Lola1331
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich leide seit Jahren unter Neurodermitis im Nackenbereich bzw. an meinem gesamten Hinterkopf. Hierfür habe ich vor der Schwangerschaft die beiden Cremes MomeGalen (1 mg/g Creme, max. 2 Mal wöchentlich anzuwenden) und Protopic (0,1 % Salbe, täglich morgens und abends anzuwenden) verschrieben bekommen. Dazu hatte ich kurz vor Kenntnis der Schwangerschaft einen entzündeten Mückenstich und die Creme BetaGalen (0,1 % Salbe) verschrieben bekommen. Nun bin ich mir sehr unsicher, ob ich die Cremes in der Frühschwangerschaft noch verwendet oder vorsorglich auf sie verzichtet habe, da ich sie immer nach Bedarf aufgetragen habe. Wie schlimm wäre es also für die Entwicklung meines Kindes, wenn ich mal eine dieser Cremes in der Frühschwangerschaft aufgetragen hätte? Nach Kenntnis der Schwangerschaft habe ich sämtliche Pflegeprodukte aussortiert, die bedenkliche Stoffe enthalten, und durch neue ersetzt. Dabei ist mir folgender Fehler unterlaufen: Seit Monaten benutze ich nun schon bei Bedarf (also nicht täglich) einen Deo-Roller mit dem Inhaltsstoff "Benzyl Salicylate". Dieses Deo habe ich bis vor einigen Tagen noch benutzt und somit jenseits der 30. SSW. und auch zum Teil unmittelbar nach der Rasur. Kann die darin enthaltene Menge Folgen für die Versorgung meines Kindes oder/und Schäden an Nieren/Herz verursacht haben? Mein Make-up habe ich nicht danach untersucht, da es ja eigentlich nur "aufliegt" und wieder abgenommen wird. Sollte ich auch hier aussortieren (auch hinsichtlich der kommenden Stillzeit)? Kann ich folgendes Gesichtsöl nehmen, um Make-up abzuschminken? Inhaltsstoffe: Helianthus Annuus Hybrid Oil | Isopropyl Palmitate | Isopropyl Myristate | PEG-20 Glyceryl Triisostearate | Ethylhexyl Stearate | Tocopherol | Argania Spinosa Kernel Oil Vielen lieben Dank im Voraus für Ihre Mühen und ein schönes Wochenende!
Die kleinflächige äußerliche Anwendung von Cremes mit den Kortikoiden Mometason oder Betamethason sowie von Tacrolimus (Protopic) führt keinesfalls zu bedenklichen Wirkstoffspiegeln in der Blutbahn. Auch das Salicylat im Deo verursacht keinen Verschluss im Ductus arteriosus. Die Inhaltsstoffe des Gesichtsöls sind natürlich in Schwangerschaft und Stillzeit nicht systematisch untersucht, sollten aber bei bestimmungsgemäßer Anwendung keine relevanten Wirkstoffspiegel in der Blutbahn erreichen.
Lola1331
Vielen lieben Dank für die schnelle und beruhigende Antwort! Eine Rückfrage zu dem Gesichtsöl hätte ich noch: Ich massiere dieses mit etwas Wasser in die Haut ein und entferne es anschließend zusammen mit dem Make-up mit einem kleinen, nassen Waschlappen. Reicht diese Reinigung aus, auch wenn mal etwas von dem Öl an die Lippen gelangt oder im Gesicht verbleibt bzw. in die Haut einzieht, um eine bestimmungsgemäße Anwendung einzuhalten? Oder sollte ich das Gesicht richtig abwaschen unter fließendem Wasser, damit keine Rückstände verbleiben? Eine bestimmungsgemäße Anwendung bedeutet demnach vermutlich, dass ich das Öl nicht oral zu mir nehme, sondern ausschließlich für mein Gesicht verwende? Entschuldigen Sie bitte die Flut an Fragen, mit Näherrücken der Geburt schwindet das Nervenkostüm etwas.
Ja, ich würde davon abraten, das Gesichtsöl flaschenweise zu trinken.
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