Wisi123
Lieber Herr Dr. Paulus, aufgrund einer Eisenmangelanämie bekomme ich von meinem Hausarzt Eiseninfusionen (Venofer). Zur besseren Aufnahme des Eisens bekomme ich vorher noch 7500 mg Vitamin C infundiert. Zwei Infusionen wurden mir bisher verabreicht und ich habe sie gut vertragen. Zum Vitamin C hatte ich mir bisher keine Gedanken gemacht, bis ich von der Höhe der Dosis erfuhr. Laut Embryotox gibt es bisher keine/wenige Studien zu dieser hohen Infusionsdosis von Vitamin C. Es wurden aber beim Feten teilweise höhere Vitamin-C-Serumspiegel als bei der Mutter festgestellt und vorzeitige Blasensprünge. Ich mache mir jetzt natürlich große Sorgen und habe Angst, meinem Kind damit körperlich oder geistig geschadet zu haben. Haben Sie in Ihrer Praxis ggf. schon einmal das Verabreichen und die Auswirkungen ähnlicher intravenöser Vitamin-C-Dosen beobachtet? Vielen Dank und liebe Grüße Wisi123
Füttert man Meerschweinchen mit hohen Dosen von Ascorbinsäure weist der Nachwuchs einen verstärkten Abbau des Vitamins auf (Norkus & Rosso 1981). Einen vergleichbaren Befund beim Menschen beobachtete man in zwei Fällen kindlicher Skorbut, nachdem die Mütter während der Schwangerschaft Vitamin C in Tagesdosen von über 400 mg eingenommen hatten. Nach der Geburt führte der beschleunigte Vitamin-C-Stoffwechsel der Kinder offenbar zu einem klinischen Mangel an Vitamin C. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine tägliche Dosis von 105 mg Vitamin C in der Schwangerschaft (DGE 2015). Allerdings erfolgt ja bei Ihnen keine Anwendung von Vitamin C in täglicher Überdosis. Bei einer Halbwertszeit von ca. 3 Stunden ist auch nicht von einer langfristigen Wirkung Ihrer Infusionen auszugehen.
Wisi123
Lieber Herr Dr. Paulus, vielen Dank für Ihre Antwort! Alles Gute für Sie! Wisi123