Pipolino
Guten Abend! Mein kleiner Sohn ist jetzt gut neun Monate alt. Mit essen und trinken gibt es allerdings so einige Probleme bei denen ich nicht weiter weiß. Er bekommt mittags Gemüsefleischbrei und abends Getreideobstbrei. Zwischendurch versuche ich es mit Obstbrei. Allerdings isst er nur vom Löffel wenn er nebenbei noch mit etwas spielen darf (also ein andere Löffel zum auf den Tisch schlagen oder auf den Boden werfen zb) dann macht er den Mund auf ohne hinzusehen beim Spielen. So isst er pro Mahlzeit knapp 100g. Gebe ich ihm kein Spielzeug gehen maximal drei Löffel dann quengelt er dass er aus dem Stuhl raus möchte. Wir haben bereits mit allem möglichen Fingerfood angefangen und ihm das gegeben was wir auch essen aber wenn überhaupt untersucht er es kurz steckt es in den Mund und spuckt es aus oder wirft es absichtlich auf den Boden um hinterher zu sehen wie es auf den Boden fällt. Leider geht das von Anfang an schon so ist also keine Phase. Mahlzeiten werden bei uns immer gemeinsam am Tisch eingenommen. Daneben möchte er überhaupt nichts trinken. Ich habe seit dem vierten Monat alle möglichen Trinkbecher, Schnabelbecher, Flaschen und auch ein richtiges Glas versucht nichts nimmt er an außer daran zu kauen und es durch die Gegend zu werfen. Er schluckt die paar kleinen Schlucke die zufällig in seinem Mund landen über den Tag verteilt vielleicht ein kleines Schnapsglas voll. So muss ich ihn noch dreimal tagsüber und mindestens dreimal nachts stillen da ich Bedenken habe dass er sonst kaum Flüssigkeit bekommt. Er nimmt das Stillen auch bereitwillig an nachts fordert er es ein. Wie kann ich ihm beibringen, dass essen und trinken kein Spielzeug ist und auch keine Nebensache? Ich hätte schon gern dass er essen auch als solches sieht und endlich mit dem trinken anfangen würde denn übernächsten Monat soll er tagsüber in die Krippe da kann ich ihn nicht stillen weil er nicht isst und trinkt... Vielen Dank für Ihre Hilfe! Viele Grüße Pipolino
Doris Plath
Liebe Pipolino, zunächst einmal: das ist doch alles eine ganz übliche Phase. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen oder hier auch noch das Trinken ist. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „beschäftigen“. In Ihrem Fall kommt vermutlich noch hinzu, dass Sie sich selbst Druck aufbauen, weil bis zum übernächsten Monat das Essen und Trinken problemlos „klappen“ sollte. Denken Sie nicht daran. Bis dahin vergeht aus Sicht Ihres Jungen noch eine Menge Zeit. Da kann noch sooo viel passieren. Nehmen Sie diesen Zeitdruck von sich und damit auch Ihrem Sohn. Wie ist es wenn Sie Ihren Jungen mit seinem Löffel selbst essen lassen. Er wird nicht immer gleich viel Konzentration aufbringen (können). Dass dann bei solchem Experimentieren Kind und Tisch und Boden etc. bekleckert werden, ist nicht zu vermeiden. Haben Sie da einfach Geduld mit ihm, er wird das alles noch lernen. Das ist gerade eine sehr bedeutende Phase. Das ist die Art wie Kinder lernen. Durch Üben, Ausprobieren, Essen anfassen und manchmal Rummatschen, Runterwerfen, Fehler machen, daraus lernen, es beim nächsten Mal besser machen. Geben Sie Ihrem Jungen die Möglichkeit dazu, ohne Druck und Zwang. Das Runterwerfen von Essen ist keine böse Absicht von Ihrem Kleinen und er will Sie damit auch nicht ärgern. Er macht gerade eine schlichte aber für ihn superinteressante Erfahrung. Wenn er das Brot mit seinem Arm schubst, fällt es zu Boden. Punkt. Da steckt gar nicht mehr dahinter. Sie können ja kurz kommentieren, dass das Essen nicht auf den Boden gehört. Aber machen Sie keine große Geschichte draus. Sonst lernt Ihr Junge weiter nur, dass es mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: „Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden. Da werfe ich doch gleich wieder alles zu Boden.“ Generell tendiere ich dazu, das Essen und das Spielen zu trennen. Es gibt eine Zeit zum Essen und es gibt eine Zeit zum Spielen. Natürlich müssen Sie jetzt nicht bierernst am Tisch sitzen. Eine schöne Atmosphäre und heitere Gespräche sind einladend und fördern den Appetit. Versuchen Sie es aber nicht mit „allen Tricks“ und „Ablenkungskünsten“. Auch wenn es schwerfällt. Das Essen ist keine Zirkusvorstellung. Sagen Sie Ihrem Jungen mit ruhiger Stimme, dass es jetzt Essen gibt. Bieten Sie eine geeignete Auswahl an Speisen an, bei der Ihr Sohn selbst zugreifen darf. Die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht dauernd, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten... Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Lassen Sie Ihren Kleinen in Ruhe selbst experimentieren. Zum zusätzlichen Trinken: Wie sieht denn die Windel Ihres Kleinen aus? Ist diese gut nass und ist der Stuhl weich und geformt und ist Ihr Kleiner wach und aktiv? Dann ist er ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Ich vermute, Ihr Junge hat einfach (noch) keinen „großen“ Durst, weil sein Flüssigkeitshaushalt ausreichend gedeckt ist. Er bekommt noch recht viel Milch und deckt seinen Flüssigkeitsbedarf damit. Es ist verständlich, dass Ihr Junge auf „andere Getränke“ kaum Durst hat. Sie müssen hier andersrum denken. Wird einmal die Milch weniger, dann erst wird Ihr Schatz durstig auf Wasser oder Tee werden und lernen diese vermehrt zu trinken. Beim zusätzlichen Trinken dürfen Sie auf Ihren Kleinen vertrauen. Bieten Sie ihm dann weiterhin zwanglos etwas Wasser oder auch Tee an. Ist er durstig, wird er es gerne annehmen. Es müssen nicht immer riesen Mengen sein. Ein paar Schlückchen Wasser sind schon genug. Der Durst entwickelt sich erst im Laufe des Beikostalters. Erst wenn das Essen fester wird UND Ihr Sohn weniger Milch trinkt, wird er überhaupt erst Durst auf anderes entwickeln. Aber das ist ein Lernprozess und wird vermutlich nicht gleich von heute auf morgen klappen. Da müssen Sie dann konsequent und standahft dranbleiben. Übrigens: Oft klappen Essen und Trinken in der Gruppe ganz reibungslos. Als Mama kann man da nur staunen. Die Gruppendynamik „reißt“ die Kleinen einfach mit. Beim Essen spielt das Umfeld eine ganz wichtige Rolle. Kinder lernen von anderen Kinder und integrieren ihr Verhalten ganz automatisch, auch beim Essen. Essen hat eine große soziale Komponente. In der Gruppe schmeckts besser und da kommt man mit seinem wählerischen oder spielerischen Verhalten auch nichts so durch. Ich bin mir sicher, das wird alles gut werden. Nochmal mein bester Tipp: nehmen Sie den Druck von sich und damit Ihrem kleinen Liebling. Oft wenn der Druck weicht, entspannt sich die ganze Situation. Viele liebe Grüße Doris Plath
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