Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

kaut nicht was kann ich tun

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: kaut nicht was kann ich tun

KyraMarc

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Hallo. Was kann ich machen wenn meine Tochter das Essen nicht kauen will? Sie schluckt einfach alles runter! Sie ist 13Mon alt. Will immer nur Milch! Gebe ich ihr Gemüsebrei mit Fleische würgt Sie und erbricht oder schluckt es einfach nur runter. Auch stückchn Brot schluckt sie einfach runter.Wie kann ich ihr mehr Brei geben und weniger Milch? MfG


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Liebe „fillis“, ich gehe einmal davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das müssten Sie im Zweifel jedoch noch mit dem Kinderarzt abklären. Das „Schlingen“ bzw. „nicht Kauen“ von Essen können Sie kaum aktiv beeinflussen. Nehmen Sie sich grundsätzlich viel Zeit für die Mahlzeiten und ermuntern Sie Ihre Kleine alle Speisen gut durch zu kauen. Unterstützend kann wirken, wenn Sie Ihrem Mädchen die Kaubewegungen – ruhig mal übertrieben - vormachen. Aber bitte lassen Sie dieses Thema nicht zum Mittelpunkt werden. Wie klappt es denn mit feinpürierten Breien? Dann können Sie zunächst eine kleine Menge stückigen Brei (ab dem 8.Monat) untermischen und die Menge nach dem Tempo Ihrer Kleinen steigern. Auch Fingerfood, wie weich gekochtes Gemüse, Obst oder Brot sind wunderbar geeignet, um die Kleinen an das feste Essen heranzuführen. Lassen Sie Ihre Kleine damit ruhig weiterhin üben! Sicherlich ist es nicht „ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen. Milch spielt nach wie vor eine wichtige Rolle, allerdings ist der Bedarf nun geringer als im ersten Jahr. Im zweiten Jahr reichen etwa 300mL Milch inklusive der anderen Milchprodukte aus. Am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: die Trinkmilch (Säuglingsmilch, Kindermilch, Kuhmilch) alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt/Quark zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Ihre Kleine ist aber eben erst ein Jahr alt geworden. In dieser Übergangszeit darf es auch noch etwas mehr Milch geben. Wenn Ihr Mädchen noch zu viel Milch bekommt, mindert das den Appetit und das Interesse an den „festen Mahlzeiten“. Ihr Mädchen isst nur das Notwendigste, zum Sattessen gibt es ja die Milch. Ihre Kleine trinkt sich an der Milch satt und „snackt“ sich durch den Tag. Sie hat einfach verständlicher Weise keinen Hunger auf das Essen vom Tisch. Es ist wie ein Teufelskreis. Den gilt es nun zu unterbrechen. Bestimmen Sie zu welchen Mahlzeiten es was geben soll. Hier habe ich noch einen allgemeinen Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter für Sie, an dem Sie sich orientieren können: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, nur Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle. Möchte Ihre Kleine nicht essen, geben Sie nicht gleich nach und lenken mit der Milch ein, Ihr Schatz weiß, wie sie Sie rumkriegen kann. Es kann ein-zwei anstrengende Wochen dauern, und Ihre Kleine wird rebellieren. Da werden Sie nicht drumrum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Aber sie wird mit Ihrer Hilfe lernen, mit weniger Milch auszukommen. Da brauchen Sie viel Geduld und Konsequenz. Aber es lohnt sich! Wird die Milch weniger, kann der Appetit auf die festen Speisen kommen! Lassen Sie Ihr Mädchen weiterhin mit den Händen das Essen kennenlernen. Von allein wird sich an ihrer Esssituation Situation nichts ändern, Ihr Mädchen braucht Ihre Hilfe, um ein gesundes Essverhalten zu erlernen. Ich weiß, von außen lassen sich solche Tipps leicht geben und Sie haben auch schon viel versucht. Ich bin mir aber auch sicher, dass Ihre Kleine, wenn Sie dran bleiben, bald mit Freude am Familientisch essen wird! Und nun das Allerwichtigste: Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Mädchen. Freuen Sie sich über Ihr gesundes, glückliches kleines Mädchen. Alles Liebe und herzliche Grüße Anke Claus


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