Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

lactoseallergie

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: lactoseallergie

Mitglied inaktiv

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Kann ein Kind die Lactoseallergie seiner Mutter erben?


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Hallo, zunächst einmal vorneweg. Eine Allergie gegen Laktose (Milchzucker) gibt es nicht. Was auftreten kann, ist eine so genannte Unverträglichkeit gegen Lakatose (Laktoseintoleranz). Wie Sie sicher wissen ist Laktose der Zucker, der natürlicherweise in Muttermilch und Milch vorkommt. Muttermilch enthält als Kohlenhydrat sogar ausschließlich nur Milchzucker, da dieser vom gesunden Säugling bestens verwertet und verdaut wird. Eine Laktoseintoleranz im Säuglingsalter ist - Gott sei Dank - praktisch unbekannt. Verträgt ein Säugling keine Laktose, würde ihm die natürlichste Form der Nahrung, nämlich die Muttermilch, nicht zur Verfügung stehen. Alle Kinder, die gestillt werden können, können auch laktosehaltigen Muttermilchersatz (Säuglingsnahrungen) vertragen. Bei heranwachsenden Kindern oder im Erwachsenenalter aber, können durchaus Symptome einer Laktoseunverträglichkeit auftreten. Als Erklärung ist hier das Nachlassen der Produktion von Laktase zu sehen. Das Enzym Laktase ist erforderlich für die Spaltung und somit Verdauung des Milchzuckers. Die Sympotme die Sie mir schildern, können noch mit der Umstellung von Muttermilch auf Säuglingsmilch zu tun haben. Jede Nahrungsumstellung kann eine Gewöhnungsphase erfordern. Bis sich der kleine Babyorganismus an die neue Nahrung gewöhnt hat, können sich vorübergehend Änderungen im Aussehen, Geruch und in der Konsistenz des Stuhls ergeben können oder dass manche Kinder auch mit vermehrtem "Spucken" oder Blähungen reagieren können. Die Intensität dieser Veränderungen kann von Kind zu Kind sehr unterschiedlich sein. Allerdings sollten diese sich nach einigen Tage auch gelegt haben. Dass der Stuhl nicht mehr so häufig ist wie beim Stillen und auch die dunkelgrüne Farbe, das ist „normal“. Selbstverständlich ist es immer wichtig, dass eine Nahrung ganz individuell zu einem Baby "passt". Ihr Kleiner sollte sich schon wohl fühlen und sich nicht die ganze Zeit mit Blähungen quälen. Um zu erfahren, ob und welcher Zusammenhang mit der Milch besteht, empfehle ich Ihnen diese Auffälligkeiten auch Ihrem Kinderarzt mitzuteilen. Ihr Arzt kann Ihnen helfen, die Ursachen zu finden und Sie über die weitere Vorgehensweise informieren. Manchmal hilft es bei Verdauungsproblemen eine hypoallergene Säuglingsnahrung, die zur Ernährung von allergiegefährdeten Kindern geeignet ist, anzubieten. Das Eiweiß dieser Nahrung wird durch einen aufwendigen Verarbeitungsschritt so gespalten, dass es seine allergieauslösende Wirkung weitgehend verliert. Der Nebeneffet: die Nahrung ist wesentlich leichter verdaulich als eine "normale" Säuglingsnahrung und könnte Ihrem Kleinen weiterhelfen. Zu berücksichtigen ist, dass die Nahrung, wie alle HA-Produkte, etwas ungewohnt riecht und schmeckt. Aber fragen Sie am besten Ihren Kinderarzt. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Sohn immer schön warm eingepackt ist, eine Wärmflasche verschafft oft Linderung. Achten Sie darauf, dass er am Fläschchen nicht zu hastig trinkt und beim Trinken nicht zu viel Luft mit schluckt. Diese Luft kann den Magen plagen und muss wieder raus. Die Flasche sollte besser mit einem kleinen Saugerloch versehen sein (bei umgekehrter Flasche nicht mehr als ein Tropfen pro Sekunde), sonst schluckt Ihr Schatz beim Saugen zu viel Luft mit, die ihn dann evtl. plagt. Machen Sie immer zwischendurch eine Pause und geben Sie Ihrem Baby Gelegenheit auf zustoßen. Bäuerchen danach nicht vergessen. Auch Bewegung oder sanfte Massagen können die Verdauung unterstützen. Alles, alles Gute für Sie und Ihren Sohn! Doris Plath


Mitglied inaktiv

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Ich muss noch anmerken: Seit ich auf Milchpulver umstellen musste hat mein Kind probleme mit dem Stuhlgang. Er hat bis zu zwei Tage keinen Stuhlgang und quält sich die ganze Zeit mit Blähungen. Wenn er dann in die Windel macht sieht der Stuhl dunkelgün aus und hat eine sähmige Konsistenz. Kann es an der Lactoseallergie liegen? Als Lactoseallergiekerin habe ich auch wärend der Schwangerschaft weiter lactosefreie Milch und Jogurt zu mir genommen. Die Allergie zeigt sich bei mir in Form von Blähungen und Durchfall.


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