aber nur so schaffen sie klare Verhältnisse und Ihre Kleine erfährt woran Sie bei Ihnen ist. Es gibt dann auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch mal ohne Essen hinlegen. Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Mädchen ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen, was sie braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Auch beim Einkaufen und Kochen kann die Kleine „helfen“. Es ist schön für sie mit der Mama Zeit zu verbringen und das „Selbstgekochte“ weckt den Stolz der Kleinen und schmeckt dann gleich viel besser. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden. Die Natur hat solche Phasen schon mit eingerechnet und Ihre Maus wird obwohl der Speiseplan für eine vorübergehende Phase etwas einseitig ausfällt, keinen Mangel erleiden. Alles Liebe und vieeel Geduld! Herzliche Grüße Anke Claus


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